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SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

Titel: SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens
Autoren: Larry Brent
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diese
Zwischengänge aufbrechen lassen, um von der Seite her in sie einzudringen.
Diese Vorsichtsmaßnahme hatte sich im Fall Morna Ulbrandson bezahlt gemacht.
    Alle diese Erklärungen zeigten, daß
die wahren Hintergründe − auch mit der Persönlichkeitsspaltung und
Empfangsbereitschaft Sioban Hamptons gegenüber den
verderblichen Einflüssen des Unheimlichen − sehr spät erkannt und deshalb
nicht frühzeitiger bekämpft werden konnten. So kam es, daß in dieser Nacht
praktisch alle Fäden von allen Seiten her zusammenliefen.
    Malcolm Hampton fuhr ihnen voraus.
Monoton surrte der Elektromotor. Der Rollstuhl bewegte sich verhältnismäßig
schnell.
    Dr. Franklin, Morna und Larry Brent
mußten sich beeilen, um nachzukommen.
    Ein Seitengang mündete vor einer
Mauer.
    »An diesem Geheimnis habe ich lange
gerätselt«, sagte Malcolm. »Vor dieser Mauer habe ich oft gestanden und bin
nicht weitergekommen. Heute nacht nun habe ich es geschafft, fast zu spät .« Seine Stimme klang bedrückt. Er mußte an seine Frau Sioban denken, die geknebelt und gefesselt in dem dunklen
Hauptgang zurückgeblieben war. »Die Einflüsse kommen aus der letzten Kammer, Fitzpatricks Schatzkammer, die sie eigentlich nicht sein
kann, denn sie ist in Wirklichkeit seine Gruft .«
     
    *
     
    »Des Rätsels Lösung scheint einfach
wenn man sie kennt«, fuhr er fort. »Was er bei allen anderen Nebenkorridoren
und verschiebbaren Wänden vermieden hat, hier hat er bewußt das Gegenteil
getan. Es gibt in der Wand einen Hohlraum, in dem ein steinerner Schlüssel
verborgen liegt .«
    Malcolm Hampton beugte sich mit seinem
kräftigen Oberkörper nach vorn und berührte kurz hintereinander zwei übereinander
liegende Quader. Der Mechanismus sprach an. Ein Quader sackte nach hinten weg
und gab einen Hohlraum frei. Der Schlüssel, der darin lag, war von besonderer
Art. Er war dick wie ein Stock, etwa dreißig Zentimeter lang und bestand aus
Fels, in den mehrere verschieden große Kerben geschnitten waren.
    Hampton nahm den zugespitzten
steinernen Pflock und drückte ihn in die Öffnung.
    »Es gibt eine Stelle in der Chronik,
in der in einer bilderreichen und symbolträchtigen Sprache ein solcher Vorgang
erwähnt wird«, murmelte er. »Ich habe sie lange Zeit nicht verstanden, nun wird
sich herausstellen, ob die Interpretation richtig ist. Befindet sich hinter
jener Mauer, die diesen Korridor scheinbar verschließt, Fitzpatricks Gruft, dann haben wir eine Chance, saß auch Sioban noch mal ihr eigenes Leben leben kann. Darauf setze
ich meine ganze Hoffnung .«
    Die Wand verschwand lautlos in einer
inneren Nische, die von dieser Seite des Korridors aus nicht wahrgenommen
werden konnte.
    Alle hielten unwillkürlich den Atem
an.
    Larrys Kopf brummte von all den neuen
Mitteilungen, die er verarbeiten mußte.
    Wie die anderen, war auch er gespannt,
was hinter der zurückweichenden Wand zum Vorschein kam.
    Es war eine Gruft, groß und oval, sie
sah aus wie ein riesiges, in Stein geformtes Ei.
    Die dicken Lichtfinger der
Taschenlampen glitten schnell über den dunklen Boden, die Wände, erfaßten die runde Mauer, die zu einem Schacht zu gehören schien, der
sich wie ein gewaltiger Kamin durch die Gruft zog, hinter dem sich ein geheimer
Ausgang in einen Fluchttunnel befand, der etwa eine Meile von hier entfernt in
Ackergelände mündete.
    Zu hören war das Rauschen und Gurgeln
von Wasser, das Keuchen eines Menschen, der am Ende seiner Kräfte war.
    Die Lichtstrahlen der Lampen rasten
fast gleichzeitig der Stelle entgegen, aus der die Geräusche kamen.
    Etwa acht Meter über dem Boden klebte
wie eine überdimensionale Fliege ein Mann, der vor Nässe triefte.
    Er versuchte, an der rauhen Wand
herabzuklettern, noch hielten seine Hände ihn, aber deutlich war zu sehen, daß
er es nicht mehr lange machen würde. Dieser Mann war erschöpft, er konnte sein
eigenes Körpergewicht nicht mehr halten.
    Larry erkannte das Unheil sofort.
    Die Hände des Fremden rutschten ab und
lösten sich, er konnte sich nicht mehr festkrallen. Brent spurtete los und warf
sich nach vorn. Drei, vier lange Schritte, dann war er an Ort und Stelle und
kam gerade noch rechtzeitig. Er breitete die Arme aus. Sein Vorhaben war
gewagt, aber er mußte es riskieren. Henrik van Oltsen fiel wie ein großer nasser Sack in seine Arme. Da konnte sich auch Larry Brent
nicht mehr halten. Ihm wurden förmlich die Beine unterm Leib weggerissen, und
pfeifend entwich die Luft seinen Lungen. Larry stürzte. Mit
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