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SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

Titel: SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens
Autoren: Larry Brent
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schon
einige Male im Gemäuer vernommen hatte. Nun war es ganz nah, direkt neben ihr,
und sie warf ihren Kopf herum.
     
    *
     
    Da war der Mann im Rollstuhl, der mit
einem Elektromotor betrieben wurde.
    Das Gefährt rollte auf Morna zu,
gleichmäßiges Surren erfüllte die kühle, feuchte Luft.
    Der Rollstuhlfahrer war von kräftiger
Statur, hatte rotblondes, wuscheliges Haar, eine hohe Stirn und dunkle Augen,
die Morna aufmerksam musterten.
    Die Lippen des Mannes waren schmal und
fest, energisch das Kind, die Unterarme behaart. Das waren genau die Hände, die
Mornas Beine vorhin festgehalten hatten.
    »Wer sind Sie ?« fragte Morna verwirrt. »Ich bin Malcolm Hampton, Mylady …«
     
    *
     
    Er klammerte sich mit beiden Händen am
Türrahmen fest und drückte sich zurück. Die Kraft, die ihn stieß und zog, war
beachtlich.
    Larrys Gesicht rötete sich vor
Anstrengung.
    Die Helligkeit stach in seine Augen
und schien sich in sein Hirn zu fressen. Instinktiv fühlte er, daß ein Schritt
weiter, ein Schritt über die Schwelle hinweg, den Tod bedeutete.
    X-RAY-3 kämpfte mit der unsichtbaren
Kraft um sein Leben.
    Er war die ganze Zeit über
ausgesprochen vorsichtig gewesen. Das kam ihm jetzt zugute.
    Er hatte geahnt, daß etwas passieren
würde, daß der Weg in den Stollen nicht so glatt verlaufen würde.
    Er stieß sich zurück und riß die Tür,
die er nicht ganz geöffnet hatte, ins Schloß. Er ließ sich los, fiel zu Boden
und war im nächsten Moment wieder auf den Beinen.
    Sioban Hampton!
    Der schwarze Schatten streifte sein
Gesicht.
    Die Frau warf sich auf ihn. Ihr Körper
war schwer. Das hätte er ihr nicht zugetraut. Sie knurrte ihn an wie ein wildes
Tier.
    Larry fing den ersten Ansturm ab,
konnte jedoch nicht verhindern, daß er zurücktaumelte und gegen die Wand fiel. Sioban Hampton entwickelte unmenschliche Kräfte.
    Im ersten Moment hatte sie einen
Vorteil. Die Hände der Frau legten sich um Brents Hals und drückten fest und
unbarmherzig zu.
    X-RAY-3 sah das Gesicht Sioban Hamptons vor sich. Es hatte sich verändert. Die
Augen, die vorhin noch sanft und freundlich bückten, glitzerten nun wie
Eiskristalle, und X-RAY-3 las pure Mordgier in ihnen.
    Die Wangen waren unnatürlich gerötet,
der Mund verzerrt. Die Augen! Sie veränderten ihre Farbe, wurden bernsteingelb
und hatten eine schmale, sichelförmige Pupille.
    Die Kraft! Woher nahm sie nur die
Kraft? Larry hatte das Gefühl, gegen einen Bären zu kämpfen, nicht gegen eine
Frau.
    »Lüge, alles Lüge«, stieß Sioban Hampton heiser hervor. »Du wirst mir ebenso wenig
entkommen wie die anderen. Du hättest nicht alles glauben dürfen, was ich dir
gesagt habe. Der Ring, ich trage ihn schon lange. Seit den ersten Tagen ist mir
das Geheimnis der Korridore, Gänge und Kammern bekannt, ich hätte auch McCraine , den Inspektor, hierher führen können. Aber die
Zeichen standen nicht günstig. Ich mußte mich darauf beschränken, ihm einen
guten Schlaftrunk einzuflößen. Er wird vor morgen mittag die Augen nicht mehr
aufbekommen. Bei Malcolm ist etwas schief gegangen, er muß etwas bemerkt haben,
das wird seinen Tod bedeuten. Dieser verrückte Amerikaner, Thomas, er war zu
neugierig, verstehst du .« Wieder trat dieses
Sprunghafte auf, das ihm zuvor schon aufgefallen war. »Ich kam zufällig aus der
Nische und hatte sie nur einen Spalt breit geöffnet.
Das geht ohne die geringste Geräuschentwicklung. Thomas starrte mich an wie
eine Gespenstererscheinung. Ich brauchte nur zuzustechen. Ein Stich in das
Herz, er brach ohne einen Laut zusammen. Um die Dinge zu verwirren, holte ich
die Hellebarde und durchstach auch seinen Rücken. Dies allerdings zu einem
Zeitpunkt, als Kevin Thomas schon tot war und hinter der geheimen Mauer lag.
Ich steckte die Hellebarde zu einem Zeitpunkt zurück, als die Aufregung bereits
hohe Wellen schlug. Je komplizierter und undurchsichtiger, desto besser. Ich
brauchte die Leiche Thomas’ nur noch in den See zu werfen, und sie würde
irgendwo angeschwemmt werden. Hier unten gibt es mehrere Schächte, die eine
direkte Verbindung zum offenen Wasser aufweisen.
    Vielleicht werde ich dich auch dort
hinein werfen. Ich weiß noch nicht. Nachdem es dir gelungen ist, der Kraft in
der Kammer zu entfliehen, wird es wohl keinen Sinn mehr haben, dich in eine
neue Falle zu locken.
    Widerling, du sollst sterben .«
    Ihre Stimme veränderte sich plötzlich,
und Larry Brent verstand die bösartig herausstoßenden Worte nur noch
bruchstückweise.
    Sioban
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