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Serial

Serial

Titel: Serial
Autoren: J Kilborn , Blake Crouch
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    Es war ein heiterer, sonniger Spätnachmittag, und frische Luft wehte durch den offenen Spalt in Donaldsons Fenster. Ein perfekter Tag für eine Spazierfahrt. Die Straße war frei, und sie waren allein.
    » Jetzt aber mal ernsthaft«, hakte Donaldson nach. » Welche Blutgruppe hast du?«
    Bretts Kichern klang diesmal etwas gequält, und Donaldson stimmte nicht mit ein. Brett fuhr mit der Hand in seine Tasche. Entweder holt er eine Waffe heraus oder sonst eine Art Lebensversicherung, dachte Donaldson. Kaum ein Tramper wagte sich heutzutage ohne irgendeine Art von Lebensversicherung auf die Straße.
    Aber Donaldson besaß etwas Besseres als ein Messer oder eine Pistole. Seine Waffe wog achtzehnhundert Kilo und raste mit einer Geschwindigkeit von hundertdreißig Kilometern pro Stunde über die Straße.
    Er blickte noch einmal in den Rückspiegel, um sich zu vergewissern, dass ihnen niemand folgte, hielt sich dann am Lenkrad fest und stieg auf die Bremse.
    Die Reifen quietschten, und das Auto schlitterte so lange über die Straße, bis es anhielt. Bretts Sicherheitsgurt löste sich genauso, wie Donaldson es geplant hatte, und der Junge stieß mit voller Wucht mit dem Kopf gegen das Armaturenbrett. Das weiche Plastik gab zwar nach, aber der knallharte Stahl darunter nicht.
    Als das Auto stillstand, füllte sich die Luft mit dem Gestank verbrannter Reifen. Brett sah nicht gut aus. Ohne Sicherheitsgurt und mit einer Hand in der Tasche war er direkt mit der Nase gegen das Armaturenbrett geknallt. Donaldson packte seine Haare und schlug sein Gesicht zweimal gegen das Handschuhfach, ehe er dieses öffnete, um einen Kabelbinder herauszuholen. Erneut blickte er sich nach möglichen Autos um. Dann fesselte er dem Jungen die Hände hinter dem Rücken. In Bretts Tasche fand er ein kleines Schweizer Taschenmesser. Donaldson musste bei dem Anblick laut lachen.
    Wenn er sich richtig erinnerte, und das tat er gewöhnlich, war die nächste Ausfahrt einen guten Kilometer entfernt. Außer dem Highway gab es hier nur Felder.
    Der Bauernhof lag noch genau da, wo Donaldson angenommen hatte. Er verließ die Fahrbahn und fuhr durch ein abgeerntetes Maisfeld, bis er außer Sicht der Straße war. Dann schaltete er den Motor aus und zog die Handbremse an. Die Gangschaltung des Accords hatte ihre Macken. Er nahm den Schlüssel aus der Zündung, damit der Wagen nicht davonrollte, und holte einige Werkzeuge aus seiner Kiste, die er einsteckte.
    Sein Passagier wimmerte, als Donaldson ihn aus dem Auto in das Maisfeld zerrte.
    Er wimmerte noch lauter, als Donaldson ihm die Hose bis zu den Knöcheln herabzog und ihm einen Maiskolben in den Hintern steckte.
    » Und du wolltest mich mit deinem winzigen Messer verletzen?«, flüsterte er Brett zwischen dessen Schmerzensschreien ins Ohr. » Hast du etwa gedacht, dass du dich damit schützen kannst?«
    Als er fertig war, setzte er sich auf Bretts Brust und spielte mit sämtlichen Werkzeugen, die das Schweizer Messer zu bieten hatte. Die kleine Schere eignete sich hervorragend für die Augenlider, und die Nagelfeile reichte gerade so bis zu Bretts Trommelfell, während die fünf Zentimeter lange Klinge überraschend scharf war und kurzen Prozess mit der Nase machte, die er bis auf den Knorpel Stück für Stück abtrennte.
    Donaldson benutzte auch seine eigenen Werkzeuge. Die Zange, um die Zähne zu brechen und die Lippen abzureißen. Als er sie in Kombination mit einer Gartenschere zum Einsatz brachte, schaffte er es sogar, Bretts Zunge in einem Stück abzutrennen. Dann gab es noch den Stößel.
    Normalerweise von Barkeepern gebraucht, um Früchte im Glas zu zerstoßen, hatte Donaldson seinen eigenen Benutzungszweck für den Mörser erdacht. Die Menschen schienen es nicht zu mögen, wenn man sie mit ihrem Gesicht fütterte, und manchmal spuckten sie sogar gewisse Teile wieder aus. Dann kam der Stößel zum Einsatz, mit dem Donaldson die saftigen Portionen in seine Opfer rammen konnte.
    Schließlich wäre es eine Schande gewesen, die köstlichsten Leckerbissen liegen und verderben zu lassen.
    Als der Kampf aus Brett wich und das Schreien nachließ, erwies sich der Korkenzieher des Schweizer Messers als hervorragendes Werkzeug, um ihm den Adamsapfel zu entfernen. Er kam in einem Stück heraus und hinterließ ein klaffendes Loch, aus dem frisches Blut so strahlend wie ein junger Cabernet Sauvignon floss.
    Apfel war eigentlich eine unzutreffende Bezeichnung. Er schmeckte mehr
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