Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
als IYD etabliert, gleichgültig, was ihn das letzten Endes kosten würde: Er wusste, dass er sich in ein hirnloses, wildes Tier verwandeln würde, das alles, was ihm zu nahe kam, niedermähen würde. Alle bis auf eins.
    Mich.
    Gott, dieser Blick!
    Ich schlage die Hände vors Gesicht, aber das Bild verschwindet nicht: das Tier und Barrons, die schieferfarbene Haut und die dunklen, primitiven Gesichtszüge. In den uralten Augen, die so viel gesehen und als Gegenleistung nur darum gebeten haben, dass ich sie mir genauer ansehe, brennt die Verachtung: Konntest du mir nicht wenigstens dieses eine Mal vertrauen? Hättest du nicht ausnahmsweise auf das Beste hoffen können? Warum hast du dich für Ryodan entschieden und gegen mich? Ich habe dich am Leben erhalten. Ich hatte einen Plan – habe ich dich jemals im Stich gelassen?
    »Ich wusste nicht, dass du das bist!« Ich kralle meine Nägel der Rechten in die Handfläche der Linken. Die wunden Stellen bluten für einen kurzen Augenblick, dann heilen sie.
    Doch das Tier/Barrons in meinem Bewusstsein ist noch nicht fertig mit mir. Das hättest du aber wissen müssen. Ich habe deinen Pullover genommen. Ich habe dich gerochen und dir einen Ausweg versprochen. Ich habe frisches, zartes Fleisch für dich erlegt. Ich habe einen Kreis aus Urin um dich gezogen. Ich habe dir in dieser wie in jeder anderen Gestalt gezeigt, dass du mein bist – und ich passe auf das, was mir gehört, auf.
    Tränen schießen mir in die Augen. Ich beuge mich vor. Es tut so weh, dass ich nicht atmen oder mich bewegen kann. Ich hocke da und wiege mich vor und zurück.
    Jenseits des Schmerzes, falls es überhaupt einen solchen Bereich gibt, weiß ich einiges.
    Solche Dinge wie: Laut Ryodan (Falls er kein Verräter ist. Wenn er aber doch einer ist und noch lebt, werde ich ihn töten.) habe ich ein Zeichen im Nacken, eine Tätowierung, die mir der Lord Master gestochen hat, und der hat wahrscheinlich immer noch meine Eltern in seiner Gewalt, da Barrons hier ist und demzufolge nicht nach Ashford durchkommen konnte.
    Es sei denn … Die Zeit verläuft in den Spiegeln anders, und er hatte doch genügend Zeit, um nach Ashford zu gelangen, bevor ich IYD angewählt und ihn in diese Dimension gerufen habe – in die siebte, seit ich den schlüpfrigen pinkfarbenen Korridor in Dublin betreten habe.
    Ich habe keine Ahnung, wie lange ich in der Hall of All Days gesessen habe oder wie viel Zeit in der realen Welt vergangen ist, während ich mit Christian am See in der Sonne lag.
    Einmal habe ich dank V’lane einen einzigen Nachmittag mit einer Illusion von meiner Schwester an einem Strand im Reich der Feen verbracht, in der wahren Welt hat mich das einen Monat gekostet. Als ich zurückkam, war Barrons fuchsteufelswild. Er kettete mich an einen Pfeiler in seiner Garage – ich hatte nichts weiter an als einen grellpinken String-Bikini.
    Wir stritten.
    Ich schließe die Augen und heiße die Erinnerung willkommen.
    Er stand wütend vor mir. Neben ihm auf einem kleinen Tisch lagen Nadeln und Farbe; er wollte – oder, besser gesagt: er tat so, als wollte er – mich tätowieren. In Wirklichkeit hatte er das längst gemacht, ich hatte es nur noch nicht entdeckt. So konnte er mich jederzeit aufspüren, falls mir noch einmal in den Kopf schießen sollte, mich für eine gewisse Zeit im Reich der Feen herumzutreiben.
    Ich erkläre ihm, dass wir fertig miteinander wären, wenn er versucht, mich zu tätowieren. Ich werfe ihm vor, nie mehr als Gier und Häme zu empfinden und unfähig für die Liebe zu sein. Ich nenne ihn einen Söldner und beschuldige ihn, die Beherrschung verlorenzu haben, als er mich nicht finden konnte und den Buchladen verwüstet hat. Widerwillig gestehe ich ihm zu, dass er gelegentlich Erregung zeigt, aber niemals wegen einer Frau, sondern nur wegen Geld, einem Artefakt oder einem Buch.
    Ich erinnere mich noch an jedes Wort, das er darauf erwidert hat. Ich habe geliebt, Miss Lane, und obwohl es Sie nichts angeht: Ich habe verloren. Viele Dinge. Und, nein, ich bin nicht wie die anderen Spieler in diesem Spiel und schon gar nicht wie V’lane. Und ich bin wesentlich öfter erregt als nur gelegentlich. Manchmal sogar wegen einer verwöhnten, kleinen Göre und nicht einmal wegen einer Frau. Und, ja, ich habe den Buchladen verwüstet, als ich Sie nicht finden konnte. Sie müssen sich auch ein neues Schlafzimmer aussuchen. Tut mir leid, dass Ihre hübsche kleine Welt so durcheinandergeraten ist. Aber so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher