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Sex, Ex und Hopp (Mit Senta durch die Jahreszeiten) (German Edition)

Sex, Ex und Hopp (Mit Senta durch die Jahreszeiten) (German Edition)

Titel: Sex, Ex und Hopp (Mit Senta durch die Jahreszeiten) (German Edition)
Autoren: Leonie von Zedernburg
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dazugehörte. Ob sie nun wollte oder nicht, ihre Mundwinkel zuckten und schon bald zierte ein fast glückliches Schmunzeln ihr Gesicht.
    Allerdings hielt es nur so lange, bis sie die Zeilen las, die der freundliche Spender hinterlassen hatte. Senta traf fast der Schlag.
     
    Willst du mein Valentinsschatz sein?
    Dein dich noch immer liebender Ex-Gatte.
     
    Das schlug doch dem Fass den Boden aus! War der jetzt endgültig verrückt geworden? In ihrem Inneren gingen komische Dinge vor sich. So etwas wie Triumph mischte sich mit Wut. Das brachte sie völlig aus dem Konzept. Was dachte sich dieser Holzkopf eigentlich? Konnte er sie nicht endlich in Ruhe lassen? Seit Jahren behandelte er sie mit mehr oder weniger freundlicher Herablassung und jetzt das! 
    Mit Feuereifer machte sie sich wieder an die Arbeit. Einem neutralen Beobachter konnte da schon der Gedanke kommen, dass Senta ihren Gefühlen davonlief.
    Als es dann so weit war, dass sie Lilly abholen musste, überlegte sie, was die wohl von den komischen Ideen ihres Erzeugers hielt. Würde Lilly sich freuen? Hatte sie immer noch den Wunsch aller Scheidungskinder, dass die Eltern eines Tages wieder zusammenkamen?
    ***
    Lilly sah den Strauß und fragte: »Von wem ist der denn?« Sie griff sich kurzerhand die Karte, die dabei lag, und schnappte gleich darauf nach Luft. »Ist der jetzt ganz übergeschnappt?« Sie zählte mit dem Zeigefinger akribisch die Rosen. »Fünfundzwanzig! Er hat dir doch tatsächlich fünfundzwanzig Rosen geschickt! Hab ich da was verpasst, Mum?« Sie sah ihre Mutter mit offenem Mund an. »Warum ausgerechnet fünfundzwanzig?«
    Das hatte sich Senta auch schon gefragt. Gut, es war fünfundzwanzig Jahre her, seit ihrer Heirat, aber was wollte er ihr damit sagen? »Eine wirkliche Erklärung habe ich auch nicht dafür«, musste sie eingestehen.
    »Und was willst du jetzt machen, Mami?«, kam es zaghaft von Lilly.
    »Na, was schon? Ich werde mich dafür bedanken und fertig.«
    »Und sonst nichts?«
    »Ja, was denkst du denn? Soll ich ihm etwa um den Hals fallen und auf Knien bitten, dass er bei uns einzieht, oder was?«
    »Nö, natürlich nicht!«
    Das klang so gar nicht überzeugend. Senta staunte. Sie hatte wirklich gedacht, dass Lilly endlich damit abgeschlossen hatte, dass ihre Eltern kein Paar mehr waren. Sollte sie sich so geirrt haben?
    Still und leise verdrückte sich Lilly und lies eine nachdenkliche Senta zurück. Auf einem Stuhl sitzend sah sie aus dem Fenster, ohne wirklich etwas zu wahrzunehmen, als es erneut an der Pforte klingelte. Senta schrak zusammen. Was war heute nur los?
    Da stand wieder jemand vor dem Tor, und wenn sie sich nicht irrte, hatte dieser jemand einen Strauß Blumen im Arm, der die Ausmaße eines Strauches hatte. Senta seufzte. Oh diese verdammte Blumenmafia! Die animierten doch tatsächlich an diesem Tag alle Rindviecher der Nation, ihnen das Geld in den Rachen zu werfen. War sie jetzt undankbar? Jahrelang hatte sich kein Aas darum geschert, dass sie am Valentinstag leer ausging. Auf dem Weg nach draußen ermahnte sie sich, ein freundliches Gesicht zu machen. Der Bote konnte ja schließlich nichts dafür, dass sie miese Laune hatte. Ach schön, der war wenigstens von Fleurop, stellte sie mit Kennerblick fest, und nicht von einem dieser Anbieter, die halb verwelkte Sträuße vertickten.
    Sie wollte sich schon mit dem Strauß in der Hand umdrehen, als sie der Bote mit einem freundlichen aber resoluten »Halt!« zurückhielt. Was wollte der denn noch? Im Nu vergaß Senta, dass sie sich vorgenommen hatte, freundlich zu sein. Ihr: »Ist noch was?«, klang schon fast wie eine Drohung und der Bote zog vorsichtshalber den Kopf ein.
    »Ich habe noch einen Strauß für sie!« Der Bote machte ein betretenes Gesicht. Was war denn das für eine blöde Tussi? Die sollte doch froh sein, dass sie überhaupt etwas abbekam. Der arme Mann, der die ertragen musste, tat ihm leid. Er ging zum Wagen, den er etwas abseits geparkt hatte, und entnahm ihm ein nicht minder großes Gebinde.
    »Ich musste doch klingeln, da konnte ich nicht beide Sträuße auf einmal halten«, erklärte er Senta, die mittlerweile mit offenem Mund dastand.
    Tico hatte wieder einmal die Gunst der Stunde genutzt und war ihr gefolgt. Jetzt  umsprang er bellend sein Frauchen in bekannter Manier und sorgte dafür, dass das Ganze langsam chaotische Züge annahm.
    »Na klar! Ist doch nicht schlimm.« Senta lächelte gewinnend. Was sollte der arme Mann denn von ihr denken,
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