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SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen

SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen

Titel: SGK252 - Das Dorf der Wahnsinnigen
Autoren: Larry Brent
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bitten. Bitte erschrecken Sie nicht, wenn es vorübergehend dunkel wird . .. Wir werden uns bemühen, den Schaden so schnell wie
möglich zu beheben. Vielen Dank!«
    Der Sprecher hatte seinen linken Fuß in der
Haustür stehen, damit das Glasportal sich nicht schließen konnte. Auf der
Anzeigetafel des Aufzugs sah er, daß der Lift in diesem Moment in der neunten
Etage des Apartmenthauses ankam.
    Dort wohnte die Frau.
    Der Jugendliche lief durch den Flur, die
Kellertreppe nach unten, um mit seinem Komplizen wie abgesprochen den
gemeinsamen Plan zu erfüllen.
     
    *
     
    Rosalynn Randall schöpfte keine Sekunde
Verdacht, daß mit der Ankündigung etwas nicht stimmte.
    Da sie schon an der Wohnungstür stand und den
Hörer der Sprechanlage wieder einhängte, löste sie mit der anderen Hand
gleichzeitig die Kette des Sicherheitsschlosses und öffnete die Tür.
    Draußen auf dem Korridor war alles still.
    Nein . . .
    Leise rauschte der Lift in die Höhe und hielt
hier in der Etage.
    Da vernahm Rosalynn Randall das laute,
krachende Geräusch hinter sich in ihrer Wohnung.
    Die Frau fuhr erschreckt zusammen.
    Etwas war gesplittert. Es hörte sich an, als
wäre ein schwerer Glasgegenstand vom Tisch gefallen.
    In der ersten Erregung machte sie auf dem
Absatz kehrt und lief den Korridor zurück zum Wohnzimmer, von wo das Geräusch
gekommen war.
    »O mein Gott. . .
wie konnte denn das passieren?« entrann es ihren Lippen.
    Der Vorhang neben der Nische, in der die
große, hüfthohe Vase stand, war zur Seite gerückt. Ein Blumentopf war von der
Fensterbank gekippt und mit voller Wucht auf den kleinen Glastisch gefallen,
dessen Platte in tausend Stücke zerbrach.
    Zugluft kam nicht in Frage. Das Fenster war
geschlossen. Es gab keinen plausiblen Grund, weshalb der Blumentopf
herabgefallen war.
    Rosalynn Randall erschauerte. Das Ganze war
reichlich mysteriös ...
    Zwischen den Scherben lag der ebenfalls
kaputte Blumentopf.
    Nur eine Armweite vom Tisch entfernt war der
Platz, auf dem die riesige Vase aus Wales stand, die sie heute mittag in Warren
Hollin’s Antiquitätengeschäft erstanden hatte.
    Die Witwe atmete erleichert auf. Wenn der
Topf auf die Tonvase gefallen wäre, hätte sie einen viel höheren Schaden
gehabt.
    Rosalynn Randall beugte sich nach vorn, um
den Blumentopf vorsichtig zu bergen.
    Da erlosch das Licht.
    Dunkelheit ringsum .. .
    Die Frau zuckte zusammen. »Auch das hoch«,
murmelte sie im Selbstgespräch vor sich hin.
    Ihre Augen hatten sich noch nicht an die Dunkelheit
gewöhnt, und so rührte sie sich nicht vom Fleck, um nicht aus Versehen noch
mehr Scherben zu machen.
    Plötzlich berührte sie etwas an der linken Schultern.
    Rosalynn Randalls Herzschlag stockte.
    Die Frau kam nicht mehr zum Schreien.
    Schwer und hart griff eine eiskalte Hand um
ihre Kehle und drückte zu.
    Die Hand gehörte zu einem Arm, der aus der
erdfarbenen, alten Vase ragte, sich zu ihr herüberstreckte und ihr unbarmherzig
die Luft abstellte.
     
    *
     
    Der Neunzehnjährige war überrascht, die Tür
offen zu finden.
    Offensichtlich hatte Rosalynn Randall auf
Grund der Hinweise seines Komplizen die Tür schon geöffnet, um die angekündigte
Notbeleuchtung in Empfang zu nehmen.
    Der jugendliche Gangster rechnete damit, die
Frau noch hinter der Tür anzutreffen.
    Doch sie war nicht da.
    Dunkel und still lag der Korridor zur
Wohnung.
    Das irritierte den Eindringling zwar, hielt
ihn jedoch nicht davon ab, die Wohnung vollends zu betreten.
    Vorsichtig lehnte er die Tür wieder an, wie
er sie angetroffen hatte, um so seinem Komplizen die Möglichkeit zu geben,
unbemerkt hereinzukommen. Bis jetzt war zeitlich alles planmäßig verlaufen.
    Auf Zehenspitzen näherte sich der Gangster
dem Wohnzimmer. Schwaches Licht sickerte durch die Fenster des Raums.
    Der Eindringling bewegte sich absolut sicher
in der fremden Wohnung, in der er sich während der letzten Tage mit den
Raumverhältnissen vertraut gemacht hatte.
    Ob Mrs. Randall sich im dunklen Wohnzimmer
aufhielt, um nicht Gefahr zu laufen, irgendwo anzustoßen?
    Diese Erklärung erschien ihm vernünftig.
    Und dann stand er im Wohnzimmer.
    »Hallo? Bitte erschrecken Sie nicht. .. Ich
bin’s - der angekündigte Monteuer von Electric-Central-Service’. Mrs. Randall?
Sind Sie hier? Ich möchte Ihnen die Lampe abliefern .«
    Seine Worte verhallten, und bis auf das
monotone Ticken einer alten Wanduhr herrschte ringsum Totenstille.
    Der Neunzehnjährige stellte vorsichtig den
Werkzeugkasten an die
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