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SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren

SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren

Titel: SGK268 - Die Henker aus dem Unsichtbaren
Autoren: Larry Brent
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die eigenen Ideen
nachgingen, deren Vorstellungen nicht im Vorschriftenkatalog erstarrten.
    Der Russe nutzte die Zeit und wälzte Akten.
    In Stonefields Zuständigkeitsbereich fielen bisher drei jener
Fälle, die auch die PSA in Atem hielten. Dorothee Valecs Verschwinden war der
dritte, mit dem Stonefield fertig werden mußte.
    Er hatte in der Vergangenheit schon gute Arbeit geleistet. Die
Akten waren ausführlich und genauestens geführt. Stonefield hatte viel Zeit
investiert, als bereits der zweite Vermißte in seinem Bezirk gemeldet wurde.
    Schon da schien diesem Mann aufgefallen zu sein, daß etwas
Besonderes in der Luft lag, daß diese Fälle nicht mit den herkömmlichen zu
vergleichen waren.
    Und in Sachen Dorothee Valec hatte er etwas entdeckt, worüber er
offensichtlich auch mit seinen engsten Mitarbeitern noch nicht gesprochen
hatte.
    Iwan Kunaritschew hatte das bestimmte Gefühl, daß Stonefield einer
großen Sache auf der Spur war.
    Dies war ein Grund, daß er sich länger im Headquarters aufhielt,
als er ursprünglich geplant hatte.
    Der Nachmittag verging. Es wurde Abend. Harold Stonefield war noch
immer nicht zurück.
    In der Zwischenzeit war Iwan bei Dorothee Valecs Eltern gewesen,
die beide verzweifelt waren. Sie hofften sehr, daß man die Tochter bald fand,
daß ihr nichts passiert war. Sie konnten ihr Verhalten ganz und gar nicht
verstehen.
    Zuletzt war Dorothee Valec bei ihrer Freundin Peggy Limon gewesen,
deren Aussage bereits zu Protokoll genommen worden war.
    Nach Mitternacht hatte die junge Stenotypistin Peggy Limons Haus
verlassen und war untergetaucht. Iwan machte auch einen Abstecher zur Wohnung
Peggy Limons. Doch die Inhaberin war nicht zu Hause. Iwan ging einen Schritt
weiter und zog Erkundigungen ein. Er erfuhr, daß Peggy Limon für morgen und den
Tag nach übermorgen in der Boutique frei genommen hatte.
    Ob das einen besonderen Grund hatte?
    Vielleicht eine Spur?
    Als Agent der PSA war Iwan es gewohnt, jeder Kleinigkeit
nachzugehen. Gerade in Kleinigkeiten steckte erfahrungsgemäß oft des Pudels
Kern.
    Nicht in Erfahrung bringen konnte er, weshalb Peggy Limon entgegen
aller Gewohnheit plötzlich mitten in der Woche frei nahm, ausgerechnet am
selben Tag, an dem ihre Freundin spurlos verschwand.
    Ob da ein Zusammenhang bestand?
    Konnte es sein, daß auch Peggy Limon den Ruf vernommen hatte, den
glaubte, zugrunde legen zu können?
    Dies stachelte Kunaritschew zu weiteren Aktivitäten an, obwohl
alles eine ganz natürliche Erklärung haben konnte.
    Vielleicht hatte die Nachricht vom Verschwinden der Freundin Peggy
Limon so geschockt, daß sie ihre ursprünglichen Pläne über den Haufen warf und
nur noch den einen Wunsch verspürte, irgendwohin zu fahren, um mit ihren
Gedanken Abstand zu gewinnen?
    Selbst gefährdet schien sie wohl kaum zu sein. Die Erfahrung hatte
gelehrt, daß immer nur nach Einbruch der Dunkelheit die Menschen den 'Ruf
vernahmen ...
    Iwan interessierte sich dennoch dafür, wohin Peggy Limon unterwegs
war. Und ins Police-Headquarters zurückgekehrt, teilte er der betreffenden
Abteilung seinen Wunsch mit, daß alle Streifenwagen Ausschau halten sollten
nach dem Fahrzeug mit dem Kennzeichen Peggy Limons. Ob das etwas nützte, wußte
er nicht. Er gab einer Intuition nach, mehr nicht.
    »Sie haben Glück, Sir«, erfuhr er. »Chief Inspektor Stonefield ist
vor wenigen Minuten zurückgekehrt. Er hat uns gebeten, Sie sofort zu ihm zu
schicken, falls Sie eintreffen sollten .«
    »Vielen Dank!«
    Iwan begab sich umgehend in das betreffende Stockwerk. Draußen auf
der Straße gingen die ersten Laternen an. Stonefield hatte bereits einen
Zehnstundentag hinter sich, aber er schien noch nicht den Entschluß gefaßt zu
haben, nach Hause zu gehen.
    Die Vorzimmerdame war nicht mehr da.
    Kunaritschew klopfte an die Zwischentür.
    »Ja, bitte ... treten Sie ruhig ein«, forderte eine kräftige, kühl
und gelassen klingende Stimme hinter der Tür ihn auf. «« X-RAY-.7 öffnete.
»Good evening, Mister Stonefield«, sagte er, »ich...«
    Es sollte immer ein Geheimnis bleiben, was Kunaritschew noch sagen
wollte. Die Worte blieben ihm wie ein Kloß im Hals stecken.
    Der Mann, der hinter dem Schreibtisch saß und sich erhob, als der
Agent eintrat - das sollte Harold Stonefield sein?
    Iwans Augen wurden groß wie Untertassen.
    Diesem Mann war er heute schon mal begegnet.
    Unter äußerst verwunderlichen Umständen.
    Da allerdings hatte er sich nicht Stonefield genannt, sondern -
Henry
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