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SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse

SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse

Titel: SGK224 - Das Gespensterhaus an der Themse
Autoren: Larry Brent
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als um - Su Hang alias X-GiRL-G, eine Agentin der
PSA. Ihr Begleiter war Chang Li, der eine Kung-Fu-Schule in Hongkong leitete,
die sein Vater ihm hinterlassen hatte. Der Deutsche war Nachrichtenagent der
PSA, der mit Su und Chang einige Probleme erörterte, die sich nur im
persönlichen Gespräch klären ließen.
    Der Schrei war noch nicht
verhallt, da sprang Su Hang schon auf. Sie handelte rein gefühlsmäßig, wie es
ihrer Stellung als PSA-Agentin auch gerecht wurde. Wenn jemand schrie, geschah
dies schließlich nicht ohne Grund, und jedes Zögern konnte man nur als sträflichen
Leichtsinn bezeichnen.
    Noch ehe einer der Männer
im Raum auf die Idee kam, sich um die Ursache des Aufschreis zu kümmern, weil
jeder der Meinung war, da würde sicher jemand nachsehen, lief Su Hang schon
durch die engen Tischreihen, verschwand nach draußen im Korridor und eilte
leichtfüßig über die Treppe nach oben.
    Su Hang trug eine helle,
hauteng anliegende Hose und eine lose fallende, mit violetten und
orangefarbenen Blüten gemusterte Bluse mit einem gewagten Ausschnitt.
    Wer einen solch
formschönen Busen hatte, konnte auch einen entsprechenden Ausschnitt tragen. Su
Hang brauchte nichts zu verbergen.
    Sie trug eine Blüte im
Haar, die nur einen Ton heller war als jene gedruckten auf ihrer Bluse.
    Da - ein zweiter,
gellender Schrei!
    »Laß mich los...was wollt
ihr von mir...? Ich habe euch doch nichts getan...Hilfe! So helft mir doch...«
    Wortfetzen drangen an das
Ohr der PSA-Agentin, die schrill und grell aus einem Zimmer an diesem Korridor
hallten.
    Auf dem Gang hielt sich
in diesem Augenblick kein Zimmermädchen, kein Kellner auf, und nur zwei Gäste
in den benachbarten Räumen waren durch die Schreie und die panisch
herausgestoßenen Worte aufmerksam geworden.
    Türen wurden aufgerissen,
zwei Menschen stürzten auf den Korridor.
    Eine ältere Dame mit
platinblondem Haar und ohne Make-up, etwas elend aussehend, schlang den Gürtel
ihres lose fallenden Morgenmantels noch um die Hüften, während sie aus der Tür
lief.
    »Was ist denn los ?« fragte sie verschlafen. »Bei diesem Geschrei kann man ja
kein Auge schließen .« Sie starrte auf die Tür, die die
Nummer 228 trug, und schüttelte den Kopf. »Wenn sich jemand schlagen will, dann
soll er sich doch gefälligst ein anderes Haus aussuchen - und nicht das
hier...«
    Der Mann aus dem Zimmer
rechts neben dem Raum, aus dem die Rufe gekommen waren, war noch ganz
verschlafen, blinzelte in das helle Ganglicht und begriff überhaupt nicht, was
vorging.
    Su Hang klopfte gegen die
Tür, hinter der die Geräusche noch immer nicht verstummten.
    Dort rumpelte es, als ob
jemand mit harter Hand einen Schrank schütteln würde, und erstickte Schreie
wiesen darauf hin, dass sich ein Mensch in höchster Not befand.
    »Hallo !« rief die junge, gutaussehende Chinesin. »Was ist denn? Können Sie uns sagen,
was ist ?«
    Sie sprach laut und
deutlich, dass man es unbedingt hinter der Tür trotz des Rumorens hören musste.
    Ein Stuhl fiel um. Jemand
stöhnte. Mit erstickter Stimme folgte ein Hilferuf.
    Da verlor Su Hang keine
Zeit mehr.
    Sie lief drei Schritte zurück und dann wieder auf die Tür zu.
    Mit ihrer ganzen
Körperkraft warf sie sich mit der Schulter gegen die Tür. Es war erstaunlich,
welche Kraft in diesem schlanken Mädchenkörper steckte. Das, was geschah,
traute ihr niemand zu.
    Ihre Muskeln spannten
sich. Nur für diesen entscheidenden Augenblick lenkte sie ihre ganze Kraft in
die Wurfbewegung nach vorne.
    Es gab einen kurzen,
harten Schlag, als ob eine Axt mit voller Wucht das Schloss träfe. Dann ein
Splittern...die Tür flog nach innen.
    Su Hang stand in dem
großen Vorraum. Der Durchlass war links und rechts mit einem gemusterten
Samtvorhang drapiert.
    Dahinter begann das
geräumige Schlafzimmer.
    Unter dem Torbogen blieb
Su Hang eine Sekunde wie vom Schlag getroffen stehen.
    Alles im Schlafzimmer
schien in Bewegung geraten zu sein.
    Die Vorhänge wallten wie
unter einem heftigen Wind, obwohl sich im Raum selbst kein Lüftchen regte.
    Auch draußen war es -
windstill.
    Die Lampe pendelte hin
und her und begann zu flackern. Der goldfarbene Nachttisch mit dem CD-Player
rutschte an dem großen Bett entlang, als würde er auf Rollen gleiten.
    Mit scharfem Ruck wurde
das Verbindungskabel aus der Steckdose gerissen, und allen Naturgesetzen zum
Trotz begann im gleichen Augenblick der CD-Player zu spielen.
    Laut und hässlich schwoll
ein Gewirr von Tönen aus den
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