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Sheriff  Tod

Sheriff  Tod

Titel: Sheriff  Tod
Autoren: Jason Dark
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wie ein Startsignal für ihn gewesen, und er hatte auch den Sheriff alarmiert.
    Der blieb stehen. Doch nur für einen kurzen Moment, bis Marcus ihn fast erreicht hatte. Und als der junge Mann ihn ansprang, da bewies der Sheriff, wozu er fähig war.
    Er hatte nur eine Hand frei, die aber reichte aus, um zuzuschlagen. Die Faust erwischte das Gesicht des Deutschen, und Marcus spürte einen Schmerz wie nie zuvor in seinem Gesicht. Man schien ihm das Gesicht vom Kopf weggerissen zu haben. Die Welt um ihn herum wurde zu einer schwammigen grauen Masse. Er konnte nicht mehr sehen, er konnte nichts mehr riechen oder fühlen.
    Er brach zusammen.
    Vor den Füßen des Sheriffs blieb er liegen, der sich nicht um ihn kümmerte. Er schleppte die wieder starr gewordene Tina zum Wagen und schlug auch bei ihr zu.
    Der Treffer reichte aus, um sie bewußtlos werden zu lassen. Schlaff hing sie im Griff dieser monströsen Gestalt, die keine Zeit mehr verlor, sondern den leblosen Körper in den Fond des Streifenwagens stopfte.
    Bevor er sich um Marcus Richter kümmerte, drückte er noch die Türen des Camaro zu, dann hob er auch den Körper des jungen Mannes hoch, ohne sich um dessen Gesichtsverletzungen zu kümmern. Er stopfte auch ihn in den Fond seines Streifenwagens.
    Danach hatte er es eilig, sehr eilig sogar. Ohne die Scheinwerfer einzuschalten, fuhr er bis zur Auffahrt des Highways. Erst dort machte er Licht, bog nach links ein und gab ein Stöhnen von sich, als er auf der rechten Fahrbahnseite weiterhuschte.
    Erst jetzt fühlte er sich wieder wohl. Und er würde sich bald noch viel, viel besser fühlen, denn er würde seine Sammlung um zwei neue Opfer bereichern…
    ***
    Ich kam mir ziemlich verloren vor, als ich im Flughafen von Topeka stand und mich umschaute. Dabei hatte mir Abe Douglas, ein FBI-Freund aus New York, versprochen, daß mich jemand abholen würde, und er hatte dabei sogar noch gegrinst.
    Wie es aussah, war niemand gekommen. Da ich manchmal ein geduldiger Mensch bin, wollte ich noch eine Viertelstunde warten und danach nächste Schritte überlegen.
    Im Vergleich zu den internationalen Flughäfen wirkte dieser hier in Topeka geradezu gemütlich. Klar, Topeka liegt in Kansas, und diese Stadt war für die Menschen aus den Großstädten und Ballungszentren an Ost- und Westküste die reinste Provinz. Hier brauchte man auch keine Angst zu haben, daß der Koffer, den der Reisende neben sich gestellt hatte, durch einen flinken Dieb gestohlen wurde.
    Trotz der modernen Technik roch es in Topeka irgendwie nach dem Wilden Westen, zumindest bildete ich mir das ein.
    Die Schalter der einzelnen Fluggesellschaften reihten sich aneinander.
    Ich konnte durch große Scheiben hinaus auf das Rollfeld schauen, das von der Sonne beschienen wurde, und ich sah die fernen Grate der Berge in einem blaßblauen Dunst liegen.
    Sehr nett hier, das gab ich ja zu. Aber ich war nicht gekommen, um von Topeka aus eine Reise durch den Westen zu starten. Schließlich ging es um rätselhafte und knallharte Verbrechen, bei denen die örtliche Polizei vor einem Rätsel stand und den Fall an eine andere Dienststelle – sprich FBI – abgegeben hatte.
    Nach Auswertung aller Spuren war man zu dem Ergebnis gekommen, daß man einem Phantom nachjagte oder, wie es Abe Douglas formuliert hatte, einem lebenden Toten, denn diesen Mörder durfte es einfach nicht mehr geben.
    Er war tot, vergessen, begraben – oder nicht?
    Wie nebenbei sollte ich auch das Verschwinden von zehn Menschen aufklären.
    Nicht allein, mit einer Hilfe, aber auf die wartete ich noch immer. Sosehr ich mich auch umschaute, die Menschen in der Halle interessierten sich nicht für mich. Sie sahen fast alle aus wie Einheimische und waren auch so gekleidet, oft genug in einem Western-Outfit, wenn ich mir die Hüte betrachtete.
    Hatte man mich vergessen?
    Nein, man hatte nicht, denn plötzlich hörte ich dicht hinter mir eine Frauenstimme. »John Sinclair?« Ich drehte mich um.
    Ein lächelnder und kaum geschminkter Mund, der zu einem runden Gesicht mit hellwachen Augen gehörte, schaute mich an. Dazu paßten das rötlichbraune, kurz und modern geschnittene Haar, das gelbe Sommerkostüm und das schwarze T-Shirt. Eine Hand streckte sich mir entgegen, die ich nahm und den festen Druck spürte.
    »Mein Name ist Doreen Pratt, aber Sie können Doreen zu mir sagen, John. Willkommen in Kansas! Willkommen in der Provinz!«
    »O danke.« Ich nickte. »Himmel, ich dachte schon, man hätte mich
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