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Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City
Autoren: Lisa Barham
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Zukunft! Im Ernst, mit deinem Design-Genie …«
    »Und deinem Styling-Genie.«
    »Ganz zu schweigen von den Bergen, Bergen und Aberbergen kostenloser Publicity, die wir bekommen werden – echt, was kann da schiefgehen?«
    »Und das Beste von allem ist, dass mein Vater mich endlich ernst nehmen und erlauben wird, dass ich mich nächstes Jahr für die Design-Hochschule bewerbe.«
    »Und mit dem Beraterbonus, den McDonald’s uns geben wird …«
    »Klare Sache.«
    »… werde ich meine AmEx-Karte auf einen Schlag abbezahlen können. Bevor meine Eltern etwas davon erfahren. Die werden wahrscheinlich sogar mein Limit erhöhen.«
    »Gerade rechtzeitig für Paris!!!!«
    »Dies wird der allerallerbeste Sommer überhaupt werden!!!«
    »Hiiiiiiiiiiiipppppppiiiiiiieeeeee!!!!!«, riefen wir aus, während wir uns fest bei den Händen fassten und auf und ab hüpften und vor Aufregung kreischten, als wären wir wieder Fünfjährige.
    Evies Haushälterin brachte ein Tablett mit chinesischem Essen.
    »Vielen Dank, Fay Li«, jauchzte Evie, als die Haushälterin wieder hinausging und die Tür hinter sich schloss. »Greif zu.« Evie griff sich ein Schweinerippchen von einer Hermès-Servierplatte. »Ich sollte das wirklich nicht essen«, sagte sie und zupfte einen Essensfetzen
heraus, der sich unter ihrer Invisalign-Zahnspange verkeilt hatte. (Zähne gerichtet. Blamage nicht eingeschlossen.)
    Ich grub unter einem Stoffhaufen nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher an.
    »Gott sei Dank gibt es Full Frontal Fashion .«
    »Du sprichst mir aus dem Herzen«, sagte Evie und schlürfte mehr als einen Mund voll Lo Mein.
    »Es füllt perfekt die Lücke zwischen den monatlichen Zeitschriftenlieferungen«, fügte ich weise hinzu.
    »Vor allem, wenn auf TC M wiedermal nichts anderes als ein alter Doris-Day-Schinken läuft.« Evie hatte jeden Doris-Day-Film, der je gedreht wurde, mindestens drei Zillionen Mal gesehen. »Oh, sieh mal!«, quiekte Evie aufgeregt. »Sie wiederholen die Proenza-Schouler-Show.«
    Proenza Schouler? Ich meine, anfangs dachte ich, die wäre eine Einwanderin aus der Tschechoslowakei oder sonst woher, aber wie sich herausstellte, handelte es sich um ZWEI Männer. Na ja, persönlich sind die beiden totale Genies, aber was für ein Name ist das denn für ein Modehaus? (Und fragt mich nur nicht, wie man das ausspricht – es ist schon ein Wunder, dass ich den Namen überhaupt buchstabieren kann! Ich meine, ich hatte mich gerade erst an Badgley Mishka gewöhnt.)
    » Hallll-o ! Das ist ja soooo cool!«, jauchzte Evie, als die Models auf den Laufsteg staksten.
    »Das ist supercool!«, erwiderte ich begeistert.
    »Das ist der reine Wahnsinn!«, hielt sie dagegen.
    »Das ist oberscharf!«

    »Das ist haute !«
    »Das ist schrill!«
    »Das ist hip-hop!«
    »Das ist Courchevel!«
    »Nein, total Cortina!«
    »Couture ist echt sooo krass!«
    »Ich will es haben!«
    »Ich muss es haben!«
    » Je l’adore !«
    »Ich krieg mich nicht wieder ein!!«
    » Oooh Girliiiiiee , schau doch nur!«, nuschelte Evie aufgeregt mit einem vollen Mund Lo Mein. »Ich will diese Frisur! Wer immer diese Frisur erdacht hat, ist ein Gott … ein HAARGOTT!«, begeisterte sie sich zwischen tiefen Schlucken Sunkist-Diätlimo, während ihre schnipp-schnappenden Stäbchen chinesische braune Sauce auf ihre Toga tropften. Im Moment konnte sie wirklich einen Haargott brauchen, dachte ich bei mir und warf einen kritischen Blick auf ihre etwas versengten, teils als Cornrows geflochtenen, überstrapazierten, leuchtend bunt gefärbten Haarverlängerungen.
    »Ich glaube, dass ist die ›Neue‹, von der im Moment alle Welt redet«, sagte Evie. »Caprice Irgendwas. Sie ist einfach sagenhaftissima . Ich meine, schau sie dir nur an, sie ist makellos. Haut wie Milch und Honig, pralle Schmolllippen. Meinst du, die sind echt?« Sie runzelte die Stirn und starrte gebannt auf den 50-Zoll-Plasmabildschirm. »Dieser Körper verdient seine eigene MTV-Show.«
    Da ging’s wieder los. Ich meine, jedes Mädel, das ich
kenne, hat einen Anflug von Modelneid – es ist total blindwütig. Evie war da keine Ausnahme.
    »Ich glaube, ich habe unter einem fehlgeleiteten Gefühl der Anbetungswürdigkeit gelitten«, seufzte sie zwischen Stäbchenladungen von Yang-Chow-Gebratenem-Reis.
    So geht es bei ihr immer: Wir schauen uns die Sendungen an, wir blättern die Zeitschriften durch. Und fünf Minuten später schaltet Evie auf den Selbstzerstörungsmodus.
    »Gestern auf dem Weg nach
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