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SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen

SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen

Titel: SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen
Autoren: Larry Brent
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die Richtung, aus der der Schrei gekommen
war.
    In der diesigen Atmosphäre sahen sie die
dicht zusammengedrängt stehenden Gestalten, die etwas umringten.
    Ein einziger, wilder Triumphschrei brach aus
ihren Kehlen.
    Ganderchoe-Tier-Menschen, darunter drei
Gestalten, die der äußeren Form nach noch wie Menschen wirkten.
    Die ganze Clique stand hier auf der anderen
Seite des Tempels, im Hintergrund die schemenhaften Umrisse eines Galgens,
einer Guillotine ...
    Die Ganderchoe richteten sich auf und warfen
die Arme empor, die zottigen Glieder, die Klauen ...
    Einer reckte etwas in die Höhe.
    Es war - der abgeschlagene Kopf eines Mannes
mit borstigem, rotem Haar und einem wilden Vollbart.
    Iwan Kunaritschew!
     
    *
     
    Das Blut in ihren Adern erstarrte.
Namenloses, nie gefühltes Grauen erfüllte die beiden Menschen.
    Zwei, drei Sekunden währte die Erstarrung,
aus der sie sich nicht zu lösen vermochten.
    Die Gewißheit, das Geschehen nicht mehr
ändern zu können, drang wie schleichendes Gift in ihr Bewußtsein und war im
ersten Moment nicht faßbar für sie.
    Und in den Augenblick dieser Starre hinein
vernahmen sie die leise, aufgeregt und gleichzeitig erschöpft klingende Stimme
hinter sich.
    »Es mußte sein ... nur so waren sie zu
überzeugen. Nicht schreien, nicht erschreckt sein, Freunde ... es sind
Trugbilder, Illusionen, die sie nicht durchschauen können - und in die ich euch
miteinbeziehen muß, weil die Massensuggestion auch euch nicht ausschließt. Mit
eurem Auftauchen hatte ich nicht mehr gerechnet. Es macht einiges jetzt
vielleicht um so leichter .«
    Die Stimme, die wie ein Hauch klang, gehörte
Shea Sumaile alias Madame Hypno !
     
    *
     
    Sie löste sich aus dem Schatten eines
Totenkopfaltars, hinter dem sie ihre Ankunft beobachtet hatte.
    »She ...!« Larry Brent blieb das Wort im Hals
stecken.
    Das war sie nicht! Ein Ganderchoe-Tiermensch
mit zottigen Affenarmen und kahlem Kopf, in dem es nur ein tiefsitzendes,
unheimlich aussehendes Auge gab, tauchte vor ihnen auf.
    Für drei Sekunden ließ Madame Hypno ihre
Suggestionsmaske fallen.
    Da war sie wirklich zu sehen, bleich,
erschöpft und mit wirr in die Stirn hängenden Haaren.
    Sie atmete flach und schnell. »Es ist alles
so weit vorbereitet«, wisperte sie. »Ihr braucht euch um Iwan nicht zu sorgen.
Er befindet sich in Sicherheit. Ich habe ihn aus dem Gefängnis geholt und ihm
seine Waffe wieder besorgt. Im Moment ist er damit beschäftigt, das Tor zur
Waffenkammer der Ganderchoe aufzubrechen, um sich die Mittel für deren
Vernichtung zu beschaffen. In diesem Moment ist die Sippe vollauf damit
beschäftigt, ihren Triumph über Iwans Tod zu genießen, so daß wir
verhältnismäßig sicher sind. Das jedoch nur noch solange, wie es mir gelingt,
meine illusionistischen Kräfte voll auszuspielen .«
    Sie berichtete schnell, wie alles gekommen
war.
    Nach der Vorstellung am Abend hatte man sie
betäubt und entführt. Eine Ganderchoe, die als Gestaltwandlerin auftreten
konnte, übernahm ihr Aussehen und ihre Rolle. Auch Pater Ignatius, der zu
diesem Zeitpunkt noch nicht in Kalkutta eingetroffen war, wurde durch einen
Ganderchoe ersetzt. Schon auf der Fahrt Richtung Jedibb und zum geheimen
Eingang des Tempels des Bösen war Shea Sumaile zu sich gekommen, hatte aber
weiter die Bewußtlose gespielt. So hatte sie gesehen, wo das Fahrzeug stoppte,
wo der Eingang zum Tempel lag. In einem unbeobachteten Augenblick setzte sie
ihre suggestiven Kräfte ein. »Sie sind teuflisch, diese Ganderchoe. Aber nicht
unverwundbar. Sie haben Sinne, die sich irritieren lassen. Darauf basierte mein
Plan, meine ganze Hoffnung ...«, sagte sie nach einer kurzen Pause. »Ich konnte
sie derart täuschen, daß sie meinten, mich zu töten. In Wirklichkeit war es ein
Mitglied der Sippe, eben jener Kumar Ganderchoe, den ihr jetzt wieder in mir
seht. Sie glauben alle, daß Shea Sumaile im Sarg hegt. Auch Iwan meinte dies
anfangs, ehe ich mich ihm eröffnen konnte. Vieles ist wunschgemäß verlaufen,
leider nicht alles. So konnte ich zum Beispiel nicht verhindern, daß sie ihr
Opfer Finnigan in den Wahnsinn trieben .« Auch darüber
sprach sie kurz, ebenso über die Rolle Professor Davidsons.
    »Davidson ist seit einigen Minuten über alles
informiert. Ich habe ihn gebeten, sich und Finnigan bereit zu halten«, beendete sie ihre Ausführungen. »Wenn die Flucht gelingt, hat
vielleicht auch Harry Finnigan noch mal eine Chance, normal zu werden .«
    Das Zusammentreffen zwischen Shea
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