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SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen

SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen

Titel: SGK294 - Madame Hypno - Iim Tempel des Bösen
Autoren: Larry Brent
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nicht mal wichtig, ob er das Äußere genau
traf oder nicht. Keiner von Ihnen kannte den Pater schließlich. Und Madame
Hypno war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Lage, euch einen Tip zu geben .«
    »Aber - er trug die Kutte...«
    »Ungeweiht. Ein wertloses Stück Stoff...«
    »Aber das hölzerne Kreuz um seinen Hals!
Allein die Form dieses Gegenstandes ...«
    »Bereitet uns Unbehagen. Wir, die wir die
menschliche Gestalt noch tragen, aber im Herzen und im Geist Ganderchoe sind,
leiden darunter jedoch weitaus weniger als unsere Brüder und Schwestern in der
anderen Gestalt...«
    Die in der >anderen< Gestalt waren jene
Tiermenschen, die jetzt im Halbkreis vor dem Käfig des Gefangenen standen. Aber
einer von ihnen war äußerlich noch ein Mensch, und Iwan Kunaritschew kannte
ihn.
    Es war - Asud Ganderchoe, der auf raffinierte
Weise aus seinem Gefängnis entflohen und nun wieder mit seiner Familie vereint war ...
    » ... doch kurze Zeit, überhaupt dann, wenn
Großes auf dem Spiel steht, kann man auch körperliches Unbehagen in Kauf
nehmen. Ignatius hat sich inzwischen längst von diesem Ballast befreit und ist
auf dem Weg hierher. Er wird teilnehmen am großen Treffen aller Ganderchoes,
bei dem keiner fehlen wird. An der Rache wird jeder von uns teilhaben. Unsere
Familie ist noch groß genug, um ihre Macht unter Beweis zu stellen - und diese
Macht wird noch wachsen, nachdem das Ritual vollzogen ist. Die Hölle verlangt
ihr Opfer. Du wirst das erste sein! Dein Kopf, Iwan Kunaritschew, wird in
dieser Stunde rollen...«
    Der Russe überhörte die Drohung. »Wo ist Shea
Sumaile jetzt ?« fragte er rauh.
    »Tot...«
    »Ich glaube es nicht .«
    Da veränderte die Frau vor ihm ihr Aussehen.
Ihre Gesichtszüge verwischten, neue entstanden. Eine junge, gutaussehende
Inderin mit kleiner gerader Nase, einem sinnlichen Mund und dunklen Kirschaugen
stand vor ihm. Die Ähnlichkeit mit Shea Sumaile erlosch.
    Der Blick der Augen war nach wie vor kalt.
Dieses Mädchen - Iwan schätzte es auf Mitte zwanzig - schien kein Gefühl zu
kennen.
    Wie auf ein stilles Kommando hin entstand im
Halbkreis der teuflisch aussehenden Ganderchoe-Sippe eine Gasse.
    Die Ganderchoe-Angehörige, die als Shea
Sumaile aufgetreten war, ging durch diese Gasse zu dem letzten der morsch
aussehenden Särge, die in einer Reihe vor der Tempelwand standen.
    Kunaritschew wurde Zeuge, wie der Deckel auf
die Seite gelegt wurde.
    X-RAY-7 schloß eine Sekunde entsetzt die
Augen. Es stimmte. Bleich und tot lag sie im Sarg.
    Shea Sumaile alias
Madame Hypno...
    Sein Entsetzen wurde von den Umstehenden mit
zufriedenem Knurren, Fauchen und leisem Kichern quittiert.
    »Keiner hat den Tempel des Bösen jemals
lebend verlassen. Dir wird es nicht gelingen - und auch deinen Freunden nicht«,
gab die Ganderchoe-Angehörige zu verstehen. »Sie werden alles daransetzen, dich
zu suchen. Dann werden wir ihnen deinen Kopf präsentieren. Dies wird deinen
Freund Larry Brent überzeugen. Und jene Morna Ulbrandson - werden wir durch
einen Larry Brent überzeugen, der sie entsetzen wird...«
    Die Gasse war noch immer geöffnet.
    Kunaritschew starrte durch die Gitterstäbe in
den Tempel des Bösen. In der düsteren Atmosphäre torkelte mit ungleichmäßigem
Schritt eine Gestalt auf ihn zu, die unverständliche, unzusammenhängende Worte
murmelte.
    X-RAY-7 fiel auf, daß die Tiermenschen weiter
zurückwichen, als der Ankömmling sich näherte. Instinktiv spürte Iwan
Kunaritschew, daß sie sich in der Nähe des anderen offensichtlich unbehaglich
fühlten. Die Unruhe in ihren Reihen war nicht gespielt.
    Der Platz vor den Gitterstäben war mit einem
Mal wie leergefegt. Die Ganderchoes suchten Abstand.
    X-RAY-7 verstand weshalb
...
    Der Mann, der den zwielichtigen Tempel
durchquerte, war ein Idiot.
    Sein Gesicht war verzerrt, seine Bewegungen
waren ungleichmäßig. Er schlenkerte mit den Armen, zog Grimassen und starrte
mit aufgerissenen Augen auf einen imaginären Punkt, er schien seine Umgebung
nicht mehr richtig wahrzunehmen.
    Er lallte unzusammenhängendes Zeug. »Kein
Haus ... der Mond ist so weit entfernt... Susan schreit immer nach der Puppe
...« Er lachte irr.
    Dann war der abgerissen gekleidete Mann -
groß, blond - nur noch einen Schritt vom Gitterkäfig entfernt.
    Kunaritschew starrte seinem Gegenüber in die
leeren, ausdruckslosen Augen und in das verzerrte, stumpfsinnige
    Gesicht, das ihm vertraute Züge aufwies.
    »Larry ...«, sagte er tonlos.
     
    *
     
    Eine Sekunde
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