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SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt

SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt

Titel: SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt
Autoren: Larry Brent
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Körpers. Er wurde fahl, unförmig,
schlangengleich. Auf einem dicken Strang wippte ein beulenartiger Kopf. Lange,
unnatürlich weiße Arme wuchsen aus den Seiten des dicken, runden Leibes und
stießen nach vorn, direkt auf Harold Stonefield zu!
    Es kam zum direkten körperlichen Kontakt.
    Es donnerte und krachte. Erschütterungen liefen durch
die unterirdischen Wände, der sich schließende Höhlenzugang, in dem Luzifer die
Huldigungen seiner Anhänger entgegengenommen- hatte, wurde von herabrieselndem
Gestein verschüttet. Todesschreie hallten durch die Staubwolken,
    Morna Ulbrandson erreichte außer Atem den Lift. Vor
ihren Augen begann alles zu kreisen. Die rasche Bewegung, der Sauerstoffmangel
- das alles belastete ihren Organismus.
    Larry taumelte mit der halb ohnmächtigen Janett Erskin in den Lift, während hinter ihnen das Chaos
losbrach.
    Morna rann der Schweiß über das Gesicht.
    Sie drückte erst den untersten Knopf, dann den
obersten, dann den, der den Ausgang angab.
    »Nur so geht es - hat Stonefield mir gesagt. Wenn es jetzt überhaupt noch funktioniert«, wisperte die Schwedin
erregt.
    Eine ungeheure Detonation erfolgte. Eine gewaltige
Staubwolke drang durch die sich schließende Tür. Sandkörner knirschten, die Tür
ruckte, drohte stehenzubleiben und schloss sich dann doch.
    Der Aufzug setzte sich in Bewegung, langsam, zog dann
schneller an und jagte in die Höhe ...
    Durch die Wände lief ein leises, bedrohliches
Knistern. Die Menschen hielten unwillkürlich den Atem an. Die Fahrt wurde
langsamer... der Lift konnte doch in der Kürze der Zeit unmöglich schon sein
Ziel erreicht haben!
    Ein dumpfer Schlag!
    Der Lift stand still...
    Drei Menschen waren darin eingeschlossen und hingen in
einem Schacht, der mehrere Meilen tief ins Innere der Erde führte
...
     
    *
     
    Zwei Pole, die sich unweigerlich anzogen, die eins
waren und doch so verschieden, verschmolzen miteinander.
    Henry Bolsan und Harold Stonefield !
    Die ungeheuren Kräfte potenzierten sich.
    Ein gleißender Feuerball entstand an der Stelle, wo Bolsan und Stonefield sich
trafen. Einige Sekunden sah es so aus, als wären sie umhüllt von Feuer, das
ihre Körper nicht vernichten konnte. Bolsan als Schlangenwesen, Stonefield noch in Menschengestalt. Eingeschlossen in
Rauch und Dunst die Menschen, die sich für die Hölle entschieden hatten. Ihre
Körper verwandelten sich im Augenblick der höchsten parapsychischen
Kräfteentwicklung. Sie wurden wie Henry Bolsan , zu
fahlen, weißlich-gelben, formlosen Wesen, verflüssigten sich und versickerten
in dem rissigen Boden oder in den Poren der
    Höhlenwände.
    Die Stollen und Hohlräume unter der Erde brachen in
sich zusammen ...
     
    *
     
    Eine Erschütterungswelle nach der anderen lief durch
die Schachtwände und durch den Aufzug. Der wurde durchgeschüttelt wie von einer
Riesenfaust.
    Der Lift sackte einige Meter ab.
    Morna presste die Hand gegen den Mund, um einen
Aufschrei zu ersticken.
    Da hörte die Abwärtsbewegung auf. Der Lift zog wieder
an.
    Es war der Augenblick wenige Sekunden vor dem Tod
Harold Stonefields . Sein letzter Gedanke löste die
Blockade und brachte die Menschen, denen er die Rettung gönnte, außer
Lebensgefahr. Einige Minuten danach erreichte der Lift sein Ziel. Die Tür glitt
nur noch zur Hälfte auf. Sand und kleine Steine behinderten den Mechanismus.
    Morna zwängte sich durch den Spalt. Larry schob die bewusstlose Janett Erskin nach
draußen. Das Knacken und Knirschen im Innern der Kabine war inzwischen
unerträglich geworden.
    X-RAY-3 beeilte sich, hinauszukommen. Als er den Fuß
auf den glatten Boden des Korridors setzte, geschah es. Der Lift hinter ihm
sackte weg. Jaulend und scheppernd sauste er in den endlosen Schacht...
    Bleich wankte Brent zurück.
    Mit Janett im Arm eilten sie durch das ächzende
Gebäude, in dem der Fußboden wankte, die Wände sich bewegten wie Schilfrohr im
Wind. Risse auch im Mauerwerk, in den Decken. Die Treppen nach oben bröckelten
ab. Es schien, als würde ein unseliger Geist sich auf die tote Materie
auswirken.
    »Es ist noch nicht zu Ende«, stöhnte Larry. »Nichts
wie 'raus hier...«
    Sie erreichten das Glasportal, als nur drei Schritte
hinter ihnen der Fußboden einbrach und in den Keller stürzte. Ohrenbetäubender
Lärm breitete sich aus. Von der Decke hagelten die ersten Betonbrocken herab.
Die Treppe hinter ihnen brach auseinander, ein tiefer Abgrund entstand. Das
ganze Haus drohte einzustürzen!
    Morna und Larry mit seiner
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