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Septimus Heap 06 - Darke

Titel: Septimus Heap 06 - Darke
Autoren: Angie Sage
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Aussicht, in sein altes Leben zurückzukehren, und er fühlte sich erleichtert und glücklich. »Ja, ich bin einverstanden. Voll und ganz einverstanden.«
    Während dieses Gespräch geführt wurde, hatte Nursie Merrins verbundene Hand ergriffen und sich missfällig über den Verband geäußert, der, wie selbst Marcellus sehen konnte, Pfuschwerk war.
    Marcia betrachtete die beiden und fühlte, wie Ärger in ihr aufstieg. Was sollte sie nur mit Merrin anfangen? Viele seiner Missetaten waren dem bösen Einfluss des doppelgesichtigen Rings zuzuschreiben, aber das änderte nichts daran, dass es sein eigener Entschluss gewesen war, den Ring überhaupt erst anzustecken.
    Marcia wusste, dass Nursie die Wirtin des Puppenhauses war, einer schäbigen Pension in Port, in der Jenna und Septimus bekanntlich einst eine ereignisreiche Nacht zugebracht hatten. Vor einiger Zeit hatte Tante Zelda ihr etwas über Nursie erzählt, dem sie damals wenig Beachtung geschenkt hatte. Jetzt aber, als sie Nursie und Merrin nebeneinander sah, die linkische Art, wie sie dastanden, ihre großen Nasen und ihre blässliche Haut, da wusste sie, dass das, was ihr Tante Zelda erzählt hatte, stimmen musste. Sie wandte sich an Nursie und fragte: »Nehmen Sie noch Pensionsgäste auf?«
    Nursie blickte überrascht zu ihr auf. »Wieso? Haben Sie vom Turm genug? Wohl zu viel Putzerei, wie? Ja ja, die vielen Treppen, das geht in die Knie. Ich verlange eine halbe Krone die Woche, zahlbar im Voraus, heißes Wasser und Bettzeug gehen extra.«
    »Ich fühle mich im Zaubererturm rundum wohl, besten Dank«, erwiderte Marcia frostig. »Aber für diesen jungen Mann hier würde ich gern für ein Jahr im Voraus bezahlen.«
    »Ein Jahr im Voraus?« Nursie, die ihr Glück nicht fassen konnte, stockte der Atem. Sie würde das Haus neu streichen lassen können und, was noch viel besser war, sie musste nicht mehr für diese grässlichen Hexen arbeiten.
    »Krankenpflege, allgemeine Fürsorge und Zuwendung inbegriffen«, fügte Marcia hinzu. »Außerdem heißes Wasser, Bettzeug und Verpflegung. Dem jungen Mann wird es bestimmt eine Freude sein, Ihnen im Haus zu helfen, wenn seine Hand wieder gesund ist.«
    »Die wird nie wieder gesund«, knurrte Merrin. »Sie hat keinen Daumen mehr.«
    »Daran wirst du dich gewöhnen«, sagte Marcia fröhlich. »Jetzt bist du den Ring los und musst das Beste daraus machen. Ich würde dir empfehlen, mein Angebot, mit der Krankenschwester hier mitzugehen, anzunehmen. Andernfalls wirst du in absehbarer Zukunft nur die Sicherheitskammer im Zaubererturm zu sehen bekommen, und zwar von innen.«
    »Ich gehe mit ihr«, sagte Merrin. »Sie ist in Ordnung.«
    Nursie tätschelte seine gesunde Hand. »Guter Junge«, sagte sie.
    »Marcellus, haben Sie sechs Guineen bei sich?«, fragte Marcia.
    »Sechs Guineen ?«, quiekte Marcellus.
    »Ja. Sie klimpern doch ständig mit Goldmünzen. Sie bekommen das Geld von mir zurück.«
    Marcellus stöberte in seinen Taschen und reichte ihr äußerst widerstrebend sechs funkelnagelneue Guineen. Nursie fielen fast die Augen aus dem Kopf. So viel Gold hatte sie noch nie auf einem Haufen gesehen. Marcia legte aus eigener Tasche noch eine Krone dazu und hielt der sprachlosen Pensionswirtin die Münzen hin.
    »Etwas mehr, wie Sie feststellen werden«, sagte sie. »Damit können Sie den Fahrpreis nach Port bezahlen. Wenn Sie sich beeilen, erwischen Sie noch die Abendfähre.«
    »Komm, Kleiner.« Nursie hakte sich bei Merrins gesundem Arm unter. »Lass uns von hier verschwinden, ich habe die Burg noch nie gemocht. Unangenehme Erinnerungen.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte Merrin. »Ein Stinknest.«
    Marcellus und Marcia sahen den beiden hinterher, wie sie davongingen. »Na«, sagte Marcellus, »sie scheinen ja gut zusammenzupassen.«
    »Das sollten sie auch«, erwiderte Marcia. »Sie sind Mutter und Sohn.«
    Foxy war der erste Schreiber, den Marcia ausfindig machte und ins Manuskriptorium schickte. Auf dem Weg dorthin traf er Beetle, der gerade aus Larrys Laden für tote Sprachen kam.
    »Tag, Beetle!«
    »Tag, Foxy!«
    Sie musterten einander eine Weile, froh, sich wiederzusehen.
    »Bei dir alles soweit in Ordnung?«, fragte Beetle.
    »Ja.« Foxy grinste.
    »Dann warst du also nicht im Freien, als es dich erwischt hat?«
    »Nein. Ich bin am Kamin eingedöst und zwei Tage später wieder aufgewacht. Mein Mund war wie ausgetrocknet, aber sonst war alles in Ordnung. Nur ...«, Foxy seufzte, »meine Tante ist spurlos verschwunden.
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