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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord
Autoren: Carter Brown
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»Ich muß dran denken, bald wieder mal vorbeizukommen, damit Sie mich
nochmals über die Schulter werfen können. Und dann amüsieren wir uns großartig,
während Sie mir mit Ihrem hübschen spitzen Absatz ein Loch in den Schädel
bohren .« Seine Hand fummelte hinter seinem Rücken an
der Türklinke, und dann riß er die Tür weit auf. »Ein kleines Problem wäre da
allerdings noch, nämlich daß ich für die nächsten fünf Jahre schon
vollbeschäftigt bin, aber...« Im gleichen Atemzug sprang er hinaus in den Flur
und hieb mir die Tür vor der Nase zu.
    Ein paar Sekunden nach seinem
Abgang wollte ich wirklich böse auf ihn werden, daß er mich derart sitzenließ,
aber dann fiel mir ein, daß alles ja meine Schuld war — ich hatte ihn eben zu
hart angefaßt, und nun war wohl einiges in seinem Oberstübchen
durcheinandergeraten. Ich beschloß daher, die ganze Sache für diesen Abend
abzublasen und schlafen zu gehen, denn schließlich war ja morgen auch noch ein
Tag, wie man schon am Kalender sieht. Aber dann vernahm ich ein unheimliches
Kratzen an der Türfüllung. Einen Augenblick lang erfüllte mich der freudige
Gedanke, daß in Frank Jordans Oberstübchen vielleicht schon wieder Ordnung eingekehrt
und er selber womöglich zurückgekehrt sei, der Aspekte wegen, deshalb öffnete
ich eilends die Tür.
    Es war so, wie wenn man einen
alten Film zum zweitenmal sieht. Er legte die flache
Hand auf meine Formen und schubste, so daß ich rückwärts stolperte. Dann machte
er die Tür zu und schloß ab, wobei ein wilder, gehetzter Ausdruck in seinen
Augen zu erkennen war — derweil ich am Boden saß und zwei weitere Schrammen rieb .
    »Verstecken Sie mich !« flüsterte er.
    »Sie verstecken ?« Es schmerzte mich vielerorts, als ich mich wieder erhob.
»Ich bringe Sie um! Ich breche Ihnen beide Arme ab und stecke Sie Ihnen in den
Hals, und während Sie dann langsam ersticken, werde ich...«
    »Halten Sie den Mund !« Sein Blick war mehr als ungemütlich. »Man kann Sie hören .«
    »Wer denn ?« fragte ich böse. »Die Termiten?«
    »Sie sind gerade in meinem
Zimmer«, wisperte er. »Ich habe sie drin herumgehen hören, als ich den
Schlüssel ins Schloß stecken wollte .« Er trat zwei
Schritte näher. »Wenn sie wissen, daß ich Sie belauscht habe, dann müssen sie
in jedem Fall auch Sie auf dem Balkon bemerkt haben. Jede Sekunde können sie
draufkommen, Sie könnten meine Gehilfin sein — und dann werden sie hier nach
mir suchen. Deshalb müssen Sie mich verstecken, Mavis, um Ihretwillen genauso
wie meinetwegen .«
    »Ich fürchte, Sie haben den
Rest Ihres winzigen Verstandes verloren«, erklärte ich ihm. »Aber Sie brauchen
sich keine Sorgen zu machen, daß sie hier hereinkommen könnten — ich werde
einfach nicht aufmachen, wenn jemand klopft .«
    »Ha!« Er rollte die Augen. »Und
Sie glauben, das hält sie auf ?«
    »Wieso denn nicht? Wenn man
versucht, gewaltsam bei mir einzudringen, dann rufe ich den Geschäftsführer
und...« Damit schwieg ich und horchte auf das laute Klopfen an der Tür.
    »Verbergen Sie mich«, flüsterte
Frank Jordan flehend.
    »Ich mache die Tür nicht auf«,
flüsterte ich zurück.
    »Was für ein Blödsinn! Ich
verschwinde dort hinaus .« Im nächsten Augenblick hatte
er die Balkontür aufgerissen, war auf den Balkon geschlüpft und hatte die Tür
wieder hinter sich geschlossen.
    Es klopfte wieder, diesmal noch
lauter, daher ging ich hin und rief: »Wer ist denn da ?«
    »Der Geschäftsführer«,
antwortete eine höfliche, gebildete Stimme. »Es tut mir leid, wenn ich störe,
Signorina, aber dürfte ich Sie einen Augenblick sprechen ?«
    Na, dachte ich, das bewies, daß
Frank Jordan tatsächlich den Verstand verloren hatte. Vielleicht hatte sich mit
der Unordnung in seinem Gehirn gleichzeitig ein Verfolgungswahn eingestellt,
und der ließ sich am besten kurieren, wenn er einmal mit dem Hotelmanager
sprach. Ich öffnete also die Tür, und ein großer schwarzhaariger Italiener trat
herein, gefolgt von einem kleinen Dicken. Ich wußte im selben Moment, daß ich
einen schweren Fehler gemacht hatte, denn der zweite Mann hielt ein Messer in
der Hand. Ich wollte um Hilfe schreien, überlegte es mir aber rasch anders, als
ich die Messerspitze am Hals spürte. Der kleine Dicke hatte zottige blonde
Haare und babyblaue Augen, die ganz hübsch gewesen wären, wenn sie nur einen
anderen Ausdruck gehabt hätten.
    »Sie brauchen nur ganz ruhig zu
sein«, sprach er mit einer sanft schnurrenden Stimme,
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