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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord
Autoren: Carter Brown
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Geländer und sank vor mir zu Boden.
    »Sind Sie wahnsinnig ?« gurgelte ich. »Das hätte Sie den Kopf kosten können,
solch eine Verrücktheit .«
    »Ich wäre jetzt ein toter Mann,
wenn sie mich entdeckt hätten«, knurrte er. »Diese Brüder von Eurospan
schrecken vor keinem Mord zurück, wenn es ums Geheimhalten ihrer schurkischen
Pläne geht .«
    Also, indem er ein Wort wie
»Eurospan« benutzte, hatte er sich verraten. Heutzutage weiß schließlich jedes
Kind, was es bedeutet, wenn einer so ein Wort wie »Eurospan« in den Mund nimmt.
    »Frank Jordan.« Ich blickte mit
glänzenden Augen auf ihn hinab, während er sich unter Schmerzen aufrappelte.
»Sie sind ein Geheimagent !«
     
     
     

2
     
    Sein Zimmer war ein wenig in
Unordnung, aber es sah aus, als seien die beiden nur an Frank persönlich
interessiert gewesen; sie hatten sich nicht die Mühe gemacht, Schubladen und
Koffer zu durchsuchen. Ich war so aufgeregt, daß ich kaum stillsitzen konnte,
während Frank uns etwas zu trinken mixte. Es passiert ja einem Mädchen nicht
alle Tage, daß es beim Urlaub im Ausland einen amerikanischen Agenten trifft.
Ich sah es als meine Pflicht an, ihm auf jede mir mögliche Weise zu helfen, und
daß er ein so gutaussehender Geheimagent war, hatte damit gar nichts zu tun.
Die CIA hatte wohl nichts dagegen, sagte ich mir, wenn ein Mädchen auch etwas
Romantik im Sinn hatte, solange sie gleichzeitig patriotisch war.
    »Ich glaube, wir haben beide einen
Schluck nötig .«
    Frank drückte mir ein Glas in
die Hand, und nach dem ersten Schluck mußte ich an mich halten, nicht die Nase
zu rümpfen, weil es wieder dieser schreckliche Scotch war und mir doch der gute
alte amerikanische Whisky in einem großen Glas mit viel Cola viel lieber ist,
an heißen Tagen zuzüglich einer schönen großen Kugel Eiscreme.
    »Danke .« Ich lächelte ihn an und bändigte meine Nase. »Du lieber Gott, Frank, Sie hätten
mir gleich zu Anfang sagen sollen, daß Sie Geheimagent sind, dann hätte ich
doch kein Judo mit Ihnen praktiziert .«
    Er massierte sich behutsam die
Stirn. »Reden wir nicht mehr davon, Mavis. Ich brauche Ihre Hilfe .«
    »Sagen Sie, was ich tun soll —
ich tu’s«, sagte ich entschlossen. »Alles.« Dann fiel mir plötzlich das Sprühen
in seinen Augen auf. »Solange es sich um streng Dienstliches handelt«, fügte
ich rasch hinzu. »Alles andere erfordert private Verhandlungen .«
    »Davon reden wir später«, sagte
er, und es klang wie ein Versprechen. »Im Augenblick bin ich auch ziemlich
mitgenommen, nach der Judoübung und dem Aufenthalt unterm Balkon. Und was
wichtiger ist: Nachdem sie nun hinter mir her sind, muß ich schnell handeln.
Wie wär’s, wenn Sie für mich den Horchposten bezögen, während ich packe ?«
    »Horchposten?« Ich gaffte ihn
an.
    »Klar .« Er zog einen Koffer aus dem Schrank und schloß ihn auf, dann nahm er das
komische Teleskop heraus, das keine Linse hatte. »Mit diesem Ding.«
    Ich sah zu, wie er es zum
Fenster trug, auf ein Stativ schraubte und vorsichtig durch den Schlitz
zwischen den beiden Gardinen schob. Dann steckte er zwei Kopfhörer ein, stülpte
sie auf und begann, langsam am langen Rohr zu drehen. Er nickte zufrieden.
    »Sie sind wieder in der Wohnung
gegenüber«, sagte er, während er den Kopfhörer abnahm. »Wie, sagten Sie noch,
waren ihre Namen ?«
    »Der Italiener wurde Tino
genannt, und der kleine dicke Strolch Marty«, sagte ich.
    Er runzelte flüchtig die Stirn,
dann zuckte er die Schultern. »Sie müssen neu sein. Ich nehme an, es sind
Einheimische, die Eurospan hier angeheuert hat, wenn ich auch noch nie von
ihnen gehört habe. Wie dem auch sei, Sie horchen, während ich meine Sachen
packe. Wenn wir Glück haben, bekommen wir vielleicht etwas von ihren Plänen mit .«
    Ich begab mich ans »Teleskop«,
drückte mir die Hörer auf die Ohren — und sofort vernahm ich Stimmen. Das war
schon eine tolle Sache: Ich hörte sie reden, als seien sie hier neben mir im
Zimmer, wo ich doch wußte, daß sie zweihundert Meter entfernt auf der anderen
Seite des Platzes saßen.
    »...und er übernachtet in einer
Privatvilla. Das ist die beste Gelegenheit, an ihn ranzukommen, Marty«, sagte
die Stimme des Italieners.
    »Sie werden das Haus bewachen
wie den Kreml in der Nacht, wenn Stalins Geist auf den Mauern spukt«, sagte der
dicke kleine Strolch verächtlich. »Dort ist er sicher .«
    »Du vergißt die kleinen
Schwächen seiner Hoheit, mein Freund«, meinte Tino kalt. »Er hat viel
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