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SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten

SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten

Titel: SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten
Autoren: Larry Brent
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und armdicken Knüppeln, um dem geheimnisvollen Fremden
gegenübertreten zu können, wenn die Gelegenheit sich ergab.
    Drei Mädchen waren verschwunden.
Niemand von ihnen hatte es verhindern können. Während des Ereignisses waren sie
wie gelähmt.
    Und nun - war es zu spät...
    Sie fanden keine Spur der
Verschwundenen und nur nach und nach, als sie wieder klar denken konnten, wurde
ihnen die Tragweite dessen, was sie erlebt hatten, bewusst .
    Von der Erscheinung, die Ruth Bestner
gehabt hatte, wusste niemand etwas. Sie hatten nur
den schweigsamen Fremden gesehen.
    »Er war kein Mensch aus Fleisch und
Blut«, Manfred Lein schlugen klappernd die Zähne zusammen. Er fror. Aber das
kam nicht von der inneren Kälte allein. Mit unnatürlich weit aufgerissenen
Augen blickte er immer wieder in die Runde und schien nicht begreifen zu
können, dass ihre Begleiterinnen einfach wie vom
Erdboden verschluckt waren. »Es ... war ein Geist...«
    »Es gibt keine Geister .« Die Stimme des schlaksigen Horst klang noch am
sichersten, auch wenn sie ihre alte Festigkeit längst nicht erreicht hatte.
    »Und was war das dann, was wir gesehen
haben ?« Helmut schluckte. »Irgendwo müsste er dann ja wohl noch sein...«
    Betretenes Schweigen herrschte.
    »Ich halt das nicht mehr aus«, stieß
Lein hervor und schleuderte wütend seinen Stein in das erlöschende Feuer. »Es
kann doch nur einer von uns den Verstand verloren haben - oder ich träume so
intensiv, dass der ganze Unsinn sich frühestens dann
aufklärt, wenn ich aufwache. Ich will aufwachen ... ich will aufwachen..., und
ich werde feststellen, ob ich überhaupt schlafe .«
    Ehe die anderen es verhindern konnten,
spurtete er los und warf sich der Glut entgegen, die den Boden in einem großen
Kreis bedeckte.
    Er stürzte bäuchlings ins Feuer. Dann
folgte ein spitzer Schrei, der durch die Nacht hallte.
    Leins Kleider und Haare fingen sofort
Feuer. Sein Gesicht, das er mitten in die Glut gepresst hatte, war im nächsten Moment eine einzige Brandblase.
    Da erst waren die Freunde heran,
packten ihn und warfen ihn nach außen. Funken sprühten, glühende Asche wurde
hochgeschleudert, und der Himmel über dem Kessel zwischen den Felsen sah aus,
als würden unzählige beleuchtete Insekten durch die Luft tanzen.
    Lein schrie wie von Sinnen. Die
Freunde schlugen nach ihm und rollten ihn über den Boden. Die ersten Flammen
erstickten.
    Als das Feuer endlich gelöscht war,
lag Lein reglos vor ihnen.
    Er hatte das Bewusstsein verloren.
    »Er... sieht schrecklich aus«,
stammelte Horst und schluckte heftig, seine Wangenmuskeln zuckten. »Warum hat
er das getan? Kannst du dir einen Reim darauf machen... warum er das getan ...
hat ?«
    »Er wollte wissen, ob er träumte ...
Wenn einer einen Schmerz verspürt ...« In dem Moment, als Helmut Burger das
sagte, beugte er sich nach vorn und zwickte seinem Freund blitzschnell und
heftig in den Oberarm, dass der Betroffene mit einem
Schrei zurückwich. »Da siehst du’s ... auch Manfred wollte es nicht glauben.
Ich weiß nicht, was hier geschehen ist, aber an einem ist wohl nicht zu
rütteln: keiner von uns träumt, wir sind hellwach, die drei Mädchen sind
verschwunden und den Fremden, den gab’s wirklich...«
    Horst Kaichen erhob sich. Er sah
verzweifelt aus. »Ich habe vor kurzem ein Buch von Peter Krassa gelesen. > Phantome des Schreckens<. Er schreibt darin über die
geheimnisvollen Männer in Schwarz und weist nach, dass es sie wirklich gibt... Wenn’s einer war, frage ich mich, was wir mit ihnen
wohl zu tun haben können .«
    »Darüber zerbrech ’
ich mir jetzt nicht den Kopf, pack’ an... wir müssen ins Dorf. Manfred geht
drauf, wenn er nicht zu einem Arzt kommt...« Helmut Burger ergriff eine
erstaunliche Initiative.
    Kaichen schüttelte den Kopf. »Ich hau’
ab«, stieß er hervor und wich Schritt für Schritt in den dunklen Kessel
Richtung Ausgang zurück. »Du weißt nicht, was wir hier erlebt haben ...
Geisterspuk... die Mädchen sind verschwunden... Manfreds Zustand ..., das alles
kann uns das Genick brechen. Man wird uns Fragen stellen ... aber kein Mensch
wird uns glauben. Ist dir klar, was uns erwartet? Entweder Knast - oder die
Irrenanstalt..., ich habe weder Lust für das eine, noch für das andere. Wir können
uns nur verstecken ...«
    »Man wird uns finden, Horst... wenn
nicht gleich, nicht morgen dann eben einen Tag oder eine Woche oder einen Monat
später...
    Dann wird man eben zu diesem Zeitpunkt
fragen ... uns bleibt
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