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Sherlock Holmes und die Moriarty-Lüge (German Edition)

Sherlock Holmes und die Moriarty-Lüge (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und die Moriarty-Lüge (German Edition)
Autoren: J. J. Preyer
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hören.«
    »Ich, wir, man könnte ... Man könnte den Fall Scotland Yard überlassen.«
    »Mit welchem Ergebnis?«
    »Ach, Holmes. Ich habe wieder den Eindruck, es geht Ihnen nicht um meine Frau, sondern um Ihre Rivalität mit Moriarty, auf die ja die zweimalige Entführung Marys zurückgeht.«
    »Die Entführung Ihrer Frau, die Sie ohne diese Rivalität, wie Sie sich verharmlosend ausdrücken, nie kennengelernt hätten. Ich wiederhole meine Frage von vorhin. Welchen konkreten Vorschlag machen Sie, um Ihre Frau zu retten? Ich versichere Ihnen, dass ich mich danach richte, sofern er nur halbwegs vernünftiges Handeln ermöglicht.«
    »Kennen Sie jemand anderen bei Scotland Yard?«
    »Sie meinen jemand Begabteren als Inspektor Lestrade.«
    Watson nickte.
    »Gut. Sie sollen meinen guten Willen erkennen. Ich schätze Inspektor Barton aufgrund seines üblicherweise vorsichtigen Vorgehens, das in diesem Fall wichtig ist.«
    »Ich werde mich an ihn wenden und ihn bitten, den Fall zu übernehmen«, sagte Watson eifrig.
    »Sie wünschen also, dass ich mich aus der Sache raushalte?«
    »Das Verhältnis zwischen Ihnen und Moriarty ist derart belastet, dass es für alle Unschuldigen im Umkreis lebensgefährlich wird.«
    Holmes verzichtete auf weitere Äußerungen zu diesem Thema, nickte und stellte fest: »Machen Sie nur, mein lieber Watson. Sobald der Einsatz von Scotland Yard jedoch vorüber ist, hoffentlich sehr zu Ihrer Zufriedenheit, führe ich meinen Kampf gegen Moriarty weiter und zu Ende.«
    »Sie halten Mary und mir zuliebe still, solange der Yard sich um ihre Freilassung bemüht?«
    »Ich habe es gesagt«, bestätigte Holmes mürrisch. Der Detektiv war überzeugt, dass damit zumindest eine Verzögerung, wenn nicht gar eine Verschlechterung der Chancen, an Moriarty heranzukommen, verbunden wäre. Er konnte nicht verstehen, dass Menschen wie Watson offenbar nie die notwendigen Konsequenzen aus vergangenem Geschehen zogen, dass sie Fehler und Irrtümer ihr ganzes Leben wiederholten. Das wusste auch Moriarty. Er rechnete damit und war erfolgreich.
    Holmes selbst beschloss, nach dem Scheitern der Mission, von dem er felsenfest überzeugt war, keine Stunde mehr vergehen zu lassen, um den Kampf wieder aufzunehmen. Ohne Watson, der sich mehr und mehr als Hindernis für seine erfolgreiche Arbeit herausstellte, dafür mit einem anderen Mitstreiter, den er in der Baker Street im Nachbarhaus zu finden hoffte: ein weiteres Opfer von James Moriarty, den ehemaligen Scharfrichter von London, Bartholomew Binns. Moriarty und seine Leute hatten dem Mann schwer zugesetzt, weil er sich von ihnen nicht hatte bestechen lassen und einen ihrer übelsten Mitläufer tatsächlich hingerichtet hatte.
    »Soll ich in mein Haus zurückkehren, wenn ich mich an Inspektor Barton von Scotland Yard wende, oder raten Sie mir, mich weiterhin hier zu verbergen?« Mit dieser Frage unterbrach Watson die düsteren Gedanken seines Freundes.
    »Ich habe den Fall für die besprochenen Umstände aus den Händen gelegt und mache dies konsequent«, sagte Holmes und verließ den Raum.
    »Wir sind keine Desperados hier im Yard. Professor Moriarty ist keines Verbrechens angeklagt«, stellte der Mann mit dem vollen dunklen, exakt gescheitelten Haar fest. »Wir werden nach der Logik des Gesetzes vorgehen.«
    Watson, der diese Worte von Inspektor Jonah Barton vernahm, war es unmöglich, die kommentierende Stimme seines Freundes Holmes auszuschalten, die ihm zuzuraunen schien: Er versucht das Rad neu zu erfinden, unter dem Sie, mein lieber Watson und Ihre geschätzte Frau letzten Endes zu liegen kommen werden.
    Doch der Doktor, der sich zu diesem Schritt entschlossen hatte, um das Leben seiner Frau zu retten, um sie nicht dem mörderischen Zweikampf zwischen Holmes und seinem Gegenspieler zu opfern, schwieg und gab dem Mann Zeit und Raum, seinen Plan zu entwickeln, der darin bestand, Kenwood House aufzusuchen und um ein Gespräch mit Mary Watson zu ersuchen, in dem sauber und offiziell geklärt werden konnte, ob sie gegen ihren Willen festgehalten werde und dann, je nach Ergebnis der Mission, weitere Schritte zu unternehmen.
    »Moriarty könnte es sich nicht leisten, eine Frau in seinem Haus gefangen zu halten, die nicht damit einverstanden ist«, sagte Inspektor Barton.
    »Ich würde Sie gerne begleiten und selbst mit ihr sprechen«, entgegnete der Doktor.
    »Das ist nicht möglich. Ich werde mich in meiner Eigenschaft als Inspektor von Scotland Yard in das Haus eines
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