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Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Titel: Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung
Autoren: Beatrice Poschenrieder
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Sexualität ein ganz natürlicher Teil Ihres Lebens und Wesens ist? Für den Sie auch Wagemut und Energie aufbringen? Oder gehören Sie eher zu den etwa 95% der Menschen, bei denen das nicht ganz zutrifft? Willkommen im Club! Denn diese Stufe zu erklimmen ist gar nicht so einfach. Manchen fällt es leichter, weil sie schon von Haus aus eine ordentliche Portion Selbstwertgefühl und
Un-Verschämtheit
mitbringen. Bei den meisten von uns wurde das jedoch nicht grade gefördert. Jeder Mensch bringt eigentlich zwei seelische Grundbestrebungen mit auf die Welt: erstens nach persönlichem Wachstum (einschließlich Entfaltung) und Autonomie, zweitens nach Verbundenheit mit anderen. Diese Bestrebungen treten nicht nur häufig in direkten Konflikt miteinander – etwa ob man sich in einer bestimmten Situation lieber anpassen oder seine eigenen Interessen vertreten sollte –, sie werden auch noch von Anfang an derartig von außen gebremst und beschnitten, dass bei den meisten Erwachsenen von der einen und/oder der anderen nicht mehr viel übrig ist.
     
    «Zu Selbstbewusstsein wurde ich nicht gerade erzogen», eröffnete mir die schüchterne Vera (30) bereits zu Anfang unserer Beratung, «aber das hat bestimmt nur wenig mit meinen sexuellen Problemen zu tun.»
    Doch, und ob! (Wie sehr es gerade bei Vera zutrifft, werden Sie im Verlauf der nächsten Kapitel noch sehen.) Ohne Selbstbewusstsein ist es nämlich kaum möglich, zu seiner Sexualität zu stehen und seine eigene Art ganz selbstverständlich zu leben. Da dies ein enorm wichtiger Teil von Sexbewusstsein ist, gehe ich hierauf als Erstes ein.
    Damit Sie mit den Begriffen nicht durcheinanderkommen, nenne ich das selbstbewusste «Zu-seiner-Sexualität-Stehen» im Folgenden
Sex-Selbstsicherheit
. Und diese braucht man unter anderem für die Bett-Kommunikation, um Wünsche zu äußern, den Partner zu korrigieren und zu lenken, Neues auszuprobieren, ein gesundes Maß an sexuellem Egoismus an den Tag zu legen – und genau in diesen Punkten hakte es bei Vera. Aber sie sind allesamt extrem wichtig, um ein hohes Lustlevel zu erreichen, teils auch den Orgasmus. Das erklärte ich auch Vera, denn beides erlangte sie mit ihren bisherigen Partnern nicht, obwohl sie von Natur aus eine kräftige Libido hat.
    «Sven fragte mich neulich, ob ich auf meine Kosten käme», erzählte Vera mir. « NEIN !!! Das habe ich ihm aber nicht gesagt.»
    «Warum nicht?», hakte ich nach, «das wäre doch die beste Gelegenheit gewesen, Sven zu sagen, was Ihnen fehlt. Immerhin sind Sie schon über ein Jahr zusammen.»
    «Ich will ihn nicht verletzen. Außerdem weiß ich nicht, ob es nicht doch an mir selbst liegt, dass unser Sex nicht gut ist. Vielleicht stell ich mich auch einfach zu blöd an.»
    Vera suchte den «Fehler» in erster Linie bei sich selbst. Etwas in ihr glaubte, dass Sven sie nicht mehr mögen würde, wenn sie ihm etwas Unbequemes sagte und Ansprüche stellte. Er wusste das alles aber gar nicht, er war vielmehr der Meinung, für sie sei alles in Ordnung. Warum sollte er dann etwas anders machen?
    Vera wiederum ging immer davon aus, dass Sex ja eine natürliche Sache sei, also «von selbst» laufen müsse. Dass man folglich gar nicht so viel reden und korrigieren müsse, wenn zwei Menschen sich lieben. Da der Sex mit Sven holperte, war ihre Befürchtung: Entweder unsere Liebe ist nicht stark genug, oder wir sind sexuell halt nicht kompatibel. Auf die schlichte Einsicht, dass der Sex für sie nicht gut war, weil sie ihn einfach machen ließ und ihre eigenen Bedürfnisse nicht einbrachte, kam sie gar nicht.
Einer der ersten Schritte zu mehr Sex-Selbstsicherheit kann darin bestehen, sich selbst davon zu überzeugen, dass man sich einbringen darf.
    Diese Erkenntnis allein reicht aber noch nicht aus. Denn in Ihrem Kopf und Verhalten wird es nur dann verankert, wenn Sie es auch in die Tat umsetzen. Das sagte ich auch Vera und fügte hinzu: «Binden Sie Ihre Ideen und Wünsche schrittweise stärker in Ihr aktives Handeln ein. Dazu gehört freilich auch, Fehlschläge zu riskieren und hinzunehmen.
Was einen selbstbewussten Menschen von einem zu wenig selbstbewussten unterscheidet, ist unter anderem Risikobereitschaft sowie die Einstellung, dass es okay ist, wenn einmal etwas misslingt.»
    Mein Tipp (nicht nur für Vera, sondern auch für Sie): «Sie verringern die Gefahr von Fehlschlägen, indem Sie sich nicht überfordern. Ansonsten erscheint die Hürde zu groß, und man schreckt davor zurück.
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