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Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte

Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte

Titel: Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte
Autoren: Angie Sage
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ich.«
    Am Eingang zur Krummen Fischbauchgasse blieben sie neben einer leeren Bank stehen. Von der Gasse zweigten zahlreiche Seitengassen ab – oder Twieten, wie sie in Port genannt wurden.
    Septimus spähte verzagt die Gasse hinunter. »Sie können überall abgebogen sein.«
    Aber Marcia war nicht gewillt, aufzugeben. »Dann müssen wir es eben auf gut Glück versuchen.«
    Just in diesem Augenblick endete die Lauschzeit der Dunkelkröte. Sie hüpfte aus dem Regenrohr, und Septimus sah die Bewegung aus dem Augenwinkel. »Oh!«, rief er. »Eine Kröte.« Zu Marcias Missfallen bückte er sich und hob sie hoch. Auf seiner Hand sitzend, glotzte ihn die Kröte vorwurfsvoll an. Septimus erwiderte ihren Blick, und da fiel ihm ein derber Spruch über DomDaniel ein, der in der Jungarmee heimlich die Runde gemacht hatte:
    Willst du wissen, wo DomDaniel saß,
    dann folge dem Gestank nach Aas.
    Willst du wissen, wo er ging,
    ’ne fette Kröte führt dich hin.
    Denn wo er auch geht,
    eine Kröte niemals fehlt.
    Die Kröte bringt dich auf den Weg.
    Die Dunkelkröte rutschte unbehaglich auf Septimus’ Hand herum. Menschliche Wärme konnte sie nur schwer ertragen.
    »Setz das abstoßende Geschöpf wieder auf den Boden, Septimus«, forderte Marcia. »Du weißt nicht, wo sie sich herumgetrieben hat.«
    »Doch«, erwiderte Septimus, »das weiß ich.«
    »Bestimmt in einer unappetitlichen Abflussrinne. Setz sie hin. «
    »Sie war bei DomDaniel«, entgegnete Septimus.
    Die Selbstgewissheit in seiner Stimme ließ Marcia aufhorchen. »Ach ja?«, fragte sie.
    »Ich denke schon«, antwortete Septimus und hob sich die Kröte vors Gesicht, sodass sie einander beäugen konnten. »Das ist eine Dunkelkröte.«
    »Die meisten Kröten in Port tragen schwarze Magie in sich«, bemerkte Marcia. »Das haben wir dem Porter Hexenzirkel zu verdanken.«
    »Aber die hier gehört zu DomDaniel«, sagte Septimus. »Da bin ich mir sicher.«
    Marcia blickte ihn verdutzt an. »Wie meinst du das?«, fragte sie.
    »Na ja, früher hieß es, dass DomDaniel immer eine Kröte mitnimmt, wenn er jemanden besucht. Und wenn er wieder geht, lässt er sie als eine Art Spion zurück. Die Kröte bleibt noch eine Zeit lang dort, nämlich ganz genau … äh …« Septimus durchforstete sein fotografisches Gedächtnis und schlug in Gedanken Seite drei in seinem alten Handbuch der Jungarmee auf. »… ganz genau fünf Minuten und 7,166666666667 Sekunden. Sie erlauscht, was die Leute über DomDaniel sagen, nachdem er gegangen ist, dann eilt sie ihm nach und erzählt es ihm. Sie hat schon so manchen in große Schwierigkeiten gebracht. In der Jungarmee hat man uns gezeigt, woran man eine Kröte DomDaniels erkennt. Und uns eingeschärft, ja nie auf eine zu treten. Niemals. In der Kaserne hingen Schilder, auf denen Achte die Kröte stand.«
    »Dann glaubst du also, dass diese hier gleich loshüpfen und DomDaniel erzählen wird, was wir gesprochen haben?«, fragte Marcia.
    »Ich vermute es«, antwortete Septimus.
    »Nun, dann kann sie ihm von mir ausrichten, dass ich sehr wohl weiß, dass er hinter all dem hier steckt und er nicht ungestraft davonkommen wird. Sie kann ihm von mir ausrichten, dass ich komme und ihn mir hole.«
    Doch es war nicht DomDaniel, der Septimus in diesem Moment Sorgen bereitete, sondern der Porter Hexenzirkel. »Marcia, Alice Nettles hat doch gesagt, dass sie DomDaniel zusammen mit dem Porter Hexenzirkel gesehen hat, nicht wahr?«
    »Ja, allerdings, Septimus, und ich muss gestehen, ich dachte, sie hätte sich getäuscht. Aber vielleicht hat sie sich ja gar nicht getäuscht. Und es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. Wir lassen die Kröte frei und folgen ihr.«
    Septimus setzte die Kröte auf den Boden, und sofort hüpfte sie davon. »Die Kröte bringt dich auf den Weg«, murmelte er.
    Marcia sah ihren Lehrling fragend an. »Wieder so ein Jungarmee-Spruch?«
    »Na ja …« Septimus gab es nie gerne zu, wenn er sich etwas aus der Jungarmee in Erinnerung rief. Irgendwie kam ihm das Marcia gegenüber wie ein Verrat vor.
    Aber Marcia störte sich überhaupt nicht daran. Sie lächelte. »Manchmal steckt in diesen Sprüchen erstaunlich viel Wahres«, sagte sie. »Komm Septimus, gehen wir.«

11
Folge der Kröte

    Jakey Fry war erst zehn oder vielleicht auch elf Jahre alt, so genau wusste er das nicht, und er hatte Angst. Schließlich kannte er sich mit Hexen gut genug aus, um zu wissen, dass er in ernsten Schwierigkeiten war. Eine Hexe hatte ihn in
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