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Sherlock von Schlotterfels 02 - Ein schauriger Geburtstag

Titel: Sherlock von Schlotterfels 02 - Ein schauriger Geburtstag
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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ihren Cousin erblickte.
    „Hallo, Oskar“, grüßte Max.
    Alarmiert schoss Dr. Kuckelkorn hinter einem Turm aus Pappkartons hervor. „Oskar! Dich hab ich ja total vergessen! Entschuldige! Wie bist du denn vom Bahnhof hierher gekommen? Warum hast du nicht angerufen? Ich hätte dich doch abgeholt!“
    Sein Neffe machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich hab mir schon gedacht, dass du bis über beide Ohren in Arbeit steckst. Da habe ich ein Taxi genommen“, erklärte Oskar. „Ich soll dir ganz liebe Grüße von Mama und Papa ausrichten, Onkel Klaus, und ganz viel Glück für Sonntag wünschen. Sie wären gerne bei der Eröffnungsfeier dabei gewesen, aber leider haben sie wichtige Termine.“
    „Schön, schön“, erwiderte Dr. Kuckelkorn zerstreut.
    In diesem Moment winkte Frau Hagedorn mit dem Telefon von der Galerie herunter und rief: „Herr Dr. Kuckelkorn! Herr Rademacher für Sie!“
    „Oh, das ist der Restaurator. Er hat gerade ein ganz wunderbares Gemälde in seiner Werkstatt, das er für die Museumseröffnung herrichten soll. Hoffentlich gibt es keine Probleme! Es hat über die Jahrhunderte etwas … na, sagen wir mal … gelitten.“ Immer zwei Stufen auf einmal nehmend eilte Dr. Kuckelkorn Frau Hagedorn entgegen.
    „Hab schon bessere Schlösser als das hier gesehen“, schmatzte Oskar abfällig und sah sich um. „Passt aber zu euch, die Bruchbude. Seit wann wohnt ihr denn hier?“
    Paula verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir sind vor sieben Wochen eingezogen, und wenn du es genau wissen willst: Bis jetzt hat dich hier keiner vermisst.“
    Oskar grinste und sah Paula herausfordernd an. „Warum denn so feindselig, Cousinchen? Es wird deinem Vater gar nicht gefallen, wenn ich ihm erzählen muss, wie zickig du zu mir bist!“
    „Ja, das sieht dir ähnlich“, presste Paula hervor. „Losrennen und andere anschwärzen. Das ist doch alles, was du kannst. Leider erzählst du aber immer nur die halbe Wahrheit. So wie in den letzten Sommerferien. Als du Frau Hagedorn gepetzt hast, dass ich ihre Kristallfigur umgeworfen hatte. Dass du mich geschubst hast, hast du nur leider vergessen zu erwähnen, du Fiesling!“
    Oskars kleine Augen funkelten heimtückisch.
    Max zupfte Paula am Pullover, damit sie nicht auf Oskar losging. Mit ruhiger Stimme sagte er: „Wann reist du wieder ab, Oskar?“
    „Sonntagabend.“
    „Dann müssen wir ungefähr fünfzig Stunden miteinander auskommen“, rechnete Max blitzschnell aus. „Ich schlage vor, wir versuchen es so lange mit Waffenstillstand.“
    „Was? Mit dem ?“, schnaubte Paula.
    „Nur Papa zuliebe und wegen der Eröffnungsfeier, in Ordnung?“, sagte Max vorsichtig.
    „Was für eine schöne Überraschung! Da ist ja mein lieber Oskar!“, rief Frau Hagedorn und polterte mit ausgebreiteten Armen die geschwungene Treppe hinunter.
    „Frau Hagedorn!“
    Paula klappte die Kinnlade herunter. Es war einfach unfassbar, dass Frau Hagedorn mit ihrem sonst so unbestechlichen Röntgenblick Oskars Schmeicheleien nicht durchschaute. Zumal Oskar jetzt zwar leise, aber für Paula und Max doch verständlich murmelte: „Ein Wunder, dass die Stufen unter dieser fetten Kuh nicht einkrachen.“
    Frau Hagedorn war zwar streng und unerbittlich, aber das hatte sie nicht verdient.
    Nach einer herzlichen Begrüßung säuselte Oskar: „Und jetzt muss mir die allerbeste Köchin der Welt zeigen, wo sie all ihre Köstlichkeiten zaubert. Es gibt heute Abend nicht zufällig Wiener Schnitzel? Und zum Nachtisch Schokoladenpudding?“
    „Lass dich überraschen“, flötete Frau Hagedorn. „Erst mal bringen wir dein Gepäck hinauf ins Gästezimmer.“
    Ihr fröhliches Geplapper hallte noch durch die Halle, als Frau Hagedorn und Oskar schon längst verschwunden waren.
    Paula schloss die Augen und schüttelte den Kopf. „Brrrrrrr ….. Wie viele Stunden noch?“
    „Neunundvierzig Stunden und fünfzig Minuten, grob geschätzt“, seufzte Max.
    „Das halte ich nicht aus!“, stöhnte Paula. „Dieses hinterhältige Schleimmonster!“
    Plötzlich huschte ihr ein triumphierendes Lächeln übers Gesicht. „Weißt du was? Wir setzen unsere Geheimwaffe auf den Widerling an. Das wird ein Spaß!“
    „Du meinst Sh…“
    Paula legte den Zeigefinger an die Lippen. „Genau den meine ich!“ Um sicherzugehen, dass sie auch wirklich niemand belauschte, warf sie einen kurzen Blick über die Schulter. Dann flüsterte sie mit Verschwörermiene: „Ganz klar, das ist ein Fall für Sherlock Freiherr
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