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Sheriff  Tod

Sheriff  Tod

Titel: Sheriff  Tod
Autoren: Jason Dark
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vergessen.«
    Doreen lachte. »Nein, das nicht, aber auch in der Provinz gibt es hin und wieder Verkehrsprobleme.«
    »Da bin ich beruhigt.«
    »Möchten Sie meinen Ausweis sehen, meine Dienstmarke…?«
    »Ich denke nicht, Doreen. Sie sind okay.«
    »Danke.«
    »Und wo sollen wir reden?«
    »Kommen Sie mit, John.«
    Hei, diese Frau war eine forsche Person, die paßte in diese Welt.
    Darauf, daß sie die Probleme immer direkt anging, deuteten auch ihre Bewegungen hin, denn sie ging mit forschen Schritten vor mir her, so daß ich Mühe hatte, dranzubleiben. Wir setzten uns in kein Airport-Bistro, sondern verließen das Gelände durch einen Nebenausgang. Bis zu den Parkplätzen war es nicht mehr weit und auch nicht bis zu dem feuerroten Ford Mustang, auf den Doreen zeigte. »Mein Wagen.«
    Ich zeigte ein anerkennendes Nicken. »Man scheint beim FBI ja viel zu verdienen.«
    »Ich habe den Flitzer gebraucht gekauft, und er hat immerhin mehr als achtzigtausend auf dem Buckel.«
    »Das sieht man ihm nicht an.«
    »So hat es auch sein sollen, John.«
    Die flotte Doreen nahm hinter dem Lenkrad Platz, schnallte sich an und strich mit beiden Händen durch ihr Haar. Dabei hörte sie meine Frage.
    »Wo soll es denn hingehen?«
    »In Ihr Hotel.«
    »Gut, und dann?«
    »Sehen wir weiter. Dort können wir zumindest reden. Ich wohne auch dort und habe die Unterlagen aus dem Büro mitgenommen. Man hat uns die Chance gegeben, allein zu zweit arbeiten zu können. Wie das passierte, ist mir ein Rätsel, aber Sie scheinen einen gewissen Ruf zu haben, der sogar bis weit nach oben gedrungen ist, denn man hat uns freie Hand gegeben. Wenn Sie möchten, können Sie es sogar nachlesen.«
    »Nein, das ist nicht nötig. Ich glaube es Ihnen auch so.«
    »Wunderbar.«
    Doreen war eine Frau, die einen heißen Reifen liebte. Zumindest den Start legte sie rasant hin, und auch auf dem breiten Zubringer in die Stadt fuhr sie links.
    Vor uns lag Topeka. Ich hatte mir über den Ort keine Gedanken gemacht. Er war für mich eine Westernstadt, und von diesem alten Flair aus dem letzten Jahrhundert war noch etwas zurückgeblieben. Es mochte daran liegen, daß ich wenig Hochhäuser sah. Man brauchte nicht unbedingt zu hoch zu bauen, denn Land gab es genug.
    Land, das unter der sommerlichen Hitze brütete, von der wir im klimatisierten Innern des Mustangs nicht viel mitkriegten. Unser Gespräch drehte sich nicht um den Fall. Doreen wollte wissen, wie ich den Flug überstanden hatte und womit ich mich in London beschäftigte.
    »Hat man Ihnen das nicht mitgeteilt?«
    »Nicht so direkt. Ich sprach mit Abe Douglas, den ich mal kennengelernt habe, und er redete nur in den höchsten Lobestönen von Ihnen.«
    Ich winkte ab. »Abe ist auch ein Mensch, der gern übertreibt.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Feeling.«
    Die Antwort brachte mich zum Lachen.
    »Was gefällt Ihnen nicht?«
    »Ihre Sicherheit ist schon bemerkenswert.«
    »Man bekommt sie in meinem Job. Aber Ihrer ist anders, Sie jagen Menschen, die eigentlich keine sind. Daß Sie den Killer Shango gefaßt haben, hat sich in die tiefe Provinz herumgesprochen. Das hat Furore gemacht.«
    »Ja, ich hatte Glück.«
    »Glaube ich Ihnen nicht.«
    »Hat man mich deshalb geholt?«
    »Vielleicht. Jedenfalls stehen wir vor einem Rätsel, wie Abe Ihnen bestimmt gesagt haben wird.«
    »Das ist richtig. Er sprach von zehn verschwundenen Personen. Sie sind nie wieder aufgetaucht, man hat auch ihre Leichen nicht gefunden, und man weiß nicht, ob sie nun tot sind oder nicht.«
    »Es sind zwölf Verschwundene.«
    »Wie bitte?«
    »Seit dem gestrigen Tag werden zwei junge Deutsche vermißt. Eine Tina Berg und ein Marcus Richter. Man fand ihren Leihwagen auf einem Parkplatz nahe dem Highway. Er war leer. Spuren wiesen darauf hin, daß es auf dem Rastplatz zu einem Kampf gekommen sein muß. Man fand Blut, Haare und noch einiges mehr, aber das Wichtigste wurde nicht gefunden, die beiden Menschen, die sich auf die Reise gefreut hatten. Sie sind verschwunden wie die anderen zehn auch.«
    Ich hatte Doreen Pratt zugehört, und mir war der bittere Unterton in ihrer Stimme nicht entgangen. Dieser Fall zerrte auch an ihren Nerven.
    Möglicherweise war die Forschheit auch nur überspielt. Ihre Hände am Lenkrad bekamen ein krampfhaftes Aussehen, und hart sprangen die Knöchel hervor. »Ich will diese Bestie haben!« flüsterte sie. »Verdammt noch mal, ich will sie kriegen.«
    »Sie gehen davon aus, daß es ein Täter
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