Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte

Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte

Titel: Septimus Heap: Darke Toad - Die Dunkelkröte
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
Stummzauber werden auch Goldfischzauber genannt, weil die Betroffenen immer angestrengter zu schreien versuchen und dabei wie ein Goldfisch den Mund auf- und zuklappen, ohne dass ein Laut herauskommt. Und in diesem Moment sahen die vier Hexen aus wie eine bedauernswerte Goldfischfamilie, die aus ihrem Glas gefallen war.– mitten unter ihnen der bedauernswerte Jakey, der als Erster, kaum dass ihn Simon übergeben hatte, mit einem Stummzauber belegt worden war.
    Bei Marcias Erscheinen huschte ein Hoffnungsschimmer über Jakeys Gesicht. Linda ging sofort zum Angriff über. Einen stummen Fluch ausstoßend, stürzte sie sich auf Marcia und riss dabei Jakey mit, den sie noch im Zaubergriff hatte.
    Marcia wich dem Angriff mühelos aus. »Aber, aber, Linda, wer wird denn so fluchen«, sagte sie (wie alle Zauberer konnte Marcia Lippen lesen). »Wenn du brav bist und den Jungen loslässt, könnte ich dich eventuell von dem Stummzauber befreien.«
    Wir brauchen Ihre Hilfe nicht, Sie dusselige Kuh! Lindas Mund klappte stumm auf und zu. Wir haben einen Zauberer, der viel mächtiger ist als Sie.
    Und was für einen!, brüllte Veronica tonlos.
    »Meint ihr etwa den mächtigen Zauberer, der sich in dem Hauseingang da hinten verkriecht, weil er zu große Angst hat, sich zu zeigen?«, fragte Marcia gelassen.
    DomDaniel beschloss, das Weite zu suchen, bevor sich die Lage weiter zuspitzte. Er schlüpfte aus dem Eingang und eilte die Vordere Straße entlang, um nach Simon Ausschau zu halten, den er vorausgeschickt hatte, um »ein anständiges Pferd« zu besorgen, »das uns nach Hause bringt, Heap«.
    Marcia bemerkte mit Erleichterung, wie sich die Dunkelgestalt entfernte – Septimus war außer Gefahr. Sie wandte sich wieder Linda zu und sagte: »Ich gebe dir drei Sekunden, um den Jungen freizugeben. Tust du es nicht, werde ich selbst deinen Griffzauber aufheben. Nach dem Ehrenkodex der Zauberer muss ich dich aber warnen: Eine Zwangsaufhebung kann gewisse Personenschäden hervorrufen.«
    Sie blöde lila Ziege!, brüllte Linda stumm.
    »Eins, zwei, drei …«
    Linda hob den Griffzauber rasch auf.
    Jakey Fry sah Marcia mit großen Augen an – die Zauberin hatte ihn gerettet. Tränen der Dankbarkeit stiegen ihm auf. Danke, formte er mit den Lippen, vergessend, dass er stumm war.
    »Nichts zu danken«, entgegnete Marcia.
    Linda gab Marcia einen scharfen Stoß in die Rippen. Und was ist mit Ihrem Versprechen?, fragte sie und deutete auf ihren Mund.
    »Ich habe gar nichts versprochen«, antwortete Marcia.
    Doch, Sie verlogene alte Schachtel!, tobte Linda.
    Marcia kehrte der Hexe den Rücken und sagte zu Jakey Fry: »Sollen wir dafür sorgen, dass du wieder sprechen kannst?«
    Linda trat ganz dicht an Marcia heran und spitzte die Ohren, während die den Umkehrzauber sprach.
    Marcia schloss mit den Worten: »Was vorbei ist, ist vorbei, ich gebe dich nun frei.« Dann warf sie eine kleine Lichtkugel in die Luft, die zischend um Jakeys Kopf herumfuhr, seine Lippen streifte und ihn dabei so kitzelte, dass er laut lachen musste.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung pflückte Linda die Kugel aus der Luft und drückte sie sich auf den Mund. »Geschafft!«, frohlockte sie. »Sie sind doch nicht so schlau, wie Sie gedacht haben, wie?«
    Marcia sagte nichts. Die Hexenmutter entriss Linda die Kugel, und während sich Daphne und Veroncia darüber in die Haare gerieten, wer als Nächste an die Reihe kommen sollte, brachte Marcia Jakey schnell weg. Als sie um die Ecke bogen, hagelte es hinter ihnen Flüche.
    Septimus wartete bereits nervös, doch als er Marcia und Jakey sah, strahlte er über das ganze Gesicht. »He, alles in Ordnung?«, fragte er Jakey.
    »Ja«, murmelte der Junge. Und für den Fall, dass die Zauberin nun ihrerseits beschließen sollte, ihn als Gefangenen zu nehmen, gab er Fersengeld und flitzte, so schnell er konnte, davon.
    Marcia und Septimus sahen verdutzt zu, wie die dürre Gestalt Jakey Frys den Lotterweg hinuntersauste, vor einer der baufälligeren Pensionen schlitternd zum Stehen kam, sich gegen die Haustür warf und verschwand.
    Jakey rannte hinauf in das Zimmer, das er sein Zuhause nannte. Zum Glück war sein Vater nicht da. Vom Fenster aus beobachtete er, wie seine lila gekleidete Retterin und der Junge, der ihn gefragt hatte, ob alles in Ordnung sei, die Straße herunterkamen. Als sie unter seinem Fenster vorbeigingen, schaute die Zauberin zu ihm herauf und lächelte ihn an – und da begriff Jakey, wer sie war. Ein Lächeln
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher