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Sex oder Schokolade

Titel: Sex oder Schokolade
Autoren: Carrie Alexander
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gleichgültig waren.
    Seit ihrem ersten Tag im „Decadence" war Sabrina von Kit Rex fasziniert gewesen.
    In diesem erstklassigen Restaurant in New York zu arbeiten war anders als das Kellnern auf Rollschuhen. Sabrina hatte mittlerweile jeden Angestellten nach Kit ausgefragt, aber niemand wusste Genaueres über ihn, obwohl ihn alle mochten. Wenn Sabrina also mehr  über ihn in Erfahrung bringen wollte, musste sie ihn schon selbst aushorchen.
    Und das ging nicht, denn Sabrina hatte ihre Abmachung mit Marjorie.
    Sie unterdrückte ein Aufseufzen. Anscheinend musste sie sich damit zufrieden  geben, Kit mit seinen Schokoladedesserts zu beobachten.

    Blätterteig war auf der Arbeitsplatte ausgerollt. Kit gab die geschmolzene Butter auf den Teig und sah zu Sabrina. „Willst du mir helfen?" Das waren - abgesehen von  „Probier mal" oder „Guten Morgen" - so ziemlich die ersten Worte, die er zu ihr sagte.
    Sie biss sich auf die Zunge und nickte dann. „Gern."
    „Stell dich neben mich."
    Sie tat es. Er roch nach Zartbitterschokolade. Lecker, lecker, lecker, dachte sie, und seine körperliche Nähe ließ sie innerlich erbeben.
    „Du kannst den Teig falten." Er verteilte einen Löffel der Mischung auf einer Ecke des Blätterteigs und zeigte Sabrina, wie sie den Teig zu einem Dreieck falten musste, das Dreieck wieder kleiner und wieder kleiner falten musste, bis die Füllung zwischen  hauchdünnen Blätterteigschichten steckte.
    „Nicht schlecht", stellte Sabrina fest, als sie den Teig auf ein Backblech legte.
    „Du hast Talent, Kleine."
    Sie blickte Kit in die Augen. Sein Blick wirkte belustigt und gleichzeitig herausfordernd.
    Die  anderen Chefköche waren leicht reizbar und launisch, deshalb ging man ihnen lieber aus dem Weg. Aber Kits Bereich für die Desserts lag etwas abseits, und ihm schien es nichts auszumachen, wenn Sabrina ihm zusah.
    Andererseits war es schon lange her, dass ein Mann sie „Kleine" genannt hatte. Sie hatte zwar nicht vor, etwas mit Kit anzufangen, aber es störte sie trotzdem, dass er sie wie eine kleine Schwester behandelte.
    „Falten", sagte er zu ihr, und Sabrina sah, dass er ihr ein zweites Teigstück hingelegt hatte.
    Ein paar Minuten lang half sie ihm schweigend, bis das erste Backblech mit kleinen  dreieckigen Teigtaschen bedeckt war. Hin und wieder berührte Sabrina zufällig Kits Hand oder seinen Arm. Wieso reagierte er überhaupt nicht? Ihr schössen alle möglichen erotischen Bilder durch den Kopf, was sie in dieser Küche mit Kit anstellen konnte.
    Charmaine, eine Kellnerin, kam durch die Schwingtür aus dem Speiseraum herein.
    „Sabrina, deine Schwester ist da." Sie blickte auf Sabrinas klebrige Finger und dann zu Kit. „Soll ich ihr sagen, dass du dich gerade mit einem der Köche im Teig wälzt?"
    Sabrina schüttelte den Kopf und wischte sich die Hände ab. „Ich komme zu ihr, sobald wir hier mit der Füllung fertig sind."
    Charmaine stieß die Schwingtür mit dem Po auf und sah Kit lachend an. „Na klar. Wir  wollen doch nicht, dass ihr beide auf die Füllung verzichtet."
    Sabrina blickte zu Kit, schluckte und lief rot an. „Tja, das hat Spaß gemacht, aber ich muss jetzt wieder raus."
    „Ich bringe dir und deiner Schwester etwas zum Probieren. Frisch aus dem Ofen und gut gefüllt."
    „Prima." Wenn Marjorie Kit leibhaftig sehen würde, dann verzichtete sie vielleicht auf die Sache mit der Enthaltsamkeit. Marjorie war ein vernünftiger Mensch, und sicher begriff sie, dass niemand von Sabrina erwarten konnte, einer so großen Versuchung auf Dauer zu  widerstehen.
    Im Vergleich zu der heißen Küche war es in dem kleinen übersichtlichen Speiseraum  des Restaurants erholsam kühl. Sabrina holte sich an der Bar zwei kleine Flaschen Wasser aus dem Kühlschrank und trank aus einer einen großen Schluck, während sie den Betrieb im Restaurant beobachtete. Gerade wurde alles für die Mittagsgäste vorbereitet.
    Marjorie saß an einem Fenstertisch mit Blick auf den West Broadway. Die Lage des  Restaurants hatte genauso großen Anteil am guten Ruf wie die exzellente Küche. Hier  traf sich die reiche Kreativszene mit den betuchten Geschäftsleuten. Ein richtiger  Künstler allerdings konnte sich so ein teures Restaurant nicht leisten, und an den  winzigen Portionen, die hier serviert wurden, konnte man glattweg verhungern.
    „Hallo Schwester." Sabrina stellte die Flaschen auf den Tisch und setzte sich auf den freien modernen Stuhl. „Was ist los? Du hast ja immer
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