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Shibumi: Thriller (German Edition)

Shibumi: Thriller (German Edition)

Titel: Shibumi: Thriller (German Edition)
Autoren: Trevanian
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Mitgliedern.«
    »Wie tief soll ich gehen?«
    »Das überlasse ich Ihnen. Sie verstehen mehr davon.«
    Der Erste Assistent drehte sich im Sessel und begann Fat Boy zu füttern. Seine Miene war starr, aber die Augen hinter den runden Brillengläsern funkelten vor Begeisterung. Fat Boy enthielt eine Sammlung von Informationen aus allen Computern der westlichen Welt sowie eine Fülle von Aufnahmen, die den Satelliten der Ostblockländer gestohlen worden waren. Die Daten reichten von streng geheimen militärischen Informationen und CIA -Erpressungsmaterial bis hin zu Telefonrechnungen, von französischen Führerscheinen und den Namen hinter Schweizer Nummernkonten bis zu Adressenlisten von australischen Werbeagenturen. Sie enthielten die brisantesten Informationen, aber auch die banalsten. Wer immer im industrialisierten Westen lebte, war von Fat Boy erfasst. Fat Boy kannte seine Kreditwürdigkeit, seine Blutgruppe, seinen politischen Hintergrund, seine sexuellen Neigungen, seine Krankengeschichte, seine Schulnoten und Universitätsleistungen, besaß Proben seiner Telefongespräche, eine Kopie aller Telegramme, die er je abgeschickt oder erhalten hatte, Unterlagen über jeden Kreditkauf, über Militärdienst und Vorstrafen, über sämtliche Zeitungsabonnements, alle Steuerbescheide, Führerscheine, Fingerabdrücke, Geburtsurkunden – all das bei einem durchschnittlichen Bürger, an dem die Muttergesellschaft kein besonderes Interesse hatte. Richtete jedoch die Muttergesellschaft oder eine ihrer Input-Zweigstellen wie CIA oder NSA und die entsprechenden Dienste in den anderen demokratischen Ländern ihr besonderes Augenmerk auf eine Person, dann wusste Fat Boy mehr, sehr viel mehr über sie.
    Fat Boy mit Daten zu füttern war die ständige Arbeit einer Armee von Mechanikern und Technikern, doch verwertbare Informationen aus ihm herauszuholen war Aufgabe eines Künstlers, eines Fachmanns mit erstklassiger Ausbildung, mit Fingerspitzengefühl und Inspiration. Das Problem lag darin, dass Fat Boy zu viel wusste. Tastete man ein bestimmtes Thema zu oberflächlich ab, erfuhr man möglicherweise nicht, was man wissen wollte. Ging man dagegen zu tief, wurde man mit einer nicht auswertbaren Unmenge winzigster Details überschüttet: Ergebnisse ehemaliger Urinproben, errungene Pfadfinderauszeichnungen, Erwähnungen in den Jahrbüchern der Highschool, Bevorzugung eines bestimmten Toilettenpapiers. Die einzigartige Begabung des Ersten Assistenten lag in seinem hervorragenden Gespür für die richtigen Fragen an Fat Boy und für das Abrufen von Informationen auf der erforderlichen Ebene. Erfahrung und Instinkt ließen ihn die richtigen Indices, die richtigen Permutationen, die richtigen Rubriken, die richtigen Ebenen finden. Er beherrschte sein Instrument, den Computer, meisterhaft, und er liebte es. An seiner Datenbank zu sitzen und zu arbeiten war für ihn, was anderen Männern der Sex bedeutete, oder vielmehr, was nach seiner Vermutung der Sex für andere Männer war.
    Über die Schulter sagte Diamond zu Miss Swivven: »Wenn ich fertig bin, möchte ich mit diesem Starr sprechen und mit dem Araber, der Mr. Haman genannt wird. Sie sollen sich zur Verfügung halten.«
    Unter den Fingern des Ersten Assistenten wurde der Rechner warm und begann leise zu summen. Schon kamen die ersten Antworten herein; Fragmente wurden abgespeichert; der Dialog hatte begonnen. Kein Gespräch mit Fat Boy glich dem anderen; ein jedes hatte sein eigenes Idiom, und der Reiz des gestellten Problems begann den beträchtlichen, wenn auch recht vordergründigen Intellekt des Ersten Assistenten zu delektieren.
    Bis ein umfassendes Bild entstand, würden zwanzig Minuten vergehen. Diamond beschloss, diese Zeit zu nutzen. Er würde ein bisschen Gymnastik treiben, Sonne tanken, seinen Körper auf die lange Nacht vorbereiten und seinen Kopf frei machen. Mit einem Finger winkte er Miss Swivven, die ihm in das kleine Fitnesszimmer neben dem Hauptarbeitsraum folgte.
    Während er sich bis auf die Unterhose auszog, legte Miss Swivven ein Paar Augenschützer an, reichte ihm ein zweites Paar und schaltete die Reihen der Solarien ein, die entlang der Wände installiert waren. Auf einem schräggestellten Brett begann Diamond mit einer Folge von Rumpfbeugen, wobei seine Füße von samtüberzogenen Seilschlingen gehalten wurden, während Miss Swivven sich eng an die Wand presste, um ihre empfindliche helle Haut so weit wie möglich vor den intensiven ultravioletten
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