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Setz alles auf Leidenschaft

Setz alles auf Leidenschaft

Titel: Setz alles auf Leidenschaft
Autoren: Brenda Jackson
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fielen.
    „Zum Teufel, Ian, wir sollten unsere Vergangenheit als glücklich oder unglücklich abhaken, je nachdem, wie du sie empfindest, und uns der Gegenwart zuwenden. Ich habe nur Gutes von diesem Casino gehört. Es ist genau das, was ich jetzt brauche. Und um ganz ehrlich zu sein, ich schätze es gar nicht, mich zu dir beordern zu lassen wie eine Kriminelle. Wenn du immer noch an der Vergangenheit hängst und glaubst, wir könnten nicht zwei Wochen lang dieselbe Luft atmen, sag es mir bitte. Dann gebe ich mein Geld woanders aus.“
    Verärgert biss Ian die Zähne zusammen. Sie hatte natürlich recht – er sollte sie in Ruhe lassen und zur Tagesordnung übergehen; aber was mehr als alles andere an ihm nagte, war nicht die Tatsache, dass Schluss war, sondern der Grund, warum sie es beendet hatten. Sie waren ein besonderes Paar gewesen. Sie war die einzige Frau, mit der er sich eine Ehe hatte vorstellen können. Aber am Ende war sie die Frau, die sein Herz gebrochen hatte.
    Selbst als sie beide weggezogen waren – sie in den District Columbia, um die Stelle beim FBI anzutreten, er nach Memphis, um die Delta Princess zu übernehmen –, konnten sie trotz der großen Entfernung die Beziehung ohne Weiteres aufrechterhalten. Ein Jahr später wollten sie heiraten.
    Aber das eine Mal, als Brooke ihn in einen wichtigen Sachverhalt hätte einweihen müssen, hatte sie nicht genug Vertrauen zu ihm gehabt. Stattdessen hatte sie ihm verschwiegen, dass sich ihre Ermittlungen gegen einen seiner Geschäftspartner richteten. Als er es herausgefunden hatte, war ein Mann tot, und eine Familie war zerstört.
    Am liebsten wäre es ihm gewesen, wenn sie wieder abgereist wäre. Das Wiedersehen mit ihr und seine Reaktion darauf hatten ihm deutlich vor Augen geführt, dass er Brooke auch nach vier Jahren nicht aus seiner Gedanken- und Gefühlswelt verbannen konnte. Aber dazu war es höchste Zeit. Vielleicht war der erste Schritt, zu beweisen, dass sie tatsächlich dieselbe Luft atmen konnten.
    „Also gut, bleib da, wenn du willst. Es ist deine Entscheidung“, sagte er schließlich.
    Brooke hob den Kopf. Ja, es war ihre Entscheidung. Kein Zweifel, er würde sie am liebsten hinauswerfen, womöglich so, dass sie gleich im Lake Tahoe landete. Dennoch sagte sie entschlossen: „Dann bleibe ich. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich möchte jetzt meine Ferien genießen.“
    Sie ging zum Aufzug, ohne ihn nochmals anzusehen, drückte den Knopf und trat in die Kabine, nachdem sich die Tür geöffnet hatte. Als Brooke sich umdrehte, trafen sich nochmals für einen kurzen Moment ihre Blicke, bevor sich die Tür mit einem leisen Rauschen schloss. Hatte da etwas in ihren Augen aufgeleuchtet? Dreistigkeit? Bedauern? Lust?
    Ian runzelte die Stirn. Wie konnte er sich auf die Gegenwart konzentrieren und dabei das Vergangene ruhen lassen? Jedes Mal, wenn er an das dachte, was sie getan hatte, stieg derselbe Ärger wie damals in ihm hoch.
    Er ging um seinen Schreibtisch herum und drückte einen Knopf. Sofort erklang Vance’ tiefe Stimme. „Ja, Ian?“
    „Miss Chamberlain ist auf dem Rückweg.“
    „Alles klar. Soll ich sie im Auge behalten, während sie hier ist?“
    „Nein“, sagte Ian schnell. Aus irgendeinem Grund gefiel ihm der Gedanke nicht, dass irgendjemand – vor allem ein anderer Mann – Brooke im Auge behalten sollte. Er kam zu dem Schluss, dass er seinem Freund eine Erklärung schuldig war, und sagte: „Brooke und ich müssen allmählich unsere Vergangenheit begraben.“
    „Aha.“
    „Und noch etwas, Vance. Sie ist FBI-Agentin.“
    Ian hörte seinen Freund einen leisen Fluch murmeln, bevor er fragte: „Ist sie dienstlich oder privat hier?“
    „Sie sagt, sie sei nur zum Vergnügen hier, aber ich werde sie im Auge behalten, um sicherzugehen. Nach allem, was ich weiß, könnte sie der eine oder andere Fall hierhergeführt haben, und je nachdem, was dahintersteckt, könnte es schlechte Publicity für das ‚Cascade‘ bedeuten.“
    „Würde sie es dir nicht sagen, wenn sie dienstlich hier wäre?“
    Ian lachte bitter. „Nein, sie würde es mir weiß Gott nicht sagen. Loyalität gehört leider nicht zu Brooke Chamberlains Stärken.“
    Brooke wusste, dass sie wahrscheinlich mit Videokameras beobachtet wurde, und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Um sie herum drängte sich die Menschenmenge in die Spielhallen, zur Bar, zur Lounge oder zu den Spielautomaten. Sie schlenderte durch das Casino zur Seilbahn, in deren Gondeln die
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