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SGK232 - Feuerhexen über New York

SGK232 - Feuerhexen über New York

Titel: SGK232 - Feuerhexen über New York
Autoren: Larry Brent
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und forderte sie auf, über sich zu
erzählen.
    X-GIRL-C legte los. Ihre Geschichte war traurig und voller
dramatischer Höhepunkte, die sie geschickt zu verkleiden wußte.
    Während sie erzählte, ließ sie sich nicht anmerken, wie sehr sie
auf ihre Umgebung achtete. Sie lauschte auf Geräusche, weil sie vermutete, daß
außer Mary noch jemand in der Wohnung war.
    John Hickney. Der Mann spielte eine rätselhafte Rolle in dem
Gesehenen, das sie alle in Bann zog. Aber sie konnte nichts Verdächtiges hören.
    Ihre Gesprächspartnerin frühstückte zusammen mit ihr, hatte
freundliche Worte für sie und leerte ihre Tasse.
    Morna hatte die ihre bis zur Hälfte getrunken, als sie zum ersten
Mal eine bleierne Müdigkeit spürte, die Schwere ihrer Zunge registrierte, als
sie keine richtigen Worte mehr formen konnte.
    Ein erstaunter und erschreckter Ausdruck trat in ihre Augen.
    Das Alarmsignal in ihr schlug zu spät an.
    Langsam kippte die PSA-Agentin zur Seite, und Mary sprang auf, um
sie aufzufangen.
    Ein teuflisches Grinsen spielte um die Lippen der jungen
Feuerschwester.
    »Es ist alles in Ordnung. Das Gift wirkt! Du kannst kommen, John .«
    Lautlos wurde die Tür zum angrenzenden Zimmer geöffnet.
    Der Türrahmen wurde von der breitschultrigen, großen Gestalt John
Hickneys völlig ausgefüllt.
    Der Catcher nickte, kam heran und fühlte Morna Ulbrandson
    den Puls. »Hoffentlich war die Dosis nicht zu stark. So einfach
wollen wir es ihr doch nicht machen, nicht wahr? >Sie< soll die Spionin
doch sehen und dann entscheiden, was mit ihr geschieht. Dies war der erste
Streich. Nun brauchen wir bloß noch Larry Brent in die Falle zu locken. Gut,
daß ich ihm gestern heimlich gefolgt bin und durch die Fenster bei
>Glendon's< sah, wer mit ihm am Tisch saß. Jetzt werde ich Caroline noch
auf den Zahn fühlen. Sie darf auf keinen Fall dazu kommen, zu reden .«
    Er verließ die Wohnung, fuhr mit dem Lift nach unten und wechselte
an der Eingangstür das Namensschild aus.
    Statt »John Hickney« stand dort nun der Name »Maria-Dolores
Velasquez«.
     
    *
     
    Larry Brent verließ die PSA-Zentrale, sobald es ihm möglich war.
Gegen halb zehn Uhr morgens kam er in der Bar »Red Lights« an.
    Alles war verschlossen. Damit hatte er gerechnet. Das Leben in
diesem Haus fing schließlich erst in den frühen Abendstunden an, aber dann
ging's auch durch bis zum Morgengrauen.
    Brent brauchte zehn Minuten, bis er eines der Mädchen
herausgeklingelt hatte, die ihm verschlafen, mit zerzausten Haaren und
ungeschminkt öffnete.
    »Was wollen Sie denn hier ?« wurde er
barsch gefragt. »Der Laden ist doch geschlossen. Sie haben sich sicher in der
Uhrzeit geirrt. Wir haben zehn Uhr morgens und nicht zehn Uhr abends. Mein
Gott. in aller Frühe kreuzen Sie hier auf und rauben einem den Schlaf. Oder
sind Sie vielleicht der Geldbriefträger, daß Sie's so eilig haben ?«
    Larry verstand es geschickt, die Aufmerksamkeit der
widerspenstigen Frau dennoch auf sich zu lenken, indem er den unheimlichen
Vorfall von gestern abend erwähnte und von einer Freundin Caroline Yorksheres
sprach, die offensichtlich einen besonders engen Kontakt zu ihr unterhalten
habe Er konnte die Frau beschreiben, die ihm heimlich das Notizbuch zugesteckt
hatte.
    »Ah Sie meinen Jennifer! Die liegt hier unten in der Vier. Na,
dann kommen Sie mal rein. Die wird sich mächtig freuen, in aller Frühe aus den
Federn geworfen zu werden .«
    Sie drückte die Haustür ins Schloß. In dem schmalen, schummrigen
Korridor roch es nach Alkohol und abgestandenem Rauch.
    »Hallo, Jenny. wach werden! Der Geldbriefträger ist da .«
    Hinter der Tür war ein verschlafenes Murmeln zu hören. Dann
raschelte es, leise Schritte näherten sich und der Riegel wurde zurückgezogen.
    Die Tür wurde spaltbreit geöffnet, und ein verschlafenes, blasses
Gesicht zeigte sich, das von kastanienbraunem Haar umrahmt wurde.
    »Ich bin's, Miß Jenny«, sagte Larry. »Bitte entschuldigen Sie die
frühe Störung. Aber es ist unerläßlich, daß ich mit Ihnen spreche. Wegen
gestern abend.«
    Die Barmaid war sofort hellwach, als sie Brent erkannte.
    »Sie ?« entrann es ihren Lippen. Sie
wirkte plötzlich verängstigt, und im ersten Moment sah es so aus, als ob sie
den Besucher gar nicht einlassen wolle.
    »Ich seh furchtbar aus«, sagte sie rasch. »Können wir uns nicht
ein andermal unterhalten ?«
    »Ich glaube, Sie wissen besser als ich, daß dies schlecht möglich
ist. Es geht um Leben und Tod für Caroline Yorkshere
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