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Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte

Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte

Titel: Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte
Autoren: Angie Sage
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Marcia Septimus ein Zeichen zu warten. Sie spähte um die Ecke, und zu ihrer Überraschung waren die Hexen und der Junge nicht mehr als ein paar Meter entfernt. Zwischen den Hexen tobte ein heftiger – aber seltsamerweise stummer – Streit.
    Marcia zog sich zurück und prallte gegen Septimus. »Du hattest recht«, flüsterte sie. »Sie sind es.«
    »Ist der Junge dabei?«, fragte Septimus.
    »Ja.«
    »Worauf warten wir dann noch? Wir müssen ihm helfen!«
    »Pst«, machte Marcia. »Ich möchte, dass du hierbleibst, Septimus. Ich habe DomDaniel nicht gesehen, aber es würde mich nicht wundern, wenn er einen Unsichtbarkeitszauber verwendet hätte. Es darf nicht erfahren, dass du hier bist. Du weißt, warum du bei der Jungarmee gelandet bist – weil er dich als Lehrling haben wollte. Wenn Alice recht hat und er tatsächlich noch am Leben ist, dann stellt er eine Gefahr für dich dar. Es wäre möglich, dass er dich immer noch als Lehrling möchte. Verstehst du?«
    »Aber der Junge«, protestierte Septimus. »Ich muss ihn retten!«
    Er dachte daran, wie oft er in der Jungarmee davon geträumt hatte, dass jemand kommen und ihn retten würde. Aber es war nie jemand gekommen. Und jetzt hatte er die Gelegenheit, einem anderen Jungen zu helfen, dem bestimmt genauso zumute war wie ihm damals – und Marcia wollte es ihm nicht erlauben.
    Marcia befürchtete, Septimus könnte jeden Augenblick losstürmen und geradewegs DomDaniel in die Arme laufen. Sie sah ihm in die Augen, und ihr Blick hielt den seinen fest. »Septimus, du bist mein Lehrling und musst mir vertrauen. Wir müssen zusammenarbeiten. Du hast deinen Teil zur Befreiung beigetragen, jetzt muss ich das Meinige tun. So geht das. Einverstanden?«
    Septimus brachte nur ein Nicken zustande. Er war zu aufgebracht.
    »Gut. Du rührst dich nicht von der Stelle. DomDaniel darf nicht einmal ahnen, dass du hier bist. Ich bin so schnell wie möglich zurück, und zwar mit dem Jungen, das verspreche ich dir.«
    »In Ordnung«, brummte Septimus widerwillig.
    »Recht so.« Marcia bog zielstrebig um die Ecke. Sie hatte ihrem Lehrling ein Versprechen gegeben, und sie war fest entschlossen, es zu halten.

12
Goldfisch

    DomDaniel sah Marcia kommen und huschte in einen dunklen Hauseingang. Unsichtbar oder nicht, er wollte kein Risiko eingehen. Unsichtbarkeit ist kein Zustand, auf den man sich verlassen kann, am wenigsten unter Zauberern – und am allerwenigsten unter Außergewöhnlichen Zauberern. Und auf selektive Unsichtbarkeit ist noch weniger Verlass.
    Aber Marcia ließ sich nicht täuschen. Sie entdeckte im Hauseingang die schwachen Umrisse der Gestalt mit dem vertrauten Zylinderhut, bemerkte das Funkeln des Rings mit dem Doppelgesicht – der sich, wie sie wusste, nur sehr schwer unsichtbar machen ließ – und die Dunkelkröte, die, fett und schnaufend, auf der Eingangsstufe hockte. Da hatte sie die endgültige Gewissheit, dass sich Alice nicht getäuscht hatte. DomDaniel war hier. Aber Marcia schenkte ihm keine Beachtung. Jetzt zählte nur das Versprechen, das sie Septimus gegeben hatte. Sie musste den entführten Jungen retten, und zwar schnell, denn sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass es Septimus nicht lange hinter der Ecke aushalten würde.
    Die Aufgabe wurde ihr dadurch erleichtert, dass die vier Hexen sie nicht kommen sahen – sie waren immer noch in ihrem stummen Streit gefangen. Der war ausgebrochen, als sie aus der Tropfhöhle aufgetaucht waren und Linda behauptet hatte, Jakey sei ihr persönlicher Diener, mit dem sie tun und lassen könne, was ihr beliebe. Die Hexenmutter hatte widersprochen und erklärt, dass er für den ganzen Zirkel da sei, aber davon wollte Linda nichts wissen: Sie habe sich den Jungen als Erste geschnappt, also gehöre er ihr. Und damit basta. Auf dem Weg durch den Lotterweg wurde der Streit immer hitziger, und als sie in die Vordere Straße einbogen, artete er in einen regelrechten Hexenkampf aus. Veronica ergriff Lindas Partei, weil sie zu große Angst davor hatte, das Gegenteil zu tun, und Daphne, für die Linda jetzt eine Holzwurm-Massenmörderin war, schlug sich auf die Seite der Hexenmutter. Linda hatte die Hexenmutter mit dem ersten Stummzauber belegt, doch die hatte es ihr mit gleicher Münze heimgezahlt. Gleich darauf hatten sich Daphne und Veronica genau im selben Moment gegenseitig mit einem Stummzauber belegt. Mit dem Ergebnis, dass jetzt alle vier Hexen stumm waren.
    Marcia brauchte nicht lange, um die Lage zu erfassen.
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