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Sepp und das Millionending

Sepp und das Millionending

Titel: Sepp und das Millionending
Autoren: Helmut Höfling
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einer ganz schönen Belohnung rechnen dürft.“
    „Hoffentlich werden wir nicht von diesem Maler zu einem Besuch in seiner Werkstatt eingeladen!“ seufzte der dicke Willem mit todernster Miene.
    Der Kommissar zeigte sich leicht verwirrt.
    „Von Dürer?“
    „Ja. Ich mache mir nämlich nicht viel aus Malerei.“
    „Da kann ich dich beruhigen!“ Der Kommissar lachte. „Dieser Dürer soll schon seit über vierhundert Jahren tot sein — habe ich läuten hören.“
    „Wenn Ihnen da nur nicht jemand einen Bären aufgebunden hat!“
    Als jetzt auch der dicke Willem verschmitzt loslachte, merkte Kommissar Beiz, daß der Junge ihn hereingelegt hatte.
    „Übrigens“, nahm Sepp den „Fall“ wieder auf, „ich wundere mich, daß dieser
    „Utschick, heißt er“, half der Kommissar aus. „Du meinst doch den Kunstdieb?“
    „Ja — daß der das Bild nicht gleich verkauft hat. Denn für sich behalten wollte er es doch sicher nicht.“
    „Da hast du recht“, antwortete Herr Beiz. „Sein Plan war es, das Kunstwerk zwei Tage später über einen Mittelsmann in Amsterdam zu verkaufen. Wer es dann endgültig für eine Unsumme erwerben wollte, wissen wir zwar noch nicht genau, aber wir haben einen dringenden Verdacht.“
    „Und warum hat das Geschäft nicht geklappt?“ wollte Sepp weiter wissen.
    „Ganz einfach: dem Dieb — und noch mehr dem Mittelsmann und dem Käufer — waren die Füße kalt geworden. Das heißt, die Meldung von dem sensationellen Diebstahl ging gleich durch die gesamte Presse des In- und Auslandes und natürlich auch über Rundfunk und Fernsehen. Deshalb wollten der Mittelsmann und der Käufer wohl nicht mehr anbeißen — wenigstens so lange nicht, bis sie sicher waren, daß die Polizei nicht auf die Spur des Diebes und damit auch auf die Spur des Mittelsmannes und anderer Leute kommen würde. Und daß dieser Diebstahl so rasch entdeckt wurde, das verdanken wir allein eurer Aufmerksamkeit! „
    Die beiden Freunde strahlten vor Stolz und Aufregung. Aber noch waren nicht alle Fragen geklärt, die sich in ihnen aufgestaut hatten, und deshalb schoß Willem gleich wieder los:
    „Herr Kommissar, Sie haben vorhin von drei schweren Hechten gesprochen, die wir geangelt haben. Sind die beiden anderen, dieser Franz und der Ludwig, vielleicht noch mehr gewesen als nur die Helfershelfer des Museumsdiebes?“
    „Und ob sie mehr gewesen sind! Sie heißen Bugdahl und Henke und sind zwei kaltblütige Verbrecher, die seit über einem Jahr von der Polizei gesucht worden sind.“
    „Was haben sie denn alles verbrochen?“ wollte Sepp gern wissen.
    „Insgesamt vier Bankeinbrüche, bei denen sie rund eine Viertelmillion Mark erbeutet haben.“
    „Haben sie vor kurzem auch den Überfall auf die Zweigstelle der Kreissparkasse in Refrath durchgeführt?“ fragte Willem den Kriminalbeamten.
    „Ja, Willem, woher weißt du denn davon?“
    „Aus der Zeitung“, antwortete der Junge und fügte grinsend hinzu: „Schließlich muß man doch wissen, was in der Welt vor sich geht.“
    Der Kommissar schmunzelte.
    „Aber wieso waren die drei zusammen?“ wollte Sepp wissen. „Ich meine die beiden Bankräuber und der Bilderdieb?“
    „Die drei sind schon seit langem befreundet. Früher hat Utschick mit ihnen auch schon verschiedene kleinere Diebstähle ausgeführt. Mit dem gestohlenen Dürer wollte Utschick das Meisterstück seiner Verbrecherlaufbahn liefern. Bugdahl und Henke hatten ihm geholfen, die Beziehungen zu Hehlerkreisen in Amsterdam zu knüpfen. Sie sollten natürlich ihren Anteil am Erlös abkriegen.“
    „Aber da das Geschäft nicht geklappt hat, mußten sie zusehen, wie sie auf andere Weise zu Geld kamen. Deshalb überfielen Bugdahl und Henke die Zweigstelle der Kreissparkasse in Refrath. Stimmt’s, Herr Kommissar?“
    „Haarscharf kombiniert, Willem, wie Sherlock Holmes!“ lobte der Kriminalbeamte schmunzelnd.
    Sepp, der nicht hinter Willem zurückstehen wollte, gab postwendend seine Folgerungen bekannt: „Ut-schick aber hatte sich seit dem Bilderdiebstahl in der Jagdhütte versteckt gehalten, weil er aufgrund der Fressemeldung befürchten mußte, die Polizei sei ihm auf der Spur. Und da er in der letzten Zeit knapp an Verpflegung war, hat er gewildert und uns bestohlen. Ist das auch richtig, Herr Kommissar?“
    „Allerdings! Junge, Junge, ihr seid ja zwei richtige Detektive!“
    „Wem gehört denn die Hütte?“ fragte der dicke Willem den Kommissar.
    „Bugdahl. Er hat sie vor einem Jahr für
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