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Shoal 01 - Lichtkrieg

Shoal 01 - Lichtkrieg

Titel: Shoal 01 - Lichtkrieg
Autoren: Gary Gibson
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der Piri Reis und versetzte sie in eine kreisende Bewegung. Allein der Trägheit des Wracks um sie herum hatten Dakota und Corso es zu verdanken, dass sie nicht zerschmettert wurden.
    Wenn das Sternenschiff nicht augenblicklich in den Superluminalsprung ging …
    Das Wrack mitsamt dem winzigen Raumschiff, das wie ein gefangenes Insekt inmitten der Antriebsdornen klebte, verschwand wie weggezaubert, und die Lücke, die es hinterließ, füllte sich mit einem Flammenmeer, das selbst die fürchterlichsten Höllenfeuer übertraf.
    Als die Schockwelle aus Plasma Dymas erreichte, verflüchtigten sich die äußeren Schichten der Atmosphäre des Gasriesen binnen weniger Stunden. Der Planet wurde buchstäblich über das ganze Nova-Arctis-System verteilt.
    Als er zusammenschrumpfte, schwächte sich die Anziehungskraft auf seine Satelliten – einschließlich Theona – ab, und diese Welten trudelten davon ins Weltall; unter dem erbarmungslosen Angriff des sterbenden Sterns fingen sie an zu kochen, bis selbst ihre aus Felsen bestehenden Kerne sich auflösten.
    Von der Stelle ausgehend, an der sich noch vor Kurzem ein Stern befunden hatte, dehnten sich gewaltige Lichtbänder aus. Falls es Beobachter gab, die Zeuge dieses Spektakels wurden, so hätten sie erkannt, dass sie soeben die Geburt eines interstellaren Nebels miterlebten.
    Und dann war das Schauspiel vorbei.
    Dakota kroch durch die Dunkelheit, bis sie Corsos warmen Körper ertastete. Sie legte eine Hand auf seine Brust und merkte zu ihrer großen Erleichterung, dass sie sich hob und senkte.
    Ein Weilchen später gingen die Lichter flackernd wieder an.
    »Piri?«
    »Dakxxx …«
    Sie nahm einen zweiten Anlauf und konfigurierte die Sprachschaltkreise ihres Schiffs neu. Noch immer lieferten ihnen Notaggregate die Energie; und noch immer duckten sie sich in die Geborgenheit der halb geschmolzenen Antriebsdornen des Wracks.
    Aber sie lebten … und sie befanden sich irgendwo weit, weit weg von Nova Arctis.
    Corso hatte es schwer erwischt; er verlor immer wieder das Bewusstsein. Die Medbox versorgte ihn mit den notwendigen Medikamenten, aber es würde noch eine längere Zeit dauern, bis er wieder ansprechbar war.
    »… xxzzz-ota. Dakota.«
    »Piri, schön, dich zu hören.«
    »Unsere Sternenkarten scheinen nicht zu der beobachtbaren Umgebung zu passen«, meldete die Piri.
    Dakota klopfte leicht auf die Konsole. »Du hast völlig recht, Piri.«
    »Außerdem hat es den Anschein, als wären wir verbunden mit …«
    »Keine weiteren Fragen, Piri. Wir sind in Sicherheit, wenigstens fürs Erste. Und das ist alles, was zählt. Ich weiß, dass wir keine Energie mehr haben. Und wie steht es mit unseren übrigen Vorräten?«
    »Die Rationen reichen für circa hundert Stunden«, stellte die Piri fest. »Sie sind berechnet für eine Person bei normalem Verbrauch.«
    Das klang nicht besonders gut. Doch dann raffte Dakota all ihren Mut zusammen, um die wichtigste Frage zu stellen. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, während ihr Herz wie rasend in ihrer Brust hämmerte.
    »Wo sind wir, Piri? Gibt es in deinen Datenspeichern irgendwelche Anhaltspunkte, nach denen du dich orientieren könntest?«
    Von dem sich aufblähenden interstellaren Nebel, der von dem Punkt ausging, an dem einstmals die Sonne Nova Arctis ihr Licht verströmt hatte, war nicht die geringste Spur zu entdecken. Und die Sternenkarten, mit denen das Wrack ausgerüstet war, auf dessen Rücken sie die interstellare Reise vollführten, hatten keine Gültigkeit mehr. Denn seit das Schiff zum letzten Mal durch diesen Teil der Galaxis geflogen war, hatten sich die Sternkonstellationen drastisch verändert.
    »Ich habe ein Orientierungsmerkmal gefunden«, verkündete die Piri nach wenigen Sekunden.
    »Mach keine Witze«, murmelte Dakota verblüfft. »Sag schnell, wo sind wir?«
    »Wir befinden uns in einem Teil des Weltraums, der von den Bandati beherrscht wird«, erläuterte die Piri Reis. »Genauer gesagt, ziehen wir am Rand eines ihrer Kolonie-Systeme dahin. Eine Analyse des derzeitigen Tach-Verkehrs weist darauf hin, dass sie von unserer Anwesenheit Kenntnis genommen haben. Eine Flotte aus vermutlich Minen-Schiffen ist von einer Außenwelt gestartet und nimmt Kurs auf uns. Soll ich ein Notsignal senden?«
    »Nein, warte.«
    Was jetzt?, fragte sich Dakota und dachte fieberhaft nach. Was soll ich jetzt unternehmen?
    »Schicke einen Notruf an die Schiffe«, nuschelte Corso, der sich irgendwo hinter ihr von seinen
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