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Sexy Office Boy 2

Sexy Office Boy 2

Titel: Sexy Office Boy 2
Autoren: Vicky Carlton
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gesehen hat“, sagte ich.
    „Ja. Aber das Leben überrascht mich immer noch. Zum Beispiel, indem es dich vorbeigeschickt hat.“
    Dieser verflixte Charme. Ich hätte wetten können, dass Steven schon hundert andere Frauen auf dieser Yacht um den Finger gewickelt hat, und doch konnte ich mich seinen Flirtversuchen nicht entziehen. Es lag vielleicht an der Ernsthaftigkeit, mit der er seine Komplimente vorbrachte. Es waren keine leichtfertigen Höflichkeiten, sondern – so schien es – wohldurchdachte Äußerungen.
    Steven packte mich sanft am Nacken und strich mit dem Daumen über meine Wange. Ich schloss die Augen. Seine Berührung war so sanft, so genießerisch. Der Seewind fuhr durch mein offenes Haar und er roch genau so herb wie der Mann an meiner Seite. Ich spürte, wie Steven noch ein Stück näher rückte und im nächsten Moment küsste er mich. Zärtlich, behutsam, als hätten wir alle Zeit der Welt.
    Er schmeckte nach Ananas, seine Zunge war kühl vom Champagner. Er hielt mein Gesicht in seinen Händen wie ein kostbares Gefäß – und dadurch fühlte auch ich mich wertvoll, ungeachtet unserer Vereinbarung. Dass er mich faktisch erpresste, daran dachte ich nicht. Es fühlte sich nicht wie Erpressung an. Vielmehr wie ein unvergessliches, erotisches Abenteuer.
    Ich überließ ihm die Initiative, war passiv, ganz Frau. Ich gab mich dem Spiel seiner Lippen hin, spürte ihnen nach, wie sie über meine Wangen glitten, über meinen Mund. Es waren ausgeprägte, scharf geschnittene Lippen, die mich liebkosten, männlich und sensibel, weich und seidig. Ich roch Stevens After Shave, ein Duft, der mir bislang unbekannt war. Er ließ farbenprächtige Bilder in mir aufsteigen von arabischen Scheichs aus längst vergangenen Zeiten.
    „Ich möchte dich fotografieren“, sagte Steven plötzlich. „Jetzt.“
    Ich zuckte zusammen und sah ihn an. „Du willst Fotos machen? Von mir?“
    „Warum nicht?“, sagte er und lächelte. Die träumerische Stimmung, in die er mich gebracht hatte, war mit einem Schlag verflogen. Es war, als ob unsere kitschige Romanze einen Filmriss hätte. „Ich wette, du bist äußerst fotogen. Diese zarte Nase, deine vollen Lippen, die Wangenknochen – die Kamera wird dich lieben. Bleib so, wie du bist. Rühr dich nicht vom Fleck. Bin gleich wieder da.“
    Er ging zum anderen Ende der Sitzgruppe, zog ein Staufach heraus und holte eine schwere, schwarze Kamera aus einer Fototasche. Er überlegte kurz, kramte weiter in der Tasche und schnappte sich ein zweites Objektiv, ein kürzeres, das er mit routinierten Handgriffen gegen das andere wechselte.
    „Ich mag es, Menschen zu fotografieren“, sagte er, kniete sich vor mich hin und suchte nach einem passenden Winkel. „Vor der Kamera sind die Menschen anders, sie zeigen andere Facetten von sich. Sie sind unsicherer, aber auch echter. Komm schon, mach mir die Freude.“
    Nun gut, warum nicht. Ich hätte mir zwar sinnlichere Aktivitäten gewünscht, aber wenn er unbedingt wollte …
    „Ok. Was soll ich tun?“
    „Bleib entspannt, beug dich zu mir. Flirte mit mir.“
    Ich starrte in das glänzende Objektiv und wusste nicht recht, wie ich mich bewegen sollte. Ich rutschte auf dem Ledersitz vor, fuhr mir durchs Haar und versuchte, möglichst verrucht auszusehen.
    „Ja, zeig mir deine wilde Seite. Gut so. Mach weiter.“
    Er machte ungefähr ein Dutzend Fotos, dann prüfte er sie am Display. Seine Brauen waren zusammengezogen, er biss sich auf die Unterlippe. Dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht. „Ich hab’s doch gesagt. Da, schau mal.“
    Er hielt mir das Display vor die Nase und klickte sich durch die Fotos. Tatsächlich. Auf ein paar Bildern wirkte ich recht betörend. So kannte ich mich gar nicht, aber mir gefiel diese neue Seite. Vielleicht hatte Steven wirklich Recht und ich kam ganz passabel auf Fotos rüber.
    Ich nickte ihm zu. „Machen wir weiter.“
    Steven lächelte und wirkte mit einem Schlag zwanzig Jahre jünger. Ich bildete mir sogar ein, eine leichte Ähnlichkeit mit Clarke zu entdecken, zumindest um die Augenpartie.
    „Alles klar, Baby. Dann zeig mir, was du drauf hast.“
    Und es ging weiter – vor dem Cockpit, mit dem Steuerrad in der Hand, die Kapitänsmütze auf dem Kopf.
    Es machte mir immer mehr Spaß, für Steven zu posieren.
    Um ganz ehrlich zu sein: Es erregte mich. Ich fand es unheimlich erotisierend, wie mich Steven durch die Kamera beobachtete, nah und distanziert zu gleich. Es war eine intime Erfahrung, ihm
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