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Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Titel: Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke
Autoren: Thomas Spaeth , Shi Yan Bao
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Fu, ist diese Erkenntnis von zentraler Bedeutung. Früher wurden Soldaten durch Shaolin-Mönche mithilfe von mentalen Übungen, wie Qigong und Meditationen, geistig fit gemacht, bevor sie in die Schlacht zogen. Sie lernten mentale Stärke durch Fokussieren und Imagination zu entwickeln (siehe auch Kapitel 1), die Gegner in sich zu besiegen, also mit ihren Ängsten, Unsicherheiten und Zweifeln so umzugehen, dass Kraft und Konzentriertheit erhalten bleiben. Wir müssen und können also nur uns selbst ändern (und lernen, mit dem zu leben, was wir nicht ändern können) und eben nicht den Partner, den Chef, das Wetter oder was auch immer. Wenn wir das erkennen und annehmen, können wir das, was unser Leid erzeugt, auch loslassen. Denn diese drei Schritte sind nötig, um uns selbst zu ändern: erkennen, annehmen, loslassen.
    »Ruhe bringt Gleichgewicht und Leichtigkeit.
    Leichtigkeit und Gleichgewicht bringen inneren Frieden und Gelassenheit .«
    [ Tschuang-Tse ]
    Stellen Sie sich, bevor Sie die folgende Übung machen, folgendes Bild vor: Sie sitzen gerade, gelassen, zentriert auf einem Stuhl, ohne jede Anstrengung. Dann taucht eine Störung auf, zuerst in Form eines Gedankens, in diesem Beispiel »Warum erbe ich nicht?«. Dieser Gedanke löst ein Gefühl von Neid aus, also eine Aversion und Unzufriedenheit, und Sie lehnen sich angestrengt fest nach hinten auf Ihrem Stuhl, verlassen also Ihre Mitte. Auch im umgekehrten Fall, wenn in Ihnen ein positives, verlangendes Gefühl auftaucht (für den unwahrscheinlichen Fall, der Kollege möchte seine Erbschaft mit Ihnen teilen), geraten Sie aus Ihrer Mitte, nämlich in eine verlangende Bewegung nach vorne. Aus der Sicht der Shaolin-Philosophie besteht unser Leben auf diese Art in einem ständigen Sichnachvorne- oder -nachhinten-Bewegen, wodurch wir permanent aus unserer Mitte geraten, Energie verlieren und unser Leben mit permanenter Unruhe und Ungeduld versehen.
    ÜBUNG
    Die inneren Einstellungen erkennen
    Wir haben jeden Tag viele Gelegenheiten, um uns dafür zu sensibilisieren, was uns aus unserer Mitte, aus unserem Gleichgewicht bringt. Mit der folgenden Übung können Sie diese Aufmerksamkeit gezielt trainieren:
Richten Sie eine Woche lang Ihre Aufmerksamkeit dreimal täglich auf etwas, wonach Sie stark verlangt, zum Beispiel Schokolade essen oder ein neues Paar Schuhe kaufen. Registrieren Sie möglichst genau alles, was Ihnen dabei durch den Kopf geht, und schreiben Sie die Situationen und Ihre Gedanken und Gefühle in ein Notizbuch.
Dasselbe machen Sie dreimal täglich mit Momenten, in denen Sie Ablehnung empfinden, etwa wenn Sie jemanden unsympathisch finden oder eine bestimmte Arbeit partout nicht verrichten wollen.
    Auf diese Art machen Sie sich Ihre Einstellungen bewusst, Sie lernen sich bedeutend besser kennen.

Der Gier entsagen,
bescheiden werden
    Je stärker das Gefühl von Verlangen oder Ablehnung ist, umso mehr geraten wir aus unserer Mitte, umso weiter entfernen wir uns von unserem Glück. Denn wir glauben, etwas Bestimmtes für unser Glück zu brauchen oder dass uns etwas im Weg steht. Solche anhaftenden Gefühle sind zum Beispiel die Gier nach Schokolade oder auch nach Anerkennung. Dieses Verlangen ist uns dann besonders wichtig, und wir glauben, wenn wir das nicht bekommen, werden wir unglücklich. Auch ablehnende Gefühle können unsere Chancen auf Zufriedenheit und Glück enorm verengen, etwa wenn wir für eine Reise viele Bedingungen stellen: Schlechtes Wetter will ich auf keinen Fall und zu viel Wärme auch nicht. Ich reise ohnehin nur in Länder, wo ich morgens eine Dusche habe, und so weiter. Je höher unsere Erwartungen sind und je mehr Ansprüche wir haben, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir glücklich und zufrieden werden.
Annehmen, ohne zu werten
    Wie aber können wir dieses Anhaften an unseren Vorstellungen und unser Verlangen loslassen? Zunächst geht es um das Erkennen solcher anhaftender Gefühle. Haben wir sie erkannt, können wir sie annehmen, das heißt, sie registrieren, ohne zu werten: »Aha, ich habe jetzt Lust auf Schokolade« oder »Ich spüre meinen Wunsch nach Anerkennung«. Dazu sollten wir so bewusst und achtsam wie möglich im Moment sein, also erkennen, wenn bestimmte Wahrnehmungen, Gedanken oder Vorstellungen aufgrund unserer Einstellung Gefühle erzeugen. Nur wenn wir mental wirklich in der Gegenwart sind und diese Bewusstheit trainieren, können wir die anhaftenden Gefühle auch loslassen. Mit jedem Mal, mit
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