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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition)
Autoren: Gordon Cane
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geeignet.«
    »Keine Sorge. Ich habe alles im Griff. Er tanzt mir nach der Pfeife.« Ruth McPherson scherte sich nicht darum, ob ihr Mann sie hören konnte. »Meine Söhne Dean und Henry kommen ganz nach mir. Jill schlägt leider völlig aus der Art.«
    »Hab die Burschen und das Mädel eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen. Wie lange war ich weg? Fünf Jahre? Acht?«
    »Muss so um den Dreh herum gewesen sein. Anscheinend hattest du genug mit deinem Bordell zu tun, dass du dich so lange nicht hast blicken lassen.«
    »Glaub mir, Ruth, der Laden läuft nicht von selbst. Hab alle Hände voll zu tun, um Nachschub an jungen Weibern zu besorgen und mir die Konkurrenz vom Leib zu halten. Geht oftmals ganz schön wild zu in unserer Stadt.«
    »Warte, Brad«, sagte Ruth, »ich wecke meine Söhne, und ihr könnt ein wenig von den alten Zeiten quatschen.«
    »Nein, lass nur. Ich hab auch nicht so viel Zeit mitgebracht. Bin eigentlich auf dem Weg nach Oakley, um mich mit ein paar Politikern zu treffen.«
    » Du triffst dich mit Politikern?« Ruth runzelte die Stirn. »Hast du Probleme?«
    »Ist normalerweise nicht mein Ding, mich mit zugeknöpften Anzugträgern abzugeben. Aber ich hatte einigen Trouble mit dem Gesetz. Du weißt schon: Entführung, Totschlag, Grenzkontrollen. Was halt so anfällt, wenn man laufend neue, knackige Huren ranschleppt. Mit diesen Sachen will ich mich nicht mehr beschäftigen. Und die einzige Möglichkeit, tun und lassen zu können, was ich will, ist, mich mit wichtigen Leuten zu arrangieren. Leuten, die für Extradollars über bestimmte Sachen hinwegsehen und die Behörden beruhigen.«
    »Klingt nach ’ner Menge Stress.«
    »Genau den will ich mir nicht mehr machen. Und da Goodland praktisch auf dem Weg liegt, dachte ich, ich schneie mal bei euch rein.«
    »Ansonsten hätten wir wohl noch weitere fünf Jahre auf dich gewartet.«
    »Mach kein Drama draus, Ruth. Ist ’n weiter Weg bis hier. Besser wär’s, ihr würdet mich besuchen. Ist für alles gesorgt. Ihr braucht euch um nichts zu kümmern. Und deine Jungs könnten sich mal den Schimmel von der Stange lutschen lassen.«
    »Halt bloß dein dreckiges Maul«, ermahnte ihn Ruth freundschaftlich und lachte rau. »Henry hat Komplexe wegen seiner steifen Hand, und Gregs Schrumpelnudel musst du auf Holz spannen, um sie überhaupt irgendwo reinzubekommen. Dean würde sich bei dir so verausgaben, dass er drei Tage nicht mehr gehen könnte. Ich hingegen könnte mich nur sinnlos volllaufen lassen, um das ganze Elend zu ertragen.«
    »Wie gesagt, mein Angebot steht.« Brad Stanton ließ sich Kaffee einschenken. Ruth setzte sich ihm gegenüber. Einige Augenblicke lang wirkte sie abwesend.
    »Möglich, dass ich für dich ein Angebot habe«, meinte sie schließlich.
    »Für mich?«, war Stanton verwundert. »Was sollte das sein?«
    Ruth McPherson nahm einige kleine Schlucke Kaffee und stellte ihren Becher ab. »Komm mit! Ich zeig’s dir!«
     
     
    Wuchtig donnerte Trevor Smith seine Faust auf den Schreibtisch, hinter dem ihn ein Mann mit leidenschaftslosem Blick musterte. Nach seiner Rückkehr von der Wechselstation der McPhersons hatte sich Smith einige Stunden in seinem Hotelzimmer hingelegt, war – abweichend von seinen sonstigen Gewohnheiten – schon kurz nach dem Morgengrauen wieder aufgestanden und hatte das Büro des Mayors aufgesucht. Entgegen seiner Erwartung, dass das Stadtoberhaupt ihm sämtliche Unterstützung zukommen lassen würde, um die eigentümlichen Vorfälle in Zusammenhang mit der McPherson-Familie aufzuklären, war der Mayor nicht sonderlich angetan gewesen, eine Bürgerwehr aufzustellen, geschweige denn, Bundesagenten anzufordern und irgendwelche Untersuchungen vorzunehmen. Geraume Zeit hatte Trevor Smith sich also die wortreichen Ausflüchte des Mannes angehört, bis ihm der Geduldsfaden gerissen war.
    »Auf der Wechselstation werden Menschen gefangen gehalten!«, wetterte er. »Ich habe es mit eigenen Augen gesehen! Welche Art von Beweis brauchen Sie denn noch, um endlich Ihren Hintern in Bewegung zu setzen?«
    »Meine Gründe habe ich Ihnen doch bereits erläutert«, erhielt der Gunman zur Antwort. »In meiner Position kann ich aufgrund zweifelhafter Informationen keinen Kleinkrieg vom Zaun brechen.«
    »Zweifelhafte Informationen?«, wiederholte Smith mit verwundertem Unterton. Bis sich seine Miene erhellte. »Verstehe schon, Mayor, es geht um meine Person, richtig? Es sind meine Vergangenheit und mein Lebenswandel, die meine
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