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Setz alles auf Leidenschaft

Setz alles auf Leidenschaft

Titel: Setz alles auf Leidenschaft
Autoren: Brenda Jackson
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ihre makellosen Oberschenkel frei. Sie hatte noch nicht richtig Platz genommen, als sich schon die ersten Männer erhoben, um sie anzusprechen.
    Ian nippte gelassen an seinem Glas. Wenn sie sich in den vergangenen vier Jahren nicht total geändert hatte, stand den armen Teufeln ein böses Erwachen bevor.
    Vielleicht genoss sie es ab und zu, Blicke auf sich zu ziehen. Aber sie war nicht der Typ, der vor Männern herumscharwenzelte, um ihre Bewunderung zu erregen. Diese Erfahrung hatte er gemacht, als er sie kennengelernt hatte. Von da an hatte er sie niemals wieder unterschätzt.
    Ian war der Einzige, der die Frau wirklich kannte, die heute Abend im Mittelpunkt des Interesses in der „Blue Lagoon Lounge“ stand. Er wusste, dass sie eine schwere Jugend gehabt hatte.
    Ihr Vater und zwei ältere Brüder hatten als die Chamberlain-Bande traurige Berühmtheit erlangt. Sechs Monate lang hatten sie kreuz und quer im ganzen Land Banken ausgeraubt, bis schließlich das FBI dem Ganzen ein Ende setzte.
    Brooke und ihre Mutter zogen nach Atlanta, um dem Gespött und der Gleichgültigkeit der sogenannten anständigen Leute zu entgehen, bis die Angelegenheit in Vergessenheit geraten würde. Damals, während ihrer Zeit auf der Highschool, hatte sich Brooke entschlossen, auf der richtigen Seite des Gesetzes zu arbeiten. Der Name Chamberlain sollte wieder einen ehrlichen und respektablen Klang bekommen.
    Die Geschehnisse im Raum rissen Ian aus seinen Gedanken. Er lachte leise. Alle, die ihr bezauberndes Lächeln anzog, wurden einer nach dem anderen höflich, aber bestimmt von ihr abgewiesen. Er hob sein Glas. „Cheers“, murmelte er und nahm einen großen Schluck.
    Es muss am Vollmond liegen, dass ich heute so anziehend wirke, dachte Brooke amüsiert und nippte an ihrem Drink.
    Welche Frau würde es nicht genießen, von den Männern bewundert zu werden? Manche dachten allerdings, Schönheit gehe Hand in Hand mit Dummheit. Sie hatte sogar einen Heiratsantrag bekommen – allerdings von einem glücklich verheirateten Mann.
    „Aha, du hast also nichts von deiner Ausstrahlung eingebüßt.“
    Brooke sah den Mann an, der sich jetzt neben sie setzte. Er lächelte umwerfend, und es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder im Griff hatte. Sie spürte einen Kloß im Hals und trank einen Schluck. „Danke für das Kompliment“, brachte sie schließlich hervor.
    Sie unterdrückte ein leises Beben und richtete ihre Aufmerksamkeit auf das Glas in ihrer Hand, um Ian nicht ansehen zu müssen.
    „Ich habe nicht damit gerechnet, dich heute noch einmal zu sehen“, sagte er und trank einen Schluck.
    Erstaunt zog sie eine Braue hoch und wandte sich zu ihm. Sofort fiel ihr auf, dass er sich umgezogen hatte und jetzt einen eleganten Maßanzug trug, ganz der erfolgreiche Geschäftsmann. Ob er es wollte oder nicht, es war unübersehbar, wer der Eigentümer des Casinos war.
    „Wieso nicht?“, wollte sie wissen und konzentrierte sich wieder auf das, was er sagte, statt auf sein Aussehen. „Wieso hast du nicht damit gerechnet? Denkst du, ich verstecke mich in meinem Zimmer, nur weil wir uns heute begegnet sind? Wie ich schon sagte: Ich kann dir nicht andauernd ausweichen, als ob ich etwas Falsches getan hätte.“
    Er kniff die Augen zusammen und erwiderte mit belegter Stimme: „Ein Mann ist ums Leben gekommen.“
    „Stimmt“, antwortete sie ruhig. „Aber Boris Knowles hätte sich die Konsequenzen seines Handelns eher überlegen müssen. Es waren keine Kleinkriminellen, mit denen er sich eingelassen hatte, es war das organisierte Verbrechen. Er hat seine Wahl getroffen – mach bitte nicht mich dafür verantwortlich.“
    „Aber wenn ich das gewusst hätte …“
    „Du hättest nichts ändern können. Er steckte zu tief drin. Warum glaubst du mir nicht? Am Ende wärst du noch selbst in eine bedrohliche Situation geraten.“
    Ian war so starrsinnig, was diesen Punkt betraf. Brooke wusste nicht mehr, welche Argumente sie noch anführen sollte. Er konnte von Glück reden, dass sie ihn nicht eingeweiht hatte. Nur wollte er das einfach nicht glauben.
    Er fluchte leise. Sie bereute, dass sie in die Lounge gekommen war. Schließlich hätte sie sich denken können, dass er auch hier war. „Ian, wir sind hierüber sehr unterschiedlicher Auffassung, vor allem was meine Gründe betrifft, dich nicht ins Vertrauen zu ziehen. Und ich habe keine Lust, immer der Buhmann zu sein.“
    Sie stand auf und zahlte. „Man sieht sich. Oder besser nicht?“
    Wieder
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