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Sheriff  Tod

Sheriff  Tod

Titel: Sheriff  Tod
Autoren: Jason Dark
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sprach auch weiterhin nicht, aber trotzdem trat bei ihm eine Veränderung ein, die Tina und Marcus fassungslos und zu Opfern der Angst machte.
    Es begann an, in oder auf den Gläsern der Brille. Wo genau, das war für sie nicht zu erkennen, aber innerhalb des Glases tat sich etwas, denn die Bewegung war da. Zuerst machte das Glas den Eindruck, als würde es dahinschmelzen, dann kam es den starren Zuschauern vor, als wäre die dünne Schicht von Wolken durchzogen. Sollten es Wolken sein, so änderten sie ihren Zustand, denn aus ihnen hervor bildete sich etwas Festes, zwei völlig identische Bilder, die so unwahrscheinlich waren, daß die Deutschen es kaum glauben konnten.
    Trotzdem starrten sie hin.
    Und der Beweis blieb.
    In den Gläsern der Brille zeichneten sich zwei bleiche und gleichzeitig bläulich schimmernde Totenschädel ab!
    ***
    Das war kein Spiel mehr, das war grausamer und lebensgefährlicher Ernst. Davon ging Tina ebenso aus wie ihr Freund Marcus. Das Erscheinen der Knochenschädel innerhalb der Brillengläser war für sie der erste Hinweis auf den Tod.
    Sie konnten nicht sprechen. Sie hockten wie angeleimt auf ihren Sitzen.
    Auch wenn sie versucht hätten, sich zu bewegen, es wäre ihnen nicht möglich gewesen. Dieser Sheriff strahlte etwas aus, das sie noch nie erlebt hatten, das so grauenhaft war wie sonst nichts in ihrem Leben.
    Und sie zitterten um ihr Leben.
    Der Mund bildete in dem glatten Gesicht nicht mehr als zwei Striche, die aufeinander lagen. Das Kinn, ebenfalls glatt, stand kantig vor, und plötzlich öffneten sich die beiden Striche. Die Deutschen rechneten damit, daß der andere etwas sagen würde, aber nur ein Zischen verließ die Kehle dieses menschlichen Monstrums. Selbst dieses normal klingende Geräusch verstärkte die Furcht in ihnen noch und verwandelte sie in eine regelrechte Phobie.
    Sie standen auf der Schwelle des Todes, und dicht dahinter lauerte der Sensenmann.
    Mit einem heftigen Ruck zerrte er die Fahrertür auf. Tina schrie leise auf.
    Sie drückte sich zur anderen Seite zurück und sah die Hand des Sheriffs wie ein künstliches Gebilde in den Wagen kriechen, über den Schoß ihres Freundes hinweg, wobei die Finger die rote Drucktaste suchten, um den Gurt zu lösen.
    Eine geringe Bewegung schon reichte aus, und der Gurt huschte an Marcus’ Körper hoch.
    Jetzt war er frei.
    Zwei Hände griffen zu. Sie waren wie die Klauen eines Monsters. Die erste Hand erwischte die Haare des jungen Mannes, die zweite umklammerte seine Schulter, und beide schafften es, den jetzt Schreienden aus dem Camaro zu zerren.
    »Marcus!« brüllte Tina. Sie streckte ihre Arme aus, um den Freund festzuhalten, die Hände griffen ins Leere, dieser Sheriff war einfach zu schnell und zu kräftig gewesen. Er hatte sein Opfer aus dem Fahrzeug hervorgeholt und wuchtete es herum.
    Wie ein Stück Abfall wurde Marcus Richter zu Boden geschleudert, wo er hart aufprallte und erst liegenblieb, als er sich dabei überschlagen hatte.
    Tina wollte es nicht glauben. Sie dachte daran, sich in einem Alptraum zu befinden. In ihrem Kopf hörte sie schrille Stimmen, die sie noch nie zuvor mitbekommen hatte. Sie waren einfach da, wie der Gesang grausamer Sirenen.
    Sie wußte nicht, was es war, die Welt war für sie verengt worden, und sie wußte sehr wohl, daß der andere stärker war als sie und ihr Freund zusammen.
    Der Sheriff stand gebückt an der anderen Wagenseite, als wollte er seinen nächsten Schritt noch überlegen. Auf dem Boden lag Marcus, ohne sich zu rühren.
    Tina saß noch im Auto, war jetzt nicht mehr angeschnallt und somit relativ frei.
    Durch ihren Kopf zuckten die Gedanken wie Blitze.
    Sie mußte weg, wenn sie noch eine Chance haben wollte. Sie konnte nicht bleiben, es war einfach unmöglich. Wenn sie ebenfalls in die Gewalt dieses Monstrums geriet, gab es keinen, der noch etwas unternehmen konnte. Also raus aus dem Wagen.
    Tina stieß die Tür auf. Was sie in den folgenden Sekunden tat, das überriß sie kaum, denn ihr Gehirn sandte ihr die einzelnen Befehle nicht zu, sie handelte einzig und allein nur reflexhaft, und sie stürmte ins Freie.
    Wohin, das wußte sie selbst nicht. Aber ihr Instinkt sagte ihr, daß sie auf den Highway mußte, denn nur dort bestand die Spur einer Chance, Hilfe zu bekommen. Er war zwar wenig befahren, aber eine Pechsträhne ging auch mal zu Ende, und wenn sie sich mitten auf die Straße stellte, dabei mit beiden Armen winkte, würde sie sicherlich in den Bereich eines
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