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SGK300 - Die Gedankenmörder kommen

SGK300 - Die Gedankenmörder kommen

Titel: SGK300 - Die Gedankenmörder kommen
Autoren: Larry Brent
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Tag vor Bert Coovers Sterben noch vorhanden waren! Mit
Gewalt hatte sich niemand Zutritt zu der Wohnung verschafft, diese Spuren wären
sofort feststellbar gewesen. Kunaritschews Unruhe wuchs, je länger er sich mit
dem Phänomen befaßte.
    Bert Coover wußte zuviel, also mußte er sterben.
    So einfach war diese Gleichung. Aber wie komplex waren die
Hintergründe die dabei eine Rolle spielten!
    »Wir werden uns jedes einzelne Blatt Papier vornehmen müssen, Miß
Coover. Tut nur leid, Ihnen diese Mühe zu bereiten. Ist aber unerläßlich. Und
noch etwas wird nötig sein. Sie werden in der nächsten Zeit das Gefühl nicht
loswerden, daß da einer in Ihrer Nähe ist,   der Sie auf   Schritt und Tritt bewacht.
Das   werde ich sein .
    Wenn Ihr Bruder einem Verbrechen zum Opfer fiel, weil durch seine
Person möglicherweise gewisse Leute befürchten mußten, daß   jemand hinter ihre Schliche   gekommen war - müssen Sie   damit rechnen,   daß sich   das Verbrechen wiederholt! An Ihnen! Ich will es nicht hoffen, aber die
Möglichkeit müssen wir zumindest einkalkulieren. Und zwar rechtzeitig. Ihr
Bruder war allein, als es passierte, und er fand keine Gelegenheit mehr, jemand
rechtzeitig zu informieren. Ich werde Sie hüten wie meinen Augapfel .«
    Sie konnte nicht anders und mußte lächeln.
    »Vielen Dank«, sagte Lucy Coover leise. Eine leichte Röte überzog
ihre Wangen, als der große, starke Mann sie ansah. »Nett von Ihnen, daß Sie
sich solche Sorgen um mich machen. Daß man auch mich los werden will, ist
vielleicht gar nicht so weit hergeholt, wie der Anschlag beim Betreten der
Wohnung beweist. Ich muß Ihnen ganz ehrlich sagen, daß ich seitdem ein
komisches Gefühl habe. Es ist mir so, als wisse jemand - von dem wir nichts
ahnen - wie wir uns hier bewegen und was wir miteinander besprechen. Es gibt
Menschen, die haben die Fähigkeit, durch Wände und Türen zu sehen
. auch über gewaltige Entfernungen hinweg. Nur so konnten sie wissen,
daß Bert zu Hause war und wie sie ihn am besten angriffen .
Es ist eine erschreckende Vorstellung, nicht wahr ?«
    Sie atmete tief durch und wandte sich dann wieder dem Ordnen der
Papiere zu.
    Kunaritschew wollte endlich Captain Hawker telefonisch davon verständigen, was hier passiert und das einer seiner Leute zu
Tode gekommen war.
    Er wandte sich um, wollte hinausgehen in den Korridor und dachte
gerade daran, daß Lucy Coover unter Umständen Fakten, Namen und Daten wußte,
die jemand entlarvten - als es geschah .
    Die Explosion erfolgte in der Küche. Dumpf und grollend zerriß das
Detonationsgeräusch die Stille. Die Tür flog aus den Angeln, eine gewaltige
Rauchwolke quoll aus dem Raum, die Druckwelle packte Kunaritschew und warf ihn
mit voller Wucht gegen die hintere Wand des Arbeitszimmers, in dem sämtliche
Papiere von der heißen Luft förmlich davongefegt wurden ...
     
    *
     
    Das Gesicht lag mitten auf dem Tisch. Es war das Antlitz einer
Frau, die etwa vierunddreißig bis sechsunddreißig Jahre zählte. Die Nase war
klein und gerade, der Mund verführerisch, die Augenbrauen kühn geschwungen. Dem
Antlitz haftete etwas Katzenartiges an, was wahrscheinlich durch die
schrägstehenden Augen hervorgerufen wurde.
    Das Gesicht wurde von einer Flut pechschwarzen Haares umrahmt, lag
förmlich darin eingebettet.
    Oberhalb der linken Lippe fiel ein dunkler Schönheitspunkt auf,
der den Blick wie magisch anzog. Das Frauengesicht wirkte klug durch die hohe,
glatte Stirn und war von herber Schönheit.
    »Das ist dein neues Gesicht, Schwedenfee«, sagte der Mann neben
der groß gewachsenen , langbeinigen Frau mit dem
schulterlangen Blondhaar und den grünen Nixenaugen. »So sah Mary Suncan aus. Das ist einige Jahre her. Aber ich denke, Hervin hat mit Bedacht genau das Aussehen von damals
beibehalten, weil jedermann Mary Suncan so und nicht
gealtert kennt. Ihr Auftauchen in den Kreisen, in denen sie früher verkehrte,
wird einigen Staub aufwirbeln.
    Genau das ist beabsichtigt .«
    Der Raum, in dem Morna Ulbrandson mit Larry Brent und Hervin dem »Chef-Maskenbildner« der PSA zusammen getroffen
war, lag am äußersten Ende des Korridors, in dem die Arbeitsräume und Labors
der Wissenschaftlichen Abteilung lagen.
    Das kleine Zimmer hatte Ähnlichkeit mit der Garderobe eines
Theaters, in dem Schauspieler sich schminkten. Ein schmaler Tisch stand da mit
zahlreichen Fläschchen, Döschen und Farbtöpfen, dahinter nahm ein Spiegel die
ganze Wandfläche ein.
    »Nehmen Sie bitte
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