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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord
Autoren: Carter Brown
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für
Frauen übrig, besonders für europäische, und ganz besonders viel für Blondinen .«
    »Und du glaubst, wir können
jede Blondine, die ihm zufällig Gesellschaft leistet, dazu überreden, für uns
zu arbeiten ?«
    »Ich glaube, wenn wir die Sache
richtig anpacken, dann können wir ihm vielleicht eine Blondine besorgen .«
    »Das ist ein Gedanke. Wir haben
nichts weiter zu tun, als eine geeignete Dame in Blond zu finden und — he !« Martys Stimme wurde plötzlich scharf. »Gib mir das
Fernglas !« Es folgte eine längere Pause, ehe er
weitersprach. »Der verdammte Horcher drüben im Hotel ist schon wieder da. Ich werde...«
    Ich streifte die Kopfhörer ab
und sah Frank Jordan an, der eilig Hemden in einen Koffer stopfte. »Sie haben
gemerkt, daß wir horchen«, sagte ich nervös. »Marty hat durchs Fernglas
geschaut und...«
    Mehr konnte ich nicht sagen,
denn Frank Jordan kam wie ein angeschossener Elefant durchs Zimmer gerast und
rammte mich, daß ich mit hörbarem Plumps erneut auf meinen Schrammen landete;
dabei beachtete mich dieser Mensch mit keinem Blick, sondern zerrte nur hastig
sein Teleskop ins Zimmer.
    »Jetzt reicht es mir«, grollte
er. » Hol’s der Teufel! Ich verschwinde auf der
Stelle, bevor diese beiden Gorillas noch einmal aufkreuzen .«
    »Und was wird jetzt aus mir ?« fragte ich und raffte mich zu sitzender Stellung auf.
    »Sie mag auch der Teufel
holen«, erwiderte er aalglatt.
    Ich vernahm ein leises Klirren,
als ob Glas zerbreche. Was war denn das ?« entfuhr es
mir, und unmittelbar darauf wiederholte sich das Geräusch zweimal in schneller
Folge.
    Frank Jordan beantwortete meine
Frage nicht. Er stand nur da und starrte mich verständnislos an — wie’s schien,
eine ganze Weile. Dann gaben seine Knie nach, und er fiel vornüber aufs
Gesicht. Die ganze Welt schien verrückt geworden zu sein; ich sah mich um und
entdeckte mitten im schon gepackten Koffer auf dem Bett ein kleines rundes
Loch. Ein zweites Loch, von dem aus sich haarfeine Risse strahlenförmig
ausbreiteten, war fein säuberlich durch die Schranktür gebohrt, etwa fünfzehn
Zentimeter über dem Fußboden. Dreimal hatte Glas geklirrt, entsann ich mich
matt; dann sah ich mir Frank nochmals an — und bemerkte das Blut, das aus
seinem Hinterkopf über den weißen Kragen rann.
    Eine Weile saß ich da und wußte
nicht, ob ich schreien oder in Ohnmacht fallen sollte; dann erkannte ich, daß
keins von beiden möglich war, einfach weil ich mich nicht rühren konnte. Jemand
pochte leise an die Tür, und ich wußte, jetzt war’s soweit! Die beiden Mörder
von gegenüber kamen, ihr Werk zu vollenden. Lebe wohl Mavis Seidlitz, du armes
Wesen, nur geboren, um in einer fremden Stadt zu sterben, mutterseelenallein
unter zwickenden Kerlen. Mir war schon so traurig zumute, daß ich spürte, wie
mir die Tränen in die Augen traten, und im gleichen Moment öffnete sich die
Tür.
    Der Mann, der ins Zimmer trat,
war groß und dunkelhaarig, aber damit hörte die Ähnlichkeit zwischen ihm und
Frank Jordan auch auf. Dieser hier war sonnengebräunt, hatte lebhafte blaue
Augen und einen Mund wie der Hunnenkönig Etzel. Der Fremde blieb in der Tür
stehen und musterte erst mich und dann Frank Jordan und dann wieder mich.
    »Okay«, sagte ich bitter, »nun
stehen Sie bloß nicht so herum. Sie können die Sache ja auch erledigen und Tino
und Marty damit Arbeit sparen .«
    »Tino und Marty?« Er hatte eine
tiefe Stimme, deren britischer Akzent sich recht geschmackvoll anhörte. »Wer
ist das ?«
    »Als ob Sie’s nicht wüßten«,
schimpfte ich. »Die beiden sind Ihre Kumpels von gegenüber, sie arbeiten für
Eurospan — und soeben haben sie Frank umgebracht !«
    Er schloß die Tür hinter sich,
drehte den Schlüssel im Schloß und ging rasch zu Frank, neben dem er niederkniete.
»Sie haben recht«, sagte er zwei Sekunden später, »er ist tot. Was ist passiert ?«
    »Er bat mich, für ihn zu
horchen«, sagte ich, »und ich hörte, wie Marty nach einem Fernglas verlangte;
dann sagte er, er habe das Mikrofon entdeckt. Das teilte ich Frank mit, er
schubste mich beiseite, zerrte das komische Teleskop ins Zimmer herein,
dann...« Ich zuckte hilflos die Schultern. »Weshalb vergeude ich nur meine Zeit
und erzähle Ihnen, was Sie längst wissen ?«
    »Ich weiß gar nichts«, sagte er
knapp. »Aber wenn diese Kerle ein Gewehr mit Zielfernrohr benutzt haben, dann
steht zu erwarten, daß sie herkommen und das Ergebnis überprüfen wollen. Ich
glaube, um ein
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