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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei
Autoren: Jordan Dane
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einsam irgendwo im Dunkeln, ohne dass auch nur ein Mensch ihre Hilfeschreie hörte, während sie einem unvorstellbaren Tod erlag.
    »Niemand hat ihre Schreie gehört.« Ihr war nicht bewusst, dass sie laut gesprochen hatte, bis Sam ihr eine tröstliche Antwort gab.
    »Jetzt schon«, stellte er seufzend fest und starrte wieder in das Loch.
    Danielles Gesicht verfolgte sie. Als Mitglied der Mordkommission hatte Becca schon des Öfteren die perversen Neigungen der Menschen in ihren Extremen erlebt. Trotzdem würde sie sich sicher nie an die Dinge gewöhnen, zu denen Menschen fähig waren, wenn es darum ging, anderen wehzutun. Sie wusste, dass sie ihren Dienst quittieren würde, wenn sie eines Tages nicht mehr zu erschüttern wäre, doch genauso wusste sie, dass dieser Fall sich ihr unauslöschlich in die Seele brennen würde, weil er tatsächlich noch grausamer als viele andere Fälle war.
    »Alles okay?«, fragte Sam Hastings sie in ruhigem Ton, und obwohl sie knapp erwiderte: »Sicher. Alles klar«, klangen diese Worte irgendwie mechanisch, und es war ihr deutlich anzuhören, dass sie alles andere als in Ordnung war.
    »Ich glaube, ich habe was gefunden, womit ich Sie etwas aufheitern kann.« Er griff in das Grab, rührte etwas mit dem Arm in dem engen Loch herum und zog einen kleinen Gegenstand daraus hervor.
    »Was ist denn das?« Sie griff nach der dünnen Kette mit dem kleinen Anhänger, die er gefunden hatte, und sah sich das schmutzstarrende, angelaufene Metall mit zusammengekniffenen Augen an. »Der Anhänger hat die Form von einem Herz. Wenn das hier kein billiger Modeschmuck ist, bringt er uns vielleicht weiter. Gut gemacht, Hastings.«
    Sam sah sie lächelnd an. »Ja, meine Frau sagt auch, dass ich einfach einen Blick für teure Sachen habe. Das Ding ist ziemlich dreckig, sieht aber trotzdem nicht gerade billig aus. Wenn ich mich nicht irre, ist es sogar mit kleinen Diamantsplittern besetzt.«
    Becca stand entschlossen auf, drückte ihm die Kette wieder in die Hand und schrieb sich etwas in ihr Buch.
    »Wer ermittelt in dem Brand?«
    »Rick Gallegos«, antwortete Sam. »Kennen Sie ihn?« Und als Rebecca nickte, wies er in Richtung der Wand am anderen Ende des großen Saals. »Versuchen Sie es mal dort drüben.«
    Bevor sie ihn verließ, hielt er sie noch kurz am Arm zurück, zog sie ein wenig an die Seite, damit keiner seiner Männer hörte, was er sagte, und bedachte sie mit einem sorgenvollen Blick.
    »Ich schließe Sie und Ihre Familie in meine Gebete ein … Falls ich sonst noch irgendetwas für Sie tun kann, geben Sie einfach Bescheid.«
    »Bei dem, was wir machen, kommen mir Gebete wie Heftpflaster auf einer riesigen, blutenden Wunde vor.«
    »Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich stamme aus einer protestantischen Taucherdynastie. Wir tauchen immer nur an hohen Feiertagen in der Kirche auf. Trotzdem habe ich bemerkt, dass mir das Beten … hilft.«
    »Danke, Sam. Sie sind ein guter Freund, aber ich bin wirklich okay. Ich werde mich wegen der unbekannten Toten melden, ja?«
    Sie hörte ihrer eigenen Stimme an, wie verlogen diese Antwort war. Ich bin wirklich okay. Haha. Danielles Tragödie hatte ihr Leben völlig aus dem Gleichgewicht gebracht, das wusste sie genau. Aber die Familie dieses Mordopfers brauchte es, dass sie weiter funktionierte. Sie verdiente, dass Rebecca ihr Bestes gab.
    »Schaden können die Gebete sicher nicht«, murmelte sie im Gehen. »Vielleicht hört Gott ja auf andere Menschen, wenn schon nicht auf mich.«
    Gallegos war einer der besten Brandexperten der Stadt. Er hatte weitreichende Erfahrung, eine gute Ausbildung, ein Diplom als Chemiker und hatte eine Zeitlang beim Bombenentschärfungskommando eines anderen Reviers gedient. Wenn Gallegos und Sam Hastings ihr bei den Ermittlungen zu diesem Fall zur Seite stünden, hatte sie vielleicht doch nicht das kurze Streichholz erwischt.
    Rick war so groß wie sie, mit dichtem, dunklem Haar, Haut in der Farbe starken Mokkas und beinahe schwarzen Augen, die einen so durchdringend ansehen konnten, dass man, wenn man etwas auf dem Kerbholz hatte, automatisch aus dem Gleichgewicht geriet. Wenn man aber das Vergnügen hatte, mit ihm arbeiten zu dürfen, drückten diese Augen Freundlichkeit und Wärme aus. Er war ein eifriger und gründlicher Ermittler, und sie mochte ihn schon seit dem Tag vor ein paar Jahren, an dem sie ihm zum ersten Mal begegnet war.
    »Hallo, Rick.« Sie ließ den Strahl von ihrer Taschenlampe sinken und leuchtete ihm
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