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SEXY SECRETARIES: Schreibtischspiele

SEXY SECRETARIES: Schreibtischspiele

Titel: SEXY SECRETARIES: Schreibtischspiele
Autoren: Katalin Sturm
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sie. Aufseufzend erhob er sich. Er fuhr seinen Computer herunter, löschte die Lichter und schloss die Fenster. Dann sperrte er die Tür ab und ging zum Parkplatz. Als er in seinem Auto saß und den Zündschlüssel herumdrehte, wusste er noch immer nicht, wohin er fahren sollte.

3. Kapitel:
Home, sweet home
    Nachdem Karin noch im Supermarkt für das Wochenende eingekauft hatte (noch immer gab es nicht genug Singlepackungen von Käse und Wurst, vom Fleisch ganz zu schweigen, und die Frau hinter der Wursttheke sah sie stets genauso mitleidig an wie der Mann hinter der Fleischtheke, wenn sie den Aufschnitt 50-Gramm-weise kaufte und die Schnitzel nicht im Kilo, sondern einzeln), schloss sie die Tür zu ihrer Wohnung im vierten Stock eines mittleren Hochhauses auf. Nur der Gedanke an ein baldiges Bad konnte verhindern, dass ihre Laune unter null sank. Schnell die Einkäufe in den Kühlschrank legen, dann raus aus den Klamotten und rein ins duftende Badewasser.
    Die Gedanken verloren augenblicklich ihre Schwere, und das vor ihr liegende Wochenende fast seinen Schrecken. Irgendwie würde sie es schon hinter sich bringen. Sie musste ja nicht die ganze Zeit in der Wohnung hocken, nur um nicht den Familienausflüglern oder – noch schlimmer – den Liebespaaren zu begegnen. Sie könnte ja irgendwohin gehen, wo erfahrungsgemäß nicht so viel los war.
    Während sie noch darüber nachdachte, wo das sein könnte, schlich sich ungebeten die Erinnerung an die Zeit in ihr Hirn, als auch sie jemanden gehabt hatte, mit dem sie im Park picknicken konnte oder mit dem sie Hand in Hand an der Spree entlangspaziert war. Karin Balnack war nicht die ganze Zeit als Single durchs Leben gegangen. Hätte sie einfach länger ausharren müssen? Bei dem unsensiblen Torsten, der gemeint hatte, wenn er nur ein Mal kurz ihre Klitoris berührte, ihre Brüste mechanisch streichelte und sie ins Ohrläppchen biss, würde sie während des danach folgenden stupiden und phantasielosen Rein-Raus schon zum Orgasmus kommen? Oder hätte sie sich den unverschämten Kontroll- und Besitzansprüchen von Gerd weiterhin unterwerfen sollen, für den es schon ein Sakrileg war, wenn er einmal drei Stunden nicht wusste, wo sie war, weil sie vergessen hatte, es ihm mitzuteilen? Und Andreas, steckte unter seiner kalten Schale in Wirklichkeit ein liebesfähiger Mensch, und sie war nur unfähig oder zu ungeduldig gewesen, diesen Teil seines Ichs hervorzulocken? Wollte sie zu viel?
    Karin tauchte tief ein in das warme duftende Wasser und blieb unten, solange sie die Luft anhalten konnte. Prustend kam sie wieder nach oben und rieb sich den Seifenschaum aus den Augenwinkeln. Was soll’s, es ist eben so, wie es ist. Vielleicht bin einfach ich beziehungsunfähig. Und Kinder kann ich mir wohl auch abschminken. Dafür einen geeigneten Kandidaten zu finden, ist noch schwerer, als einen zu finden, der im Bett was taugt und mit dem man sich auch noch unterhalten kann.
    Wobei sie mit ihren Gedanken direkt wieder bei Lucas Schönherr landete. Wie der wohl im Bett war? Schöne Hände hatte er, das war ihr schon aufgefallen. Nicht nur schön geformt, sondern auch sehr gepflegt. Entweder er ging zur Maniküre, oder er hatte im wahrsten Sinne des Wortes ein gutes Händchen für so was. Auch seine Zähne konnten sich sehen lassen. Auch die schien er sehr gut zu pflegen. Nie hatte sie auch nur den Anflug von schlechtem Atem aus seinem Mund wahrgenommen. Da hatte sie schon ganz andere Typen erlebt. Sowohl privat als auch beruflich.
    Karin dachte zurück an ihren zweiten Chef, der kam, als ihr erster Chef in Rente gegangen war. Herr Getsche war fast zwei Köpfe kleiner als die – zugegebenermaßen – mit ihren eins achtzig ungewöhnlich große Karin. Am Anfang war ihr Verhältnis entspannt gewesen. Er war froh, dass Karin ihn mit den Abläufen des Jobs vertraut machte, ihm den Rücken freihielt und so manche schwierige Situation durch ihr diplomatisches Geschick und ihr gewinnendes Wesen Kunden und Mitarbeitern gegenüber meisterte. Mittags gingen sie oft zusammen zum Nobel-Italiener um die Ecke, auf Geschäftskosten natürlich, was Karin sehr gefallen hatte. Sie half ihm, der erst vor kurzem aus dem Norden in die Stadt gezogen war, ein passendes Fitnessstudio zu finden, begleitete ihn sogar zum Probetraining und beriet ihn in Einrichtungsfragen für seine neue Wohnung.
    Irgendwann bemerkte Karin, dass in seinen Augen so ein merkwürdiger Glanz aufschien, wenn er sie wortlos anschaute. Dass
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