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Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Titel: Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke
Autoren: Thomas Spaeth , Shi Yan Bao
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Grad an Zufriedenheit als zum Beispiel in Nordamerika, wo die Anhaftung an materielle Werte besonders hoch ist (siehe dazu auch > ).
Frei entscheiden können
    Eine bewusste Entscheidung können wir aber erst treffen, wenn wir achtsam wahrnehmen, was in uns vorgeht, welche Werte und Einstellungen unser Selbst produziert. Indem wir innehalten und unsere Meinungen überprüfen (und die kurzfristige Lust gegen den mittelfristigen Schaden abwägen), können wir uns emanzipieren von dem Getriebensein: hier noch ein Stück Schokolade, da noch eine vielversprechende Reise oder eine Fortbildung, vielleicht sogar ein neuer Partner, der noch besser zu uns passen könnte als der jetzige.
    »Ein junger Mönch fragte den Meister: ›Wie kann ich mich nur befreien ?‹ Der Meister antwortete: ›Wer hat dich nur versklavt ?‹«
    [ Aus der Advaita-Lehre ]
    Haben wir mithilfe der Achtsamkeit und Selbstreflexion solche Mechanismen und Meinungen erkannt und unsere Einstellungen und Glaubenssätze entlarvt, dann können wir unsere Muster durchbrechen. Wir können uns nach und nach von ihnen lösen, um wieder Herr im eigenen Haus zu werden. Unser Handeln wird bewusster: Wir entscheiden zum Beispiel, dass wir einmal pro Woche eine bestimmte Menge Schokolade essen, statt jeden Abend vor dem Fernseher reflexartig zu naschen – und merken: Es geht uns damit besser, unser schlechtes Gewissen verschwindet und macht Platz für positive Gedanken, wir schlafen besser, wir nehmen ab und vieles mehr.
    Fallen uns Veränderungen schwer, können wir wieder die Imagination zu Hilfe nehmen und uns Situationen aus der Vergangenheit vorstellen, in denen wir solche Schritte gegangen sind und in denen wir uns wohler fühlten als im Moment. Oder wir stellen uns intensiv die Zukunft vor, was wir konkret tun werden, damit wir uns angenehmer und leichter fühlen, gesünder werden, über mehr Vitalität verfügen und zwei Konfektionsgrößen weniger brauchen. Sie finden in diesem Buch zahlreiche Übungen, die Sie bei der Imagination unterstützen.
Verhalten hinterfragen
    Nur wenn wir eingefahrene Denk- und Verhaltensmuster erkennen und überprüfen, können wir sie bei Bedarf – nämlich dann, wenn sie uns nicht nutzen – auch loslassen. Denn jedes Verhalten, das wir zeigen, hat für uns einen Nutzen, das haben Verhaltensbiologen erkannt. Am Beispiel der Schokolade könnte ein festgefahrener Glaubenssatz lauten: Ich brauche jeden Tag Schokolade. Überprüfen wir diese Meinung und fragen nach dem dahinterstehenden Zweck, könnte sich vielleicht herausstellen, dass uns dieser Genuss kleine Glücksmomente verschafft, uns kurzfristig ein gutes Gefühl vermittelt. Mittel- und langfristig schadet uns der Schokoladenkonsum allerdings, er schwächt uns und macht uns dick. Haben wir das durchschaut, können wir diesen Glaubenssatz loslassen und uns andere Glücksinseln suchen, die uns besser bekommen – vielleicht ein besonderer Tee, ein Spaziergang oder ein Spiel mit den Kindern. Das ist bestimmt nicht immer leicht, aber dennoch möglich, sobald wir den Sinn und Zweck unseres Tuns oder unserer Haltung erkannt haben.
    Der Nutzen von Meinungen und Verhalten ist aber nicht für jeden der gleiche. Wenn wir zum Beispiel Wert auf eine bestimmte Kleiderordnung legen, hat diese uns vielfach schon genutzt und weitergebracht. Wir erwarten dann oft ganz selbstverständlich, dass das auch für unsere Mitmenschen gilt und sie sich ähnlich kleiden (sollen). Denn solange wir unbewusst sind, stellen wir unsere Maßstäbe in den Mittelpunkt. Deshalb neigen wir oft dazu, anderen unsere Meinung überzustülpen, weil wir sie für die beste, die einzig gültige erachten.
    Dank unserer Fähigkeit zur Selbstreflexion können wir den Nutzen unserer Verhaltensmuster immer wieder hinterfragen und relativieren. Und wir können uns auch bewusst machen, dass für andere nicht automatisch dieselben Maßstäbe gelten müssen, sie andere Erfahrungen gemacht haben oder aus bestimmten Verhaltensweisen nicht denselben Nutzen ziehen wie wir. Vielleicht ist für einen anderen praktische, bequeme Kleidung besonders wichtig, weshalb ihm Anzug oder Kostüm manchmal einfach im Weg stehen. Ist uns das bewusst, können wir die Erwartungshaltung anderen gegenüber zurücknehmen, unsere Meinung loslassen und dem anderen seine Meinung lassen und sie respektieren – ohne dass wir sie teilen müssen.
    Erst wenn wir uns dessen gewahr sind, welche Meinungen und Glaubenssätze in uns vorherrschen, können wir
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