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Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Titel: Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung
Autoren: Beatrice Poschenrieder
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streng limitierte. Wenn Andreas auch nur im Ansatz vom gewohnten kleingesteckten Rahmen abweichen wollte, wurde er in seine Schranken verwiesen; und das gar nicht so oft mit Worten, ein Nein lässt sich auch auf Hunderte nonverbale Arten ausdrücken.
    Nur einmal wagte er einen Sonderwunsch an sie zu richten: Nach der Schwangerschaft und der Geburt des ersten Kindes hatten Andreas und Anne fast ein Jahr lang keinen Sex mehr; er fragte sie, ob sie sein «Dingsbums» per Hand oder Mund ein wenig stimulieren könnte – sie verzog das Gesicht und entgegnete genervt: «Auch das noch!»
    Die Botschaft, die Andreas interpretierte: «Was willst du mir da Schreckliches zumuten? Wie kannst du bloß so egoistisch und rücksichtslos sein?!» Danach behelligte er Anne, da er ohnehin schon so wenig Sex-Selbstsicherheit besaß, erst recht nicht mehr mit seinen Bedürfnissen. Konfliktscheue Menschen wie Andreas können mit einer solchen Duldungshaltung durchaus viele Jahre lang durchs Leben kommen. Aber unterdrückte Grundbedürfnisse lösen sich nicht einfach in Luft auf. Sie hocken in unserem Innern und lauern darauf, sich ihren Weg nach draußen bahnen zu können. Bei manchen kommen sie dann in versteckter oder verzerrter Form zum Vorschein (etwa durch übermäßigen Alkohol- oder Tabakkonsum, zu viel Essen, Kaufsucht, Arbeitssucht, ständige Gereiztheit, Aggressivität, häufige Herabsetzung des Partners o.Ä.). Und bei manchen führen sie eben dazu, dass sie fremdgehen oder sich in jemand anderen verlieben.
    Es bleibt festzuhalten, dass das öffentliche/berufliche, das private/innerpartnerschaftliche und das sexuelle Selbstbewusstsein eines Menschen völlig unterschiedlich ausgeprägt sein können. Und oftmals wirkt es auch nur so, als ob bei jemandem diese Facetten gut ausgeprägt seien.
    Umgekehrt gilt aber, dass alles, was Ihr allgemeines Selbstbewusstsein, Ihr Selbstwertgefühl und Ihre innere Stabilität stärkt, auch Ihre Sex-Selbstsicherheit verbessert.
Allerdings dürfen Sie sich darin nicht vom Partner abhängig machen! Etwa erwarten, dass er einen Mangel an Selbstwertgefühl durch aufbauende Worte, Komplimente, Liebesbeweise und -bekundungen ausgleicht. Keine Frage: Falls Sie mit jemandem zusammen sind, der Sie permanent niedermacht (durch Worte, Gesten, Mimik und Verhalten), weil er sein Mini-Ego darauf aufbaut, Sie das aber nicht ganz realisieren, wird es ziemlich schwierig für Sie sein, sich nicht runterziehen oder einschüchtern zu lassen. Aber Sie sind es sich selbst schuldig, dies nicht mehr zuzulassen – auch wenn das die Trennung bedeutet.
     
    Natürlich kann ich Ihnen hier keine komplette Anleitung für mehr Alltags- oder Rundum-Selbstbewusstsein liefern – das würde spielend ein weiteres Buch füllen –, aber ein paar wertvolle Hinweise:
    Der Unterschied zwischen Selbstsicherheit, Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein:
    Selbstsicherheit ist in erster Linie das, was man
nach außen
verkörpert: sicheres Auftreten, sichere Körpersprache, sicheres Sprechen usw. (natürlich spiegelt sich darin auch Ihr innerer Zustand – aber zu einem gewissen Grad kann man Unsicherheit auch durch lässiges, dominantes oder festes Auftreten überspielen).
Selbstwertgefühl kommt von
innen
 – es basiert auf der tiefen, praktisch unerschütterlichen Überzeugung, etwas wert und liebenswert zu sein, sich selbst anzunehmen (was gesunde Selbstkritik keineswegs ausschließt).
Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl sind sich sehr ähnlich, Selbstvertrauen bezieht sich aber stärker auf das Handeln und Wirken eines Menschen: «Ich traue mir etwas zu und vertraue darauf, dass es gut so ist.»
Selbstbewusstsein liegt zwischen den drei vorgenannten Begriffen und hat auch viel mit Bewusstsein zu tun: «Ich bin mir meiner selbst bewusst: was ich kann, was ich nicht kann, was ich will, was ich nicht will, und ich vertrete dies auf eine Weise, die mich selbst und alle um mich herum wohlwollend und respektvoll behandelt.»
    Apropos «sich selbst respektvoll behandeln»: Luise (18) wendet sich an meinen anonymen Internet-Kummerkasten:
    «Liebe Beatrice,
    ich bin sehr verzweifelt. Ich habe seit vier Monaten meinen ersten richtigen Freund. Da ich noch Jungfrau bin, hat er gesagt, ich soll mir Zeit lassen. Doch seit ein paar Wochen spüre ich schon, dass er zu drängeln anfängt. Derweil habe ich mich auf Petting eingelassen. Jedes Mal wenn ich bei ihm übernachte, zieht er mich aus und macht Andeutungen, dass er
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