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Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel

Titel: Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel
Autoren: Alisha Bionda
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des Täters. Beim Betrachten der ersten fünf Morde schlossen wir a priori eine gezielte Auswahl der Opfer aus. Ein verhängnisvoller Fehler. So suchte ich einen anderen Zusammenhang und glaubte ihn durch die Ähnlichkeit der Orte entdeckt zu haben. Der erste Mord geschah auf dem Gelände eines ehemaligen Zoos und so nahm ich an, dass der sechste Mord ebenfalls in einem Zoo stattfinden würde. Ich musste erst mit eigenen Augen das Unmögliche sehen, um eine andere Verbindung herleiten zu können. Und diese war ‚Ägypten’.“
    „Ägypten?“, fragte ich erstaunt. „Bei all unseren Recherchen tauchte doch bislang niemals ein Zusammenhang mit Ägypten auf.“
    „Falsch, mein lieber Watson. Haben Sie vergessen, wer das erste Opfer war? Sir William Donhurst war wissenschaftlicher Mitarbeiter des Natural History Museums und maßgeblich verantwortlich für die aktuelle Sakkara-Ausstellung. Das erste Opfer wurde demnach bewusst ausgewählt. Doch warum? An dieser Frage hatte ich sehr lange zu beißen. Etwas an der Spur der Morde kam mir vertraut vor, doch ich konnte nicht sagen, was. Dann besuchte ich die Ausstellung und fand auf einer Stele eine interessante Inschrift. Es handelte sich um die Abschrift über der Mastaba eines gewissen Irukaptah, einem Vorsteher der Schlächter aus der 5. Dynastie. Seine Mumie ist ebenfalls Teil der Ausstellung. Sinngemäß besagte die Schrift: ‚ Derjenige, der meine Grabesruhe stört, soll geschlachtet werden wie das Vieh. Bis ins tausendste mal tausendste Glied seiner Nachkommen. Bis Huhs Bart weiß ist und seine Palmenzweige verdorrt sind. Und der Fluch wird sie treffen wenn Re Akhets Reich betritt, wie ein Blitz, der in die Herde der Kühe fährt .’
    Und hier hatte ich endlich auch die Parallelen zum Wheezy-Joe-Mythos. Alles passte. Ich kannte sogar das Motiv: Rache. Und dann begriff ich, was mir an den Tatorten so vertraut gewesen war. Ich verband die Punkte mit einer Linie und wusste nun endlich, wo der Schauplatz der letzten Bluttat sein würde.“
    „Aber wie? Ich habe mir auch die Karte betrachtet, die Linie ähnelte lediglich einer ungleichen Treppe ...“
    „Oder einer aufgerichteten Kobra“, unterbrach mich Holmes. „Die Hieroglyphe für ‚dj’, dem Beginn des Wortes ‚dschet’, was soviel wie
    ‚ewig’ bedeutet. Verstehen Sie, Watson? Der rächende Geist Irukaptahs schrieb seinen Fluch mit Blut über ganz London. Nur das Haupt der Schlange fehlte noch, und es wies direkt auf den Sussex Place.
    Der Ort war mir nun bekannt, doch wie konnte man etwas töten, was eigentlich schon tot war? In alten ägyptischen Texten fand ich schließlich einen Hinweis. Nur ein besonders geweihter Dolch war dazu in der Lage. Mein nächtlicher Besuch im Museum wurde also unumgänglich. Den Rest haben Sie ja selbst miterlebt.“ Holmes geheimer Sieg über das Unerklärliche zeigte sich daran, dass von diesem Tage an keine unerklärlichen Morde mehr inmitten von Menschenansammlungen geschahen. Nur ein Jahr später allerdings kam das Böse zurück nach London. Diesmal gab es sich selbst einen Namen. Es nannte sich Jack.



Klaus-Peter Walter
    Studierte Slawistik, osteuropäische Geschichte und Philosophie in Mainz.
    Seit der Promotion 1983 ist er freier Publizist.
    Er arbeitete und arbeitet – vor allem über osteuropäische Autoren und Literaturen – für die Frankfurter Allgemeine Zeitung , Die Welt und den Südwestrundfunk sowie für zahlreiche Literaturlexika (KNLL, KLfG u.a.)
    Seit 1993 gibt er das Loseblatt- Lexikon der Kriminalliteratur LKL heraus.
    Klaus-Peter Waltger schrieb 1995 Das James-Bond-Buch und 2002 with a little help from his friends Reclams Krimi-Lexikon
    Zahlreiche seiner Kriminalkurzgeschichten erschienen bei Scherz, KBV, GEV u.a.
    Der Meister aus der Baker Street tritt in seinen Kurzgeschichten Sherlock Holmes und Old Shatterhand (2005) und Der Tote vom Sewer , BLITZ, 2006) auf.
    Im Reich des Cthulu ist sein erster Sherlock Holmes-Roman (BLITZ, 2008).

WATSON UND DIE FRAU AUS DEM MEER

    Klaus-Peter Walter

    Obwohl am Ende von Hans Christian Andersens Märchen die kleine Meerjungfrau ungeliebt sterben muss, bleibt ihr immer noch die Hoffnung, sich nach dem Tod als Windfrau eine eigene Seele zu verdienen. Sherlock Holmes schenkte uns dieses zutiefst tröstliche Buch mit den Illustrationen von J.R. Weguelin einmal zum Hochzeitstag.
    Noch am Tage ihres Todes las ich Mary unter Tränen daraus vor.
    Nach der Beerdigung hörte ich lange nichts mehr von meinem
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