Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

Titel: SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
des
Tunnels, der links und rechts neben dem Lift in eine unbekannte Tiefe führte.
Der Boden war glatt.
    »Dieser Korridor liegt genau zwischen
zwei Wänden, die eine Dicke von jeweils vier Metern haben«, erklärte die Frau
unaufgefordert. »Von hier aus kann man unterirdisch alle anderen Schloßtrakte
erreichen. Wir müssen nach rechts, wenn wir auf die andere Seite gelangen
wollen .«
    Sie lief schnell und hatte ihre Nervosität
hervorragend unter Kontrolle. Bei allem, was sie schon durchgemacht hatte, war
dies zu bewundern.
    Der Weg durch das Labyrinth der
Korridore, die sich schließlich verzweigten, lag vor ihnen.
    Larry Brent kannte die Pfade ins
Ungewisse nicht und ließ sich führen.
    Mit jeder Sekunde, die verstrich, und
die ihm vorkam wie eine Ewigkeit, wuchs jedoch seine Unruhe.
     
    *
     
    Sie ließ sich einfach auf den Boden
fallen, weil sie keine andere Möglichkeit mehr sah.
    Ihre Reaktion rettete sie diesmal noch
vor dem Angriff.
    Wie von einer Riesenhand nach vorn
geworfen, landete das eine Eisen mitten auf der Tür, die sie nicht mehr hatte
erreichen können.
    Das glühende Ende bohrte sich in das steinharte
Holz, kippte dann herab und fiel klirrend zu Boden. Auf der Tür blieb eine
tiefe, schwarze Brandstelle, aus der schmale, blaue Rauchschwaden hochstiegen.
    Das zweite Eisen aber machte die
Bewegung mit, die Morna Ulbrandson ausführte.
    X-GIRL-C reagierte schnell. Sie rollte
sich seitwärts. Klirrend raste das Brandeisen über den Boden. Funken sprühten.
Einige trafen ihre Haut.
    Die Schwedin merkte, daß die Kraft,
die sie anfangs in die Kammer schleuderte, wieder aufkam wie ein Wind, der sich
rasch verstärkte.
    Was immer sie belauerte, manipulierte,
bedrohte − es forderte ihre Reaktionen heraus. Und die kosteten Kraft.
    Morna stemmte sich mit aller
Anstrengung gegen das Unsichtbare, das sie der Streckbank entgegentrieb. Dort
bewegten sich die Rollen, die Lederriemen spannten sich. Unsichtbare Hände
schienen das Marterinstrument vorzubereiten.
    Unter Aufbietung aller Kräfte gelang
es der PSA-Agentin, dem Druck entgegenzuarbeiten. Sie glaubte gegen einen
ungeheuren Sturm anzukämpfen. Aber es war nur eine unheimliche Kraft, die ihr
gegenüberstand wie eine gewaltige Mauer. Morna spürte keinen Luftzug, ihr
schulterlanges Haar flatterte nicht im Wind.
    Endlich! Die Tür! Erschöpft stand sie
davor und schlug mit der geballten Faust die Klinke nach unten.
    Das Wunder geschah, die Tür flog
förmlich nach außen.
    Die Schwedin erlebte den gleichen Zustand
wie vorhin, als sie mit Gewalt, gegen ihren Willen in die erste Kammer des
Grauens gestoßen und gezogen wurde. Wie lange lag das schon zurück? Minuten,
Stunden oder gar Tage? Wie im Traum war ihr jegliches Zeitgefühl
verlorengegangen.
    Morna taumelte.
    Es ging eine Stufe abwärts. Das sah
sie nicht, sie merkte es nur, als sie stolperte und zu Boden stürzte.
    Sie fiel mitten in klappernde Knochen,
in ein menschliches Skelett.
     
    *
     
    Mit ohrenbetäubendem Knall flog die
Tür hinter ihr ins Schloß.
    Morna Ulbrandson lag in Finsternis,
aus der heraus das fahle Gebein des Toten schimmerte.
    Irgendwann vor langer Zeit war es
einem wie ihr jetzt gelungen, die Folterkammer zu verlassen. Aber vor
Erschöpfung und Entkräftung war er hier liegen geblieben und schließlich gestorben.
    Sie wollte nicht das gleiche Schicksal
erleiden!
    Einen Moment blieb sie liegen. Ihr
Atem flog, ihr Puls jagte, am liebsten hätte sie ihre Lage beibehalten und die
Ruhe gekostet. Eine trügerische Ruhe, die in den Tod führen würde. Sie raffte
sich auf und hatte Glück im Unglück.
    Als sie aus der Folterkammer gestürzt
war, trat sie mit dem Fuß gegen die handliche Taschenlampe, die ihr zuvor
entfallen war. Morna hatte im Fall das leise klappernde Geräusch gehört. Jetzt
tastete sie zwischen den Knochen herum und fand die kleine Taschenlampe.
    Die Smith & Wesson Laser befand
sich noch in ihrem Besitz. Bei allen Kampfhandlungen hielten ihre Finger die
handliche Waffe umklammert, als wären sie mit ihr verwachsen.
    Nun kam die Taschenlampe wieder hinzu.
Aber sie funktionierte nicht mehr ganz einwandfrei. Sie hatte einen
Wackelkontakt, den die Schwedin nicht beseitigen konnte.
    Manchmal brannte das Birnchen
minutenlang, ohne auch nur ein einziges Mal zu flackern, dann setzte es wieder
aus, es wurde dunkel, und mehrmaliges Schütteln nützte nichts, um es wieder zum
Leuchten zu bringen.
    Morna erhob sich. Weiter −
wohin?
    Es ging nur in eine Richtung.
    Morna
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher