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SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren

SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren

Titel: SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren
Autoren: Larry Brent
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lagen auf Liegen und waren mit Lederriemen angegurtet, um nach
dem Erwachen nicht aufstehen zu können.
    Die Gruppe, die in der Nacht vor der Ankunft Dorothee Valecs, May
Westons und Charles Turnups in dem gespenstischen, unheimlichen Landhaus des
alten Henkers eingetroffen war, erwachte zuerst.
    Kurze Zeit danach regte sich Dorothee Valec.
    Das Gift war für sie, May Weston und Charles Turnup geringer
dosiert gewesen, so daß die Wirkung weniger lang anhielt.
    Die Stenotypistin versuchte sich auf die Seite zu legen. Da merkte
sie, daß es nicht ging.
    Sie fluchte leise, gab sich einen Ruck - und spürte die Gurte, die
in ihre Armgelenke schnitten.
    »Hey ?« entfuhr es ihr halb verschlafen.
»Was ist denn das ?«
    Sie schlug die Augen auf und sah zunächst nur wenig: Eine
gespenstische Dämmerung, die unzulänglich durch blakende Fackeln erhellt wurde.
    Ein Keller? Wie kam sie hierher?
    Ein Traum! Das war ihr nächster Gedanke.
    Ich war bei Peggy, bin nach Hause gefahren und ... Moment mal,
schaltete da ihr kritisches Bewußtsein sich ein.
    So war's nicht gewesen!
    Dorothee Valec konnte sich das Hirn zermartern, so sehr sie
wollte, ohne sich jenes Augenblicks entsinnen zu können, in dem sie ins Bett
gegangen war.
    Ich muß wach werden, peitschten sie ihre Gedanken. Ich muß ins Büro ...
    Aber nichts um sie herum veränderte sich.
    Sie hatte die Augen geöffnet und sah die anderen Bahren neben
sich, auf denen sich ebenfalls Menschen zu regen begannen. Die waren nicht
minder erstaunt und erschrocken, daß sie sich in dieser unerklärlichen
Situation befanden.
    Dorothee Valecs Herz begann zu rasen.
    Sie hob den Kopf und konnte in der Dämmerung die Umrisse des
Galgens erkennen. Reglos hing das dicke Henkerseil vom Haken herab. Die
Schlinge zeigte genau in ihre Richtung.
    »Was ist denn ... hier los ?« stammelte
die Frau schlaftrunken neben ihr. Das war May Weston. Dorothee aber erkannte
sie nicht
    Die Frau, mit der sie während der Hypnose gesprochen hatte wie mit
einer guten Bekannten, war nun fremd für sie.
    Die gespenstische Atmosphäre wurde noch dadurch verstärkt, daß
plötzlich aus dem Nichts zwei Personen ins Blickfeld der Erwachenden traten.
    Die eine war Dorothee nicht unbekannt.
    Das war Sir Anthony Frederic, der letzte Henker, dessen Landhaus sie
vor einiger Zeit aus Neugier besuchte, um zu sehen, wie eigentlich ein Henker
lebte.
    Was machte ein Henker in ihrem Traum?
    Sie schüttelte sich.
    Seltsam - alles war auf eine erschreckende Art so wirklich, als
erlebe sie das alles...
    Wortlos passierten die beiden Männer, deren Körper durchscheinend
war wie der von Geistern, die Reihe der Liegenden.
    Sie waren Gefangene, Entführte!
    Dorothee Valec hörte die Schreie, die Vorwürfe und wurde Zeuge
vergeblicher Befreiungsbemühungen.
    »Es ist sinnlos«, vernahm sie die kalte Stimme des Henkers.
»Niemand entkommt von hier! Ich werde meines Amtes walten. Wie im Leben so im
Tod ...«
    Es lief der jungen Stenotypistin bei diesen Worten eiskalt über
den Rücken.
    Was hatte das zu bedeuten? Wie sollte sie das verstehen?
    Mechanisch begann sie, an ihren Fesseln zu zerren. Aber die saßen
wie angewachsen.
    Rauch biß in ihre Augen. Ihr genau an der Wand gegenüber steckte
eine Fackel und zeichnete bizarre Licht- und Schattenbilder ans Mauerwerk.
    Auch der Galgen wurde im Schattenbild um ein Vielfaches größer,
zum alles dominierenden Symbol in dieser schon schauerlichen Umgebung.
    Alle sechs waren erwacht.
    Anthony Frederic, der Henker, aus dem Unsichtbaren, schritt zur
Tat.
    »Das Leben ist ein Spiel«, sagte er leise mit kühler, gefühlloser
Stimme.
    Sie schallte durch das kahle, feuchte Gewölbe.
    Alle, die mit dem Unheimlichen konfrontiert wurden, hielten den
Atem an und lauschten dieser Stimme, die jedem einzelnen sein Todesurteil
mitteilte. »Auch der Tod ist es ... keiner weiß, wann die Stunde geschlagen
hat. Außer einem: Satan... er wartet auf seine Wiederkunft, auf seine
Herrschaft, zu der wir ihm, die wir hier versammelt sind, verhelfen wollen...
Im Spiel steckt der Teufel, sagt ein altes Sprichwort. Also wollen wir ihn
spielen lassen, ihn selbst entscheiden lassen, wer den Weg zuerst geht... «
    Aus dem dunklen Hintergrund, aus einem Loch in der Wand entnahm er
einen Gegenstand, der doppelt so groß war wie ein Fußball. Ein Würfel, der
seltsam perspektivisch verzogen wirkte. Die Seiten waren nicht gleichmäßig, und
es waren nicht sechs, sondern deren sieben! Sieben - wieder tauchte
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