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SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X

Titel: SGK236 - Die Mordwespen des Dr. X
Autoren: Larry Brent
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ich, daß ich so ... wie ich
war ... Sioban nie mehr unter die Augen ... treten konnte ... Ich kam zu mir,
wie aus einem schweren Alptraum erwachend, da vorn . auf dem Weg nach . Abusheen . Ich begriff, daß ich so nicht unter die Menschen
treten konnte . Ich war ein Ausgestoßener, ein Aussätziger . ich fuhr den Wagen an den Straßenrand und lief
davon - geduckt und im Schutz der Büsche, des hochstehenden Grases und der Bäume . Hier fand ich Unterschlupf . Ich weiß nicht, wie lange ich gewartet habe ... Dann kamen Sie! In dieser Zeit
des Wartens gingen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Die Sehnsucht nach
Sioban nahm besonders großen Raum dabei ein ... das Schicksal will es, daß Sie
ihr begegnet sind, daß Sie sie kennen ... Sprechen Sie mit meiner Tochter!
Erzählen Sie ihr die Wahrheit und führen Sie sie dann zu mir! Können Sie das möglich
machen ?«
    »Ja. Ich denke doch. Doch Sie müßten sich etwas gedulden .«
    »Gedulden? Weshalb?«
    »Ihre Tochter, Mister O’Hara, hatte einen kleinen Unfall. Ich
sprach bereits davon .«
    »Unfall?« Die Frage klang plötzlich lauernd. Der Gesprächspartner
mit dem Insektenkopf schien nichts mehr von dem zu wissen, was Larry Brent vor
wenigen Augenblicken noch berichtet hatte. Jonathan O’Hara wurde von seinem
Gedächtnis im Stich gelassen. »Ich weiß nicht, wovon ... Sie reden ...« Seine
Stimme klang dumpf und rasselnd, und mit einer bedrohlichen Geste ging er auf
Larry Brent zu, der langsam Schritt für Schritt zurückwich.
    »Bleiben Sie stehen, Mister O’Hara !«
    Der Angesprochene preßte die Hände an den Kopf und drehte sich
mehrmals im Kreis. Die Macht, das Gift, das in seinen Körper getragen worden
waren, ergriff wieder Besitz von ihm. Aus dem eben noch normal reagierenden
Jonathan O’Hara, der sich seiner unheimlichen Situation voll bewußt war, wurde
ein unberechenbarer Wahnsinniger, dem es nur noch darauf ankam, den Mann zu
vernichten, den er um Hilfe angefleht hatte.
    Es war erstaunlich, wie elastisch und kraftvoll der Körper des
Verwandelten auf Brent zuschnellte. Doch für X-RAY-3 kam ein solcher Angriff
nicht unerwartet.
    Er trat rasch einen Schritt zur Seite, fing den Angreifer ab und
streckte seine Linke nach vorn, die so blitzartig vorschoß, daß der Verwandelte
sie voll zu spüren bekam. Larry Brents Faust knallte auf den blau-schwarz
schillernden Chitinpanzer in der Höhe, wo sich normalerweise das menschliche
Kinn befand. Der Getroffene gab einen Schmerzenslaut von sich, taumelte zurück
und schüttelte sich, wurde aber durch den Faustschlag nicht zu Fall gebracht.
    Langsam wich er an die Wand neben den Strohhaufen zurück, riß
einen eisernen Rechen hoch und schlug damit nach Larry Brent.
    Der PSA-Agent hätte - wenn ihm daran gelegen wäre - sich dieses
sehr ungeschickt eingeleiteten Angriffs auf noch schnellere Weise erwehren
können. Mit der Waffe in der Hand wäre das kein Problem gewesen. Doch X-RAY-3
schoß nicht.
    Er warf sich zur Seite, und der eiserne Rechen krachte auf den
Boden, wo sich die Zinken in den harten Untergrund bohrten.
    X-RAY-3 steckte die Smith & Wesson-Laser in die Halfter
zurück, als der Veränderte blitzartig herumfuhr und sich gegen einen Stoß
aufgeschichteter Kästen warf, die sich zwischen Mähdrescher und Strohhaufen
befanden. Der Kastenturm fiel rumpelnd auseinander.
    Larry Brent hechtete zur Seite. Ganz schaffte er es nicht mehr.
Eine Kiste knallte auf seine Beine. Ein dumpfer Schmerz ging durch seine
Glieder. Zum Glück war die Kiste leer, ihr Gewicht nicht maßgeblich.
    Er verlor wertvolle Sekunden, während Jonathan O’Hara sich
offensichtlich eines anderen besonnen hatte. Wie ein Teufel rannte er auf den
Mähdrescher zu, der nur wenige Schritte vom Ort der Auseinandersetzung entfernt
stand.
    Larry Brent schleuderte die Kiste beiseite, sprang über die
anderen hinweg und jagte O’Hara nach.
    Der, in dessen Hirn sich eine seltsame Mischung aus Wespen und
Menschenbewußtsein fand, war tatsächlich auf der einen Seite ganz mordgierige
Wespe, auf der anderen Seite noch Mensch, der sich bestimmter Tätigkeiten
seines Lebens erinnerte.
    Für Jonathan O’Hara war ein Mähdrescher nichts Außergewöhnliches.
Er war in seinem Leben mit mehr als einem einzigen umgegangen.
    Ratternd sprang die Maschine an, als O’Hara den Starterknopf
betätigte.
    Das ganze Fahrzeug wurde durchgeschüttelt. Es setzte sich sofort
in Bewegung.
    Jonathan O’Hara, der Wespenmann, hatte tatsächlich den Verstand verloren
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