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Sherlock von Schlotterfels 02 - Ein schauriger Geburtstag

Titel: Sherlock von Schlotterfels 02 - Ein schauriger Geburtstag
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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drein.
    Paula rieb sich ihre kalten Füße und holte tief Luft. „Freiherr von Schlotterfels, damit Sie von Ihrem Gespensterdasein erlöst werden, müssen wir Ihre gesamten ungelösten Fälle knacken! Das heißt, früher oder später steht auch der Mord an Ihrem Urgroßvater auf dem Programm.“
    „Aber heute nicht mehr“, winkte das Gespenst ab und gähnte ausgiebig. „Dieser vermaledeite Baulärm raubt mir den Schlaf. Ich bin müde und möchte jetzt ruhen.“
    „Morgen?“, quengelte Paula.
    Sherlock wackelte unbestimmt mit dem Kopf hin und her. „Na gut, du alter Quälgeist! Erwartet mich zum Frühstück!“

Eine gefährliche Spur
    Es war am nächsten Morgen beim Frühstück, als Oskar die Bombe platzen ließ: „Ich weiß über den schaurigen Geburtstag Bescheid.“
    Dr. Kuckelkorn hielt im Umrühren seines Kaffees inne. „Was sagst du da?“
    Oskar legte einen Arm lässig über die Stuhllehne.
    „Ich habe in der Chronik dieser Familie von Schlotterfels nachgeschlagen. Und da steht alles drin.“
    „Ist er nicht ein schlauer Fuchs?“ Stolz kniff Frau Hagedorn Oskar mit ihren dicken Fingern in die Wange.
    Nur Paula, Max und Sherlock ließ diese Nachricht unbeeindruckt. Damit war schließlich zu rechnen gewesen. Irritiert blinzelte Oskar seinen Cousin und seine Cousine an. Er hatte sich eine ganz andere Reaktion erhofft.
    „Dann lass mal hören“, sagte Dr. Kuckelkorn und schüttete noch etwas Zucker in seinen Kaffee.
    Oskar räusperte sich. „Also, 1668 ist ein gewisser Herold Freiherr von Schlotterfels an seinem fünfundachtzigsten Geburtstag hier im Schloss abgemurkst worden.“
    „Ach du meine Güte!“ Frau Hagedorn schlug sich die Hand vor den Mund.
    Oskar ließ sich nicht bremsen. „Ich weiß noch viel mehr! Er ist erstochen worden!“
    Die Haushälterin wechselte die Gesichtsfarbe. „Mein Gott!“
    „Das sind doch olle Kamellen“, stöhnte Paula unbeeindruckt. Sie beschmierte ihr Brötchen mit Frischkäse und sagte gelangweilt: „Es gab keine Verdächtigen oder Spuren. Der Mörder ist nie gefasst worden. Aus die Maus. Das war schon die ganze Geschichte!“
    Paula lehnte sich zufrieden lächelnd zurück, während Sherlock ihr von seinem Stammplatz auf der Anrichte aus lautlos applaudierte.
    „Aber ich habe einen Verdacht“, fügte Oskar mit stolzgeschwellter Brust hinzu. „Einer der Verwandten muss es gewesen sein. Das ist klar wie Kloßbrühe.“
    Paulas Lächeln gefror.
    „Woher willst du das wissen?“, fragte Max erstaunt.
    Oskar lächelte siegessicher.
    „Man muss nur eins und eins zusammenzählen“, setzte er an.
    „Ist das denn nicht zu schwer für dich?“, giftete Paula.
    „Paula!“, donnerte Dr. Kuckelkorn.
    Paula zuckte erschrocken zusammen. Dieses verflixte Gemälde musste ihren Vater ganz schön nervös machen. Denn sonst wurde er nie laut.
    „Bei seinem letzten Mittagessen hatte Herold von Schlotterfels eine Ankündigung gemacht“, erzählte Oskar. „Er sagte, er wolle einen seiner Verwandten enterben.“
    „Enterben?“, entfuhr es Max und Paula wie aus einem Munde.
    „Ja, enterben. Nur leider hat er nicht gesagt, wen.“ Verblüfft starrten Max und Paula sich an. Diese kleine Information hatte Sherlock in seinem Bericht ausgelassen. Als sie vorwurfsvoll zu ihm hinüberschauten, war er vollauf damit beschäftigt seinen Schnurrbart zu zwirbeln.
    „Gute Arbeit, Oskar“, lobte Dr. Kuckelkorn.
    „Eins steht jedenfalls fest“, plapperte Oskar weiter, während er seinen Kakaobecher in den Händen drehte. „Die hatten damals einen echt miesen Detektiv! Ich bin mir ganz sicher, dass man den Schuldigen hätte finden können!“
    Oskar hatte nicht damit gerechnet, dass dieser miese Detektiv direkt hinter ihm auf der Anrichte saß und in diesem Moment noch durchsichtiger wurde als er ohnehin schon war. Sherlock holte aus und verpasste Oskars Stuhl einen gezielten Tritt.
    Wie ein Pfeil schoss Oskar nach vorn. Der Kakao schwappte über. Und dann landete Oskar mit dem Gesicht direkt in seinem Marmeladenbrot.
    Paula und Max prusteten los. Selbst Dr. Kuckelkorn lachte mit.
    „Oskar!“, rief Frau Hagedorn besorgt. Schnell schnappte sie sich eine Serviette und wischte damit die Marmeladenreste von Oskars Gesicht.
    „Jemand hat mich geschubst!“, jaulte Oskar und sein Kopf schnellte zur Anrichte herum. Nichts und niemand waren zu sehen.
    „Stillhalten!“, ermahnte ihn Frau Hagedorn.
    „Nun sei nicht albern, Oskar“, sagte Dr. Kuckelkorn. „Wer sollte dich denn
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