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Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke

Titel: Shaolin - Das Geheimnis der inneren Staerke
Autoren: Thomas Spaeth , Shi Yan Bao
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sie bewusst loslassen. Das heißt nicht, dass wir alle unsere Meinungen und Ansichten über Bord werfen müssen. Vielmehr sollen wir uns einfach nur ihrer bewusst sein, sie nicht zum allgemeingültigen Maßstab erheben, sie hinterfragen und offen für neue sein. Und wir sollen sie als die unsrigen erkennen – andere Menschen können und werden wieder ganz andere Werte haben (siehe dazu auch das Kapitel 7 »Unser Umgang mit anderen«).
Annehmen und Loslassen als Leitstrategie
    Alles kommt und geht, deshalb ist es so wichtig, loszulassen und nicht anzuhaften, denn das verursacht Leid und kostet Energie. Wir können den Wandel nicht aufhalten, aber wir können unsere Haltung verändern und uns so vom Leid befreien. Dabei hilft uns das Geistestraining, wie Sie es in den folgenden Kapiteln bei den verschiedenen Übungen kennenlernen werden. Durch diese Übungen können wir erkennen, dass alles kommt und geht, dass wir etwas entstehen lassen durch unsere Gedanken und es auch wieder ziehen lassen können. Wir können darüber selbst entscheiden. Wenn wir das Annehmen und Loslassen zu unserer Leitstrategie machen, gewinnen wir Freiheit und Energie. Darin liegt eines der Geheimnisse des Shaolin: Wir werden auf diese Weise immer freier und unabhängiger und dadurch innerlich stärker.
     
    »Das einzig Beständige ist der Wandel .«
    [ Zen-Weisheit ]
    Auch die Schmerztherapie hat die Wirksamkeit dieser Strategie »erkennen, annehmen, loslassen« erkannt. Gerade bei Patienten mit chronischen Schmerzen hat es sich bewährt, dass sie ihren Geist entsprechend trainieren, indem sie sich auf den Schmerz konzentrieren, ihn erkennen, annehmen und dadurch erträglicher machen.
    In den folgenden Kapiteln wird Sie diese Strategie begleiten, denn sie ist ein unerlässliches Instrument, damit wir innere Stärke entwickeln, damit wir uns von den Schwierigkeiten des Lebens nicht unterkriegen lassen und ein erfülltes, zufriedenes und glückliches Leben führen können.



Sich selbst zu kennen, ist der erste Schritt zu innerer Stärke und Freiheit. Selbsterkenntnis gewinnen wir jedoch nicht von heute auf morgen, sie ist vielmehr ein lebenslanger Prozess. Ich entwickle innere Stärke, indem ich jeden Tag mehr über mich selbst lerne.  – So könnte der Leitsatz lauten, der uns auf dem Weg zur besseren Selbstkenntnis begleitet.

DIE SHAOLIN-GESCHICHTE
    Der Tempel der 1000 Spiegel
     
    In einem fernen Land gab es vor langer Zeit einen großen Tempel mit 1000 Spiegeln, in den sich eines Tages ein Hund verirrte. Der sah sich plötzlich 1000 anderen Hunden gegenüber. Er begann zu knurren und sah, wie 1000 andere Hunde ebenfalls knurrten. Da steigerte sich sein Zorn – und die Wut der anderen Hunde ebenfalls. Erst nach langer Zeit fand der Hund völlig erschöpft den Ausgang. »Wie ist die Welt doch böse«, sagte sich der Hund, »sie besteht aus lauter wütenden Hunden.« Er hielt es für erwiesen, dass ihm andere Hunde feindlich gesinnt waren. Die Welt war für ihn ein bedrohlicher Ort, und er lebte verbittert bis ans Ende seiner Tage. Nach einiger Zeit kam ein anderer Hund in den Tempel der 1000 Spiegel. Auch er sah sich 1000 Hunden gegenüber, und der Hund freute sich und wedelte freundlich mit dem Schwanz. Da wedelten die 1000 Artgenossen zurück, und der Hund freute sich, dass die anderen Hunde sich freuten, und die Freude fand kein Ende. So ging der Hund immer wieder in den Tempel, um sich mit den andern Hunden zu freuen. »Wie ist die Welt doch schön«, sagte sich der Hund. »Überall gibt es freundliche Hunde, die mit dem Schwanz wedeln!« Er hielt es für erwiesen, dass ihm andere Hunde wohl gesinnt waren. Die Welt war für ihn ein freundlicher Ort, und er lebte glücklich bis ans Ende seiner Tage.

In den
Spiegel
schauen
    Sich selbst kennenzulernen, ist eine wichtige Voraussetzung, um an innerer Stärke zu gewinnen. Das Verständnis und die Anwendung des Bewusstseinsrads helfen uns auf dem Weg zu mehr Selbstkenntnis. In der Geschichte über den Tempel der 1000 Spiegel stehen die Spiegel und die Spiegelbilder für das Bewusstseinsrad. Jede Gefühlsregung im Alltag, jede Erfahrung mit der Außenwelt (egal ob Knurren oder Schwanzwedeln), egal ob angenehm oder unangenehm, können wir nutzen, um mehr über unsere Einstellungen und Werte zu erfahren. Immer wenn uns etwas berührt, geschieht das aufgrund unserer inneren Einstellung. – Gehen wir also mit Neugier, mit Interesse und Begeisterung an die Geheimnisse unserer Innenwelt
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