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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition)
Autoren: She Seya Rutan
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mitbekam. Doch der Kater ließ sich davon nicht abhalten, sondern schmiegte sich, ohne Bedingungen zu stellen, an ihn. Etwas zerbrach in diesem Moment in Krischan und aus der Angst, die aus den Konsequenzen seiner Zustimmung geboren wurde, entwickelte sich ein zaghaftes Sehnen. Er wollte ihn nicht nur in Gedanken bei sich haben, sondern sich auch an ihn lehnen.
    Shkarr wartete ab. Er spürte noch die Reste des Kampfes, den Krischan mit sich ausfocht. Es war kein leichter Schritt und Shkarr verstand die Angst, die Krischan bewegte. Wenn er ging, dann für immer und ohne die Möglichkeit, je wieder zurückzukommen. Shkarr verstand das mehr, als er es zugeben wollte. Es war ein Gedanke, der erschreckte und jegliches Gefühl erschwerte.
    ‚Ich werde kommen’, flüsterte Krischan.
    Shkarr erhob sich in seinem Nest und verspürte freudige Erregung.
    ‚Bist du dir sicher?’, fragte er, ‚Ich will nicht, dass du das bereust.’
    Krischan schüttelte den Kopf. ‚Ich kann nichts garantieren. Aber ich weiß, dass ich nicht ohne dich leben will. Ich weiß nicht, ob das genug ist.’
    Shkarr sprang freudig auf und umhüllte Krischans Geist heftiger. Dieser rutschte erschrocken in die Horizontale und sah blicklos in die Schwärze des Alls. In ihm war Shkarr, der ihn an sich riss und ihn anscheinend nie wieder loslassen wollte. Da war ein Wust an Gefühlen, die nicht alle nacheinander kamen, sondern mit einem Mal; vollkommen schrankenlos. Krischan ächzte, ließ sich jedoch willig überrollen und genoss das Gefühl der Freude, die Shkarr in ihm auslöste. Vorsichtig öffnete er sich und gewährte dem Kater mehr Einblick. Dieser nahm sich Zeit und erkundete den Mann, während er ihm Gleiches anbot. Krischan wurde bewusst, dass sie zwar alles voneinander wussten, aber sich nie die Zeit genommen hatten, sich wirklich kennenzulernen. Sanft ertasteten sie einander, umrundeten sich, fühlten die Grenzen des anderen, schmeckten dessen Gefühle.
    Krischan lächelte. Die meisten intensiveren Gedankenverbindungen waren etwas unangenehm, manchmal auch schmerzhaft verlaufen. Doch das hier war anders und er fühlte sich wohl und sicher. Schemenhaft sah er die Züge des SkarraSHrá über sich schweben. Dessen Finger strichen ihm die Strähnen aus dem Gesicht. Krischan fühlte ohne Bedrängnis, wie dieser seinen Zustand feststellte und sich erstaunt wieder zurückzog. Dann wurde er hochgehoben, ohne dass er sich hätte wehren können. Shkarr ließ sich nicht stören und Krischan war es recht.
    Gerome legte ihn auf einer Liege ab und breitete eine Decke über ihn aus. Am Rande konnte er seine Schwester wahrnehmen, die erschrocken die Hände auf den Mund geschlagen hatte.
    „Rufen Sie mich, wenn ich etwas für Sie tun kann“, hörte er den SkarraSHrá am Rande seines Bewusstseins. Dann geleitete er Felice hinaus und ließ ihn und Shkarr allein.
     
    Aufgeregt betrachtete er den Planeten. Beide, er und Shkarr, hatten ihr gegenseitiges Kennenlernen irgendwann unterbrochen und Krischan war euphorisch aufgesprungen, von seltsamer Erregung angefüllt.
    Felice saß an seiner Seite und hatte ihn genau beobachtet.
    „Was war das?“, hatte sie ihn ängstlich gefragt und er konnte ihre Gedanken dabei spüren – zum ersten Mal in seinem Leben bei einem anderen Menschen. Tausend Fragen und Befürchtungen belasteten sie und sie wagte es nur, eine einzige Frage zu stellen.
    Krischan hatte sie einfach in den Arm genommen. Dann hatte er ihr seine Entscheidung mitgeteilt. Jetzt standen sie gemeinsam hier und schätzten die Augenblicke ihres Zusammenseins.
    „Bereust du es?“ Felice hatte sich an seine Seite gelehnt und betrachtete wie er den Planeten.
    „Nein. Ich finde es nur erstaunlich, dass ich es mir nicht schon eher eingestanden habe. Es ist seltsam. Gerade ein Telepath aus einer anderen Welt weiß genau, was ich fühle, ohne dass ich es gewusst habe. Aber ich bin noch nie einer von der schnellen Sorte gewesen.“ Krischan lächelte leicht und legte seinen Arm um ihre Schultern. „Danke!“, flüsterte er, sein Kinn sanft auf ihrem Kopf ablegend.
    „Es ist so weit, nicht wahr? Wir werden jetzt Abschied nehmen?“
    Krischan rückte ein Stück von ihr ab und hob ihr Gesicht. „Ja. Ich weiß nicht. Aber vielleicht ist es besser, wenn wir uns jetzt schon verabschieden.“
    Hilflos klammerte sich Felice an ihren Bruder, als er das sagte. „Ich habe es ja gewollt. Aber jetzt geht es einfach zu schnell.“ Heftig zog sie sein Gesicht zu sich und
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