Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sex oder Schokolade

Titel: Sex oder Schokolade
Autoren: Carrie Alexander
Vom Netzwerk:
für sie ist."
    „Ha." Sabrina leckte etwas Eis von ihrem Löffel. „Du musst wissen, dass meine Schwester in der Süßwarenbranche ist", teilte sie Kit mit.
    „Interessant." Er wandte sich Marjorie zu. „Was tun Sie denn da?"
    „Bis vor kurzem habe ich für einen Konzern den Vertrieb von Bonbons geleitet, jetzt  eröffne ich meinen eigenen kleinen Candy-Shop im Village. Er soll ,Sweet Something' heißen."
    Sie blickte ihre Schwester viel sagend an. „Sabrina muss Sie mit zur Eröffnung bringen."
    Auch Kit warf Sabrina einen schnellen Blick zu, und sie spürte es wie Honig auf der  Haut. „Liebend gern."
    Sabrina stocherte in dem Blätterteig. „Wie wunderbar. Da freue ich mich aber."
    „Dann ist das also abgemacht." Marjorie sah von einem zum anderen.
    Sabrinas Blick wurde immer wütender. Sie würde ihrer Schwester noch  eigenhändig die Haare abschneiden und dabei genauso rücksichtslos vorgehen wie  damals, als sie Marjories Barbiepuppen eine Glatze verpasst hatte. Marjorie hatte wie am Spieß geschrien.
    Marjorie redete weiter, als habe sie überhaupt nicht mitbekommen, wie wütend  Sabrina sie ansah. „Wie sind Sie denn hier im ,Decadence' gelandet, Kit?"
    Er zuckte mit den Schultern. „Curt und Dominique waren in Tahiti in einem Hotel,  und meine Desserts haben ihnen geschmeckt. Da haben sie mir diesen Job angeboten.  Ich hatte noch nie in New York gelebt, also habe ich es ausprobiert."
    „Ziehen Sie oft um?"
    „Bisher schon."
    „Sabrina auch. Ihr beide habt eine Menge gemeinsam."
    Wieder spürte Sabrina Kits Blick auf sich ruhen. „Stimmt das?"
    „Ich liebe Veränderungen." Sie legte den Löffel weg. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie alles verputzt hatte. Sie schmeckte noch das Eis auf der Zunge, und die Schokolade  wärmte ihren Magen.
    Alle schwiegen etwas verlegen, also ergriff Marjorie wie üblich die Initiative und  lenkte das Gespräch weiter. „Woher stammen Sie, Kit?"
    „Aus einer kleinen Stadt in Ohio. Aber ich habe überall gelebt."
    Innerhalb von fünf Minuten erfuhr Marjorie mehr über ihn als Sabrina in einer  ganzen Woche. Aber sie hatten auch nur sehr wenig miteinander gesprochen. Sie jedenfalls hatte den Mund nie aufbekommen. „Marjorie und ich sind in einem Vorort von New York  aufgewachsen."
    „In Scarsdale." Marjorie nickte. „Unsere Eltern leben dort immer noch."
    „Wie bitte? Immer noch?" Sabrina achtete gar nicht mehr darauf, ob Kit zuhörte oder zusah.
    „Dann eben wieder." Erklärend fügte Marjorie für Kit hinzu: „Mom und Dad haben sich scheiden lassen, als ich zwölf und Sabrina dreizehn war. Vor sechs Wochen haben sie wie-; der geheiratet."
    Sabrina verdrehte die Augen. „Ein amerikanisches Vorstadtmärchen."
    „Klingt so." Kit stand auf und nahm die Teller. „Ich muss Jetzt wieder an die Arbeit."

    „Zu spät." Sabrina lächelte. „Dein Verstoß wurde bereits dem Management mitgeteilt."
    Kit beugte sich dichter zu ihr. „Dann muss mich das Management eben bestrafen."
    Sabrina blickte ihm fasziniert in die Augen. „Fünfzig Schläge mit einer gekochten  Spaghetti."
    „Was für eine schmutzige Fantasie." Damit ging er weg.
    „War schön, Sie zu treffen", rief Marjorie ihm nach. Sie wartete, bis er hinter der stählernen Tür verschwunden war. „Der ist aber wirklich eine heiße Nummer."
    Sabrina seufzte. „Weißt du jetzt, wogegen ich mich wehren muss?"
    „Und du glaubst, dieser Mann begehrt dich nicht?"
    „Er hat noch keinerlei Annäherungsversuch gemacht."
    Marjorie blickte Kit nach. „Auf mich wirkt er wie der Typ, der langsam und sinnlich  verführt", sagte sie leise. „Was hast du für ein Glück!"
    „Glück? Heißt das, du entbindest mich von der Abmachung?"
    Marjorie richtete sich auf. „Nein."
    „Wie soll ich ihm denn widerstehen?" Sabrina stöhnte gequält.
    „Das habe ich dir doch schon gesagt. Mit Schokolade."
    „Unsinn. Ich habe gerade eben ein ganzes Dessert mit Schokolade gegessen, und Kit  wirkt auf mich noch genauso attraktiv wie vorher."
    „Die Wirkstoffe der Schokolade müssen sich erst in deinem Blut verbreiten und das  Gehirn erreichen." Marjorie wischte sich den Mund mit der Serviette ab. „Übrigens ein fabelhaftes Dessert. Kit versteht sein Handwerk. Also - wie hat die Schokolade auf dich gewirkt?"
    Sabrina musste daran denken, dass sie das ganze Dessert aufgegessen hatte,  obwohl sie überhaupt kein Freund von Süßem war. „Sie hat mich zufrieden gemacht."
    Aber sobald sie an Kit dachte, wurde
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher