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Shkarr (German Edition)

Shkarr (German Edition)

Titel: Shkarr (German Edition)
Autoren: She Seya Rutan
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dich nie wieder sehen würde. Sie haben mich nicht gelassen und dann ... ah, es ist so schön, dich zu sehen, und du lebst und bist gesund.“ Kurz brachte sie Abstand zwischen sich und ihren Bruder, betrachtete ihn eingehend. „Und es scheint dir auch gut zu gehen. Wie hatte ich um dich Angst, als die Typen am Raumflughafen dich gejagt haben und wir dann weggeschickt wurden. Und frag erst mal, wie erleichtert ich war, als ich die Nachricht erhalten habe, dass du entkommen bist. Aber ich habe mir Sorgen gemacht, als du nicht wieder aufgetaucht bist und ich auch sonst nichts von dir gehört habe. Und dann diese Gerichtsverhandlung, und dass du sterben solltest und dann ...“ Felice stoppte abrupt ihren aufgeregten Redefluss und Krischan sah erschrocken, wie der Blick sich hinter Tränen verschleierte.
    Schnell drückte er sie an sich. „Es tut mir leid, Felice. Das wollte ich nicht. Aber ...“
    „Nichts, nichts, es ist schon gut!“, flüsterte sie erstickt an Krischans Halsbeuge. „Ich bin nur erleichtert, dass du nicht mehr sterben wirst. Es war wegen des Kanarras, nicht wahr? Wegen ihm ist alles so passiert?“
    Krischan streichelte ihr übers Haupt und den Rücken. „Es ist nicht seine Schuld. Er ...“
    „Nein, darum geht es nicht. Nein, er ist nicht schuld. Aber ich hatte schon damals am Flughafen das Gefühl, dass er etwas Besonderes ist und als er stehen blieb, weil sie dich gefangen hatten, habe ich in seinen Augen gesehen, dass er nicht ohne dich gehen würde. Er hat gewartet, als sie dich gefangen haben. Er wollte dich nicht allein lassen. Er konnte niemals ein einfacher Kanarra sein. Das habe ich in diesem Moment ganz sicher gewusst. Ist das sein Planet?“
    Krischan sah zu der Halbkugel, die ihnen wie ein grünes Juwel auf nachtschwarzem Grund entgegenleuchtete. Wie Shkarrs Augen.
    Krischan zuckte zusammen.
    „Was hast du?“, flüsterte sie besorgt.
    „Nichts, gar nichts!“
    „Hör zu, Brüderchen!“ Wieder umfasste sie das Gesicht Krischans und sah ihm entschlossen in die Augen. „Ich weiß, warum wir hier sind. Wir werden uns nicht wiedersehen. Wir sind hier, um Abschied zu nehmen. Die SDA hat es sich nicht nehmen lassen, mir einen ausführlichen Brief zu schicken, in dem sie mir mitteilte, dass dir der Zutritt zur Erde auf Lebenszeit verwehrt ist und dass du mit einem Kanarra verheiratet bis. Ich war erschrocken, als ich das las. Aber ich habe es verstanden. Warum sie dich nicht mehr auf der Erde haben wollen, kann ich mir vorstellen. Wie es zu der Heirat kam, nicht. Aber das ist nicht wichtig. Ich will nur, dass du lebst und sie die dich nie wieder in die Finger bekommen. Sie haben genug Schaden angerichtet. Nicht nur in den letzten Wochen. Wenn er auf dich aufpasst, würde mich das beruhigen. Er würde dich niemals allein lassen und das ist es doch, was ich eigentlich wollte.“ Tränen liefen ihr über das Gesicht. „Ich wollte, dass du nicht allein bist! Er hat dich verändert und das gefällt mir. Ich ...“
    Sanft verschloss Krischan die Lippen mit seinem Finger und küsste sie dann auf die Wange.
    „Wie viel Zeit haben wir?“, fragte er an Gerome gewandt.
    „Soviel, wie Sie wollen. Wir sind hier auf einer Forschungsreise. Dieser Planquadrant soll für eine holografische Matrix vermessen werden. Dafür sind wir gut fünf Jahre unterwegs.“ Gerome lächelte. Mit einem Nicken ließ er die beiden allein.
    „Er ist nett und ich denke, er weiß alles über dich. Er ist anders als die anderen SkarraSHrá auf diesem Schiff.“
    Krischan lächelte und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Willst du alles wissen?“
    Sie nickte.
    „Gut, und da wir mit dem Segen der SHrá wirklich alle Zeit der Welt haben, sollten wir das Angebot annehmen.“
    Nach gut einer Stunde, in der Felices Gesicht öfter den Ausdruck gewechselt hatte, von grenzenlosem Erstaunen bis zu bodenlosem Schrecken, blickte sie ihren Bruder nur erschüttert an. „Warum hast du nie etwas gesagt?“
    Krischan sah sie verstört an. „Hättest du mir denn geglaubt?“
    Erst zaghaft, dann deutlich nickte sie. „Ja, ich hätte! Ich hätte es vielleicht nicht sofort geglaubt, aber irgendwann ja. Und egal, ob ich es verstanden hätte, dass man mit einem Kanarra reden kann, ich hätte dir geholfen, denn dafür ist doch eine Familie da!“
    „Ich wollte dich nicht in Gefahr bringen!“
    Missmut krauste die Haut an der Nasenwurzel seiner Schwester. Schnell verpasste sie ihm eine Kopfnuss.
    „Dummkopf“, sagte sie
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